[Rezension] zu: Christiane Dieckerhoff - Spreewaldtod (Ein-Fall-für-Klaudia-Wagner 2)




Verlag: Ullstein
Seitenanzahl: 336
Preis: 9,99 €
ISBN: 13 9783548287614
Erscheinungsdatum: 10.02.2017
Reihe: Klaudia-Wagner-Reihe
Leseprobe: Klick hier
Kauflink: Klick hier

Bewertung: 4/5


 
Ein Toter im Fließ stellt Kommissarin Klaudia Wagner vor eine neue Herausforderung. Dabei ist sie nach ihrem letzten spektakulären Fall noch psychisch angeschlagen und hat Probleme, mit ihrem verhassten Kollegen Demel zusammenzuarbeiten. Erste Spuren führen die beiden zu einem scheinbar korrupten Gurkenbauern, schließlich war der Tote ein Erntehelfer aus Rumänien. Aber bald gibt es eine weitere Leiche. Wer will diese Menschen aus dem Weg räumen? Klaudia droht in einem Strudel aus Intrigen unterzugehen ...


 
Hört das Herz eines Menschen auf zu schlagen, ist er nicht sofort in Gänze tot, auch wenn es so scheint. (Prolog)

Sie tat einen weiteren Schritt, eine Hand presste sich auf ihren Mund, auf ihre Nase. Panisch hob Dorina die Hände, zerrte an den Fingern. Der Schraubenschlüssel fiel ihr auf die Hände. (Auszug, S. 26)

 

Klaudia Wagner kennen wir bereits aus dem ersten Band "Spreewaldgrab". Die Polizistin aus dem Ruhrpott ist immer noch nicht im Spreewald, ihrer neuen Heimat, angekommen. Sie ist psychisch und physisch noch ziemlich angeschlagen - vor allem wegen ihres letzten Falles. Zeit zum Ausruhen bleibt ihr nicht, denn ein neuer Mordfall wartet bereits auf sie.

Die Leiche eines jungen rumänischen Erntehelfers wird in der Nähe von Lübbenau gefunden und dort aus dem Fließ gezogen. Auf Grund der Kopfverletzung wird vermutet, dass der Mann keines natürliches Todes gestorben ist. Ein weiteres Indiz für diese Schlussfolgerung ist die Tatsache, dass er sich am Vorabend in eine Schlägerei verwickeln ließ. 

Zusammen mit ihrem Kollegen Demel, beginnt Klaudia ihre Ermittlungsarbeit und stößt nicht gerade auf offene Ohren. Sowohl die Bauern als auch die Erntehelfer verschweigen ihr etwas. Selbst die Freunde des Opfers verstecken sich hinter einer Mauer des Schweigens. Was verdammt nochmal ist hier los?

Als dann eine weitere Leiche gefunden wird, scheint das Chaos perfekt ...


Die Charaktere sind gut ausgetüftelt und wirken sehr sympathisch. Es ist richtig spannend mitzuerleben, wie Klaudia und Demel doch irgendwie miteinander umgehen können. Fast wie ein altes Ehepaar :)

Der Schreibstil ist, wie im ersten Band, angenehm zu lesen. Nicht zu holprig, nicht zu kitschig, dafür abwechslungsreich. Die Zeichensetzung passt, Rechtschreibung und Grammatik auch. Der Stil der Autorin fühlt sich gut und lebendig an. Man kann sich mühelos in die Geschichte einfinden. Ich mag es persönlich lieber, wenn mit den Worten gespielt wird, aber das habe ich hier eigentlich auch nicht erwartet. Die Sätze in diesem Buch haben eine hohe Aussagekraft und waren daher flüssig zu lesen.

Das Cover ist wieder rundum gelungen. Für mich als Berlinerin, die schon früh ihre Heimat verlassen musste, ist das ein kleines Zuckerherz und erfreut mich jedesmal, wenn ich es betrachte.

Fazit: Unbedingt den ersten Teil vorher lesen. Man kommt nicht drumherum, wenn man einen roten Faden im zweiten Teil erkennen möchte. Oft wird nämlich auf den ersten Band Bezug genommen und daher im zweiten nur mit Andeutungen thematisiert. Deswegen ziehe ich einen Punkt bei der Bewertung ab. Jeder, der "Spreewaldgrab" nicht gelesen hat, dürfte mit "Spreewaldtod" an manchen Stellen seine Probleme haben. Ansonsten kann ich diesen soliden Krimi empfehlen an all Diejenigen, die Bücher mit Lokalkolorit mögen.

PS: Die Autorin kommt aus Datteln, das hat mich total überrascht, weil ich auch dort wohne. Irgendwie sympathisiere ich nun etwas stärker mit ihr :P


Christiane Dieckerhoff, Jahrgang 1960, machte zunächst eine Berufsausbildung zur Kinderkrankenschwester, ist Mutter zweier erwachsener Kinder und lebt in Datteln. Sie schreibt vor allem aktuelle und historische Krimis.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Danke für deine Nachricht!