Sarah Engell - Rot wie Blut, kalt wie Schnee

Eine Frau im Wettlauf mit der Zeit – um das Leben eines Kindes

Inhaltsangabe:

Eine Kleinstadt in Jütland wird von rätselhaften Vorfällen erschüttert: Auf dem Friedhof wird eine Leiche gestohlen. Eine alte Frau verschwindet spurlos aus ihrem Zuhause. Und ein kleines Mädchen wird aus dem Kindergarten entführt. An allen Tatorten findet die dänische Polizei selt-same Schriftzeichen - handelt es sich etwa um einen Serientäter? Aber was ist sein Motiv? Die Kindergärtnerin Eva kann nicht länger zusehen, wie die Zeit für das verschwundene Mädchen abzulaufen scheint. Nachdem Eva selbst einen schrecklichen Verlust erlitten hat, will sie nun kämpfen, um ein Leben zu retten ... aber spielt ihre dunkle Vergangenheit womöglich eine grö-ßere Rolle, als sie ahnt?
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Eva hat kurz vor der Geburt ihr Baby verloren und steht noch immer unter Schock. Sie muss nicht nur den Verlust verarbeiten, sondern auch ihren Mann Steen pflegen, der seit der Tragödie plötzlich gelähmt ist. Als die Polizei vor der Tür steht, um die erschreckende Nachricht zu überbringen, dass das Grab von Steens Vater geöffnet und seine Leiche geklaut wurde, bricht für beide eine Welt zusammen. Um sich abzulenken, nimmt Eva ihren Beruf als Kindergärtnerin wieder auf. Doch an ihrem ersten Arbeitstag verschwindet die kleine Lotus wie von Geisterhand. Als dann auch noch Steens Mutter aus dem Pflegeheim entführt wird ist Eva klar, dass sie sich inmitten eines grausamen Familiendramas befindet…

Die Story beginnt direkt spannend und führt den Leser zunächst in die Todes-Rituale der Dynastie China ein. Für mich unglaublich faszinierend und schockierend zugleich, sodass ich tatsächlich erstmal recherchieren musste, ob die Ereignisse (hoffentlich) nur fiktiv sind. Aber Pustekuchen! Alles entspricht den Tatsachen, und mir stand vor Fassungslosigkeit nur noch der Mund offen! Damit hatte mich die Autorin sofort gepackt und ich habe mit extremer Neugier die weiteren Geschehnisse aufgesogen.

Eva ist mir ans Herz gewachsen. Vor allem auf emotionaler Ebene habe ich mich mit ihr sehr verbunden gefühlt. Sie wirkt verletzlich, traurig, hilflos und völlig überfordert. Ich habe sie jedoch dafür bewundert, mit welcher Kraft sie ihren Alltag bewältigt, und wäre ihr nur zu gerne zur Seite gestanden. Dafür war zum Glück ihre Schwester Klara zuständig. Die beiden haben ein tolles Verhältnis zueinander und sind sich in allen Lebenslagen eine große Stütze.

Der Schreibstil von Engell ist flüssig, direkt und sehr angenehm. Ich mochte die Assoziation zum Märchen Schneewittchen total gern und finde, dass der Autorin die Einarbeitung in ihre Handlung hervorragend gelungen ist. Generell empfand ich die bedrückende Atmosphäre als passend und habe mich von ihr leiten lassen.

Was am Ende ans Tageslicht kommt, hat mich einfach nur erschüttert. Dazu kommt, dass es im Schlussteil auch noch richtig gruselig zugeht. Obwohl ich eigentlich ein dickes (Thriller-)Fell habe, ging mir hier ordentlich die Muffe.

Persönliches Fazit: Ein genialer Psychothriller, der mit der eingebauten Märchenadaption für den besonderen Kick sorgt. Faszinierende Einblicke in die chinesische Kultur, stilvoll ausgearbeitete Charaktere und eine ausgereifte Story machen dieses Buch zu einer Pflichtlektüre für Fans von Spannungsromanen!
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Bibliografie:

Autorin: Sarah Engell
Verlag: dotbooks
ISBN: 9783989520486
Reihe: -
Genre: Psychothriller
Erscheinungsdatum: 20.02.2024
Seitenanzahl: 315 Seiten
Format: Print: - / E-Book: 9,99 €
Leseprobe: Blick ins Buch
Leseexemplar: Ja

Rezension: © RO, Sabrina
Grafik: © RO, Sabrina
Cover Original: © dotbooks Verlag
 
 

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