Inhaltsangabe:
Sloane Caraway ist eine Lügnerin. Sie lügt nicht, um anderen zu schaden, sondern meist nur, um sich selbst ein wenig interessanter zu machen. So auch an jenem Nachmittag im Park, als sie einem weinenden Mädchen hilft und dabei vorgibt, Krankenschwester zu sein. Es kommt ihr ganz leicht über die Lippen, und der Vater des Mädchens, Jay Lockhart, glaubt ihr auf Anhieb. Aus Dankbarkeit stellt er Sloane seiner Frau Violet vor, und die beiden Frauen freunden sich an. Als Violet Sloane erzählt, dass sie dringend auf der Suche nach einem Kindermädchen ist, sieht Sloane ihre Chance gekommen, Teil dieser privilegierten Familie zu werden. Fortan passt sie immer häufiger auf die kleine Harper auf und macht sich unentbehrlich. Irgendwann fängt sie an, Violet zu imitieren, gleicht ihr äußerlich immer mehr. Was Violet nicht zu stören scheint, im Gegenteil, sie ermutigt Sloane sogar dazu. Sloane nimmt dafür gern in Kauf, weitere kleine Lügen zu erfinden. Doch ist sie die Einzige, die lügt? Kann sie glauben, was man ihr erzählt? Oder hat sie dieses Mal die Falschen belogen?
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Sloane führt ein recht einfaches Leben und hält sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Als sie zufällig im Park auf Jay und seine Tochter Harper trifft, ist sie sofort angetan von den beiden. Kurz darauf lernt sie auch Jays Frau Violet kennen und die beiden freunden sich an. Sloane wird zum Kindermädchen und hat plötzlich eine ganz neue Lebensaufgabe. Ihr gefällt dieses neue Leben so sehr, dass sie Violet immer mehr kopiert und auch mit den dreien in Urlaub fährt. Doch was als harmlose Familienauszeit beginnt, endet in einem Albtraum, aus dem Sloane auch mit einer Lüge nicht entkommen kann…
Die Story wird aus mehreren Perspektiven erzählt. Während wir zu Beginn erstmal Sloane begleiten, wechseln wir ab der Mitte zu Violet und am Ende auch zu Jay. Ich fand alle drei Perspektiven irre interessant. Und wer denkt, dass nur Sloane eine notorische Lügnerin ist, der sollte bis zum Ende warten. In dieser Geschichte ist rein gar nichts so, wie es zunächst scheint, und ich bin immer noch hin- und hergerissen von diesen völlig unerwarteten Ereignissen.
Sloane ist eine außergewöhnliche Protagonistin. Sie lügt, wenn sie den Mund aufmacht, und merkt es oft nicht einmal, denn ihr erfundenes Leben sprudelt einfach aus ihr heraus. Anfangs fand ich das merkwürdig, doch mit der Zeit habe ich mich daran gewöhnt und sie hin und wieder dafür bewundert, sich ihr ideales Leben einfach auf Knopfdruck zu erfinden. Aber mit Sicherheit hätte ich Probleme mir zu merken, wem ich welche Lüge aufgetischt habe.
Mit Violet hat Sloane eine Freundin gefunden, die für sie wie eine Schwester ist. Doch auch sie hat ihre Geheimnisse und steht Sloane in so gut wie nichts nach. Die beiden haben sich praktisch gesucht und gefunden. Krass, was da abging...
Der Schreibstil der Autorin ist von Beginn an fesselnd und mitreißend. Ich war gefangen in diesem Lügenstrudel und konnte mich bis zuletzt nicht daraus befreien. So groß war meine Neugier, wie diese geschickt konstruierte Story wohl ausgehen würde. Die letzten Seiten waren ein wahres Lesefest, denn hier geht es wirklich Schlag auf Schlag.
Persönliches Fazit: Ein wendungsreicher Thriller, der mich tierisch fasziniert und aufgrund zahlreicher Lügen völlig durcheinandergebracht hat. Hier kann man wirklich gar niemandem glauben - und genau das hat diese Story so unglaublich lesenswert gemacht. Genial!
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Bibliografie:
Autorin: Sophie Stava
Verlag: Fischer
ISBN: 978-3596711697
Reihe: -
Genre: Thriller
Erscheinungsdatum: 16.07.2025
Seitenanzahl: 416
Format: Print: 17,00 € / E-Book: 4,99 €
Leseprobe: Blick ins Buch
Leseexemplar: Ja
Rezension: © RO, Sabrina
Grafik: © RO, Sabrina
Cover Original: © Fischer Verlag
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