14. Oktober 2024

Interview mit: Andreas Gruber

Der Bestsellerautor hat ein wenig mit mir geplaudert ...
 
1. Du blickst mittlerweile auf über 30 Veröffentlichungen zurück, wie fühlt sich das an?

Ich hätte nie gedacht, dass es mir die Verlage ermöglichen, alles zu veröffentlichen, was ich schreiben möchte, also neben meinen Thrillern auch meine Kurzgeschichtensammlungen, Horror-Romane und meine Jugendbücher. Und das fühlt sich fantastisch an, auf einer großen Bandbreite kreativ sein zu dürfen.

2. Bist du trotzdem noch nervös vor dem Release von „Todesspur“ im Oktober?

Man könnte meinen, dass es mittlerweile ein Selbstläufer ist, aber das ist es bei weitem nicht. Natürlich bin ich nervös – vor jedem neuen Sneijder-Band sogar umso mehr als bei anderen Reihen, weil da die Erwartungen ganz einfach noch höher sind, und ich jedes Mal hoffe, die Leserinnen nicht zu enttäuschen.

3. Du bist ein großer Karaoke- und Heavy Metal-Fan, zu welchen Bands oder Songs kannst du am besten mitgröhlen?

Da, wo ich den Text kenne (haha), also zu AC/DC, ZZ Top, Iron Maiden, Judas Priest, Thin Lizzy, Saxon, Guns ’n’ Roses, Toten Hosen oder den Ärzten.

4. Hilft dir das auch beim Lösen einer Schreibblockade, oder was tust du in solchen Fällen?

Beim Schreiben höre ich entweder Geräuschkulissen wie Zugfahrten, Kaffeehausgemurmel oder Gewitter – je nachdem, was gerade passt – oder Filmmusik von Quentin Tarantino- oder Guy Ritchie-Filmen. Sollte eine Schreibblocke auftauchen, stürze ich mich in Recherchen oder spreche mit Fachleuten, die mich dann auf neue, möglicherweise bessere Ideen bringen, damit ich dann wieder mit Feuer und Flamme ans Manuskript rangehe.

5. Sneijder ist ein Kotzbrocken, er hasst Menschen UND er klaut Bücher. Hat er aktuell ein bestimmtes Buch im Visier?

In Sneijder Band 9, also dem Abschlussband der Reihe, wird er seine Autobiografie veröffentlichen und diese dann selbst in einer Haital-Buchhandlungsfiliale klauen. Diesmal wird Sabine Nemez ihn sogar dabei unterstützen.

6. Schon seit längerem fürchten sich deine Fans vor dem Ende der Todes-Reihe, fällt dir der Abschied von Maarten ebenso schwer? Oder fühlt sich das mehr nach Befreiung an?

Natürlich fällt der Abschied von Sneijder, Sabine Nemez, Miyu und Marc Krüger schwer, aber die Reihe war von Beginn an auf drei lose Trilogien aufgebaut – und da ich noch so viele Ideen habe, die ich auch mit Gastauftritten anderer Figuren in den letzten Band stecken möchte, der für 2026 geplant ist, habe ich mir mit dem Verlag ausverhandelt, dass das Buch 800 Seiten dick sein darf. Es wird also ein epischer Abschluss der Reihe werden, in den ich nochmal alles reinpacke, was geht.

7. Zu den ersten Sneijder-Büchern gab es immer wieder Interviews mit ihm. Inwieweit wird er sich weiterhin mit Journalisten herumschlagen, die ihm den letzten Nerv rauben? Oder verschwindet er nach dem 9. Band ganz von der Bildfläche?

Möglicherweise steht er ja als Berater für Journalisten oder für Interviews zur Verfügung. Allerdings hasst er Menschen, das darf man halt nicht ganz vergessen. Es wird also schwierig, ihn bei guter Erzähllaune zu erwischen.

8. Du bist ja eher der Katzentyp, wie kam es zu der Entscheidung, dass Maarten einem Hund ein Zuhause gibt?

Evelyn Meyers aus der Rache-Reihe ist ein Katzenmensch, die zwei Katzen – Bonnie und Clyde – in ihrer großen Apartmentwohnung hat. Der Wiener Detektiv Jakob Rubinstein, aus meiner gleichnamigen Storysammlung, hat drei Goldfische namens Sammy, Davis und Junior. Der Versicherungsdetektiv Peter Hogart hat gar kein Haustier, und Sneijder hat eben den Basset Vincent, der genauso wie er ein Freigeist ist. So hat jeder seine Vorlieben.

9. Nach deiner Bizeps-OP im August 2020 hast du „Game of Thrones“ komplett durchgesuchtet. Welche anderen Serien und Filme, basierend auf Romanen, kannst du empfehlen?

„The Last Ship“ in fünf Staffeln, die lose auf dem gleichnamigen Roman von William Brinkley basieren, die Kinder-Zeichentrickserie „Als die Tiere den Wald verließen“ des britischen Autors Colin Dann, die vier Staffeln von „Jack Ryan“ basierend auf den Büchern von Tom Clancy, die zwei Staffeln „Reacher“ basierend auf den Thrillern von Lee Child und ebenso die drei Staffeln von „Alex Rider“ des britischen Jugendbuchautors Anthony Horowitz, der übrigens auch tolle Erwachsenenkrimis und die Drehbücher der Hercule Poirot-TV-Serie geschrieben hat.

10. Kannst du uns vielleicht schon ein Detail über „Todesspur“ verraten?

Diesmal geht es sehr viel um falsche Identitäten und das Vortäuschen und Vorgaukeln von Lügen. Aber auch um die neue vierte Generation der deutschen Terrorgruppe RAF, die nicht gerade zimperlich ist. Und als Schauplatz kann ich die spanische Insel Mallorca verraten, wo es gar nicht so idyllisch zugeht, wie alle denken.

11. Hast du abschließende Worte an deine Leser?

Viel Spaß mit dem Buch, und genießt es, bevor mit Band 9 das große Finale kommt.
 
 
Über den Autor: 
Andreas Gruber, 1968 in Wien geboren, lebt als freier Autor mit seiner Familie und fünf Katzen in Grillenberg in Niederösterreich. Seine Bücher wurden, mit einer deutschsprachigen Gesamtauflage von über 6 Millionen Exemplaren, u.a. zweimal für den Friedrich-Glauser-Krimi Preis nominiert, mit der Herzogenrather-Handschelle, dem Skoutz-Award, dem Leo-Perutz-Krimi-Preis, dreimal mit dem Vincent Preis und dreimal mit dem Deutschen Phantastik Preis ausgezeichnet.
Constantin Film hat 2019 im Auftrag von SAT.1 Maarten S. Sneijders 1. Fall »Todesfrist« und 2020 den zweiten Teil "Todesurteil" mit Josefine Preuß und Raymond Thiry verfilmt.

zur Leseprobe von „Todesspur“ 

Bildrechte: © Tourismusverband Villach GmbH, Karin Wernig



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