North Carolina um 1800: Helen wächst als Tochter eines
Plantagenbesitzers behütet auf, doch ihre Mutter starb bei ihrer Geburt,
der Vater ist zerfressen von Schuldgefühlen. Helen ist stark und
unabhängig, bringt den Sklaven auf der Plantage das Alphabet bei und
kümmert sich mehr und mehr um die väterlichen Geschäfte. Von Heirat hält
sie nichts, sämtliche Verkupplungsversuche ihres Vaters schlagen fehl.
Aber dann taucht John auf, ein einfacher Soldat ohne Herkunft, und noch
ehe Helen weiß, wie ihr geschieht, entbrennt sie in Liebe zu ihm. Der
Vater verweist ihn des Hauses, und so bleibt den beiden nur das Meer als
Ort für ihre Liebe, sie heuern auf einem Schiff an und befahren ein
ganzes Jahr den Ozean – doch als Helen ein Kind erwartet, müssen sie
zurück an Land und sich der Realität stellen … Katy Simpson Smith
hat einen gewaltigen Roman geschrieben über Hingabe und Verlust, Leben
und Tod, über die bedingungslose Liebe einer Frau zu einem Mann und
eines Vaters zu seiner Tochter.
Helen, Tochter aus wohlhabendem Hause, verliebt sich in den Piraten John, was ihrem Vater Asa, einem sklavenhaltenden Gutsherrn, überhaupt nicht passt. Mit der Hochzeit der beiden nimmt die Tragik ihren Lauf.
Dieses Buch habe ich sehr gern gelesen, denn die Autorin erzählt die Geschichte sehr realitätsnah und anschaulich, fast schon bildgewaltig. Dabei findet sie deutliche und klare Worte. Der Fokus dieser Geschichte wird auf die Suche der Protagonisten nach ihrem persönlichen Glück gelegt. Dabei spielen Liebe, Zusammenhalt und Glaube die wichtigsten Rollen.
Die Stellung der Sklaven, ihre willkürlich eingesetzte Arbeitskraft und die schlechten Lebensbedingungen sind im Roman allgegenwärtig. Was mich jedoch am meisten entsetzt, ist die Tatsache, dass die Sklavinnen gegen ihren Willen verheiratet werden, um genügend weitere Leibeigene zu gewinnen.
Die Handlung findet auf drei Zeitebenen statt und wechselt von der Gegenwart des Öfteren in die Vergangenheit. Manche Szenen fühlen sich an wie ein Gemälde und sind gleichzeitig so lebendig, als würde man die Geschichte durch ein Zeitloch beobachten. Das Dramatische zieht sich durch die gesamte Handlung und selbst das Ende bringt nur einen Hauch von Erlösung.
Fazit: Eine sehr bewegende Geschichte, die einen aufgewühlt und seufzend zurückläßt. Hier und da hätte man meiner Meinung nach noch mehr ins Detail gehen können. Ich hätte gern noch mehr erfahren über die Sklaven und ihr alltägliches Dasein.
Das Cover finde ich sehr schön gestaltet und verträumt. Es passt zum Inhalt.
Danke an den Suhrkamp Verlag für dieses Leseexemplar.
Ich vergebe 4 von 5 Sternen-Punkte
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