Harlan Coben - Totgesagt



Nur eine Figur in einem geheimnisvollen Spiel

Inhaltsangabe:

Sara Lowell und Michael Silverman sind eines der bekanntesten Paare New Yorks: sie eine beliebte TV-Journalistin, er ein erfolgreicher Basketballspieler, beide jung und attraktiv und aus zwei der besten Familien der Stadt. Eine glorreiche Zukunft liegt vor ihnen. Bis Sara bei den Recherchen zu einer Mordserie eine erschreckende Entdeckung macht: Alle Opfer waren HIV-positiv und bei einem Arzt in Behandlung, der ein Heilmittel für die tödliche Krankheit gefunden zu haben scheint. Kurz darauf wird auch er ermordet. Als Sara der Sache auf den Grund gehen will, werden ihre Nachforschungen schnell gefährlich – und sehr persönlich … _______________________________________________

In seinem Vorwort warnt Coben die Leser, dass dieses Buch sein zweites ist – und somit über zwanzig Jahre alt. Er empfiehlt, dieses Buch nicht als Coben-Neuling zu lesen - und er tut gut daran. Hätte ich nicht gewusst, wie atemberaubend er schreiben kann, wäre ich womöglich auch abgeschreckt gewesen. Ich kam nicht umhin, diesen Thrillern mit seinen aktuellen Werken zu vergleichen und habe festgestellt, dass sich seine Storys über die Jahre sehr verbessert haben – weshalb man eigentlich nicht vergleichen kann oder sollte.

Dabei ist die Handlung sehr interessant und die Charaktere tun ihr Übriges dazu. Die Story spielt in der Zeit, in der AIDS noch Neuland war. Dr. Riker ist Arzt und forscht an einem Heilmittel gegen das Virus. Zu diesem Zweck hat er eine Klinik errichtet und betreut dort eine Reihe von Probanden. Als einige ermordet werden, tauft die Stadt den Serienmörder den „Schwulenschlächter“. Nach und nach werden die Protagonisten Sara und Michael in die vorherrschende Spirale von Angst, Verzweiflung und Tod gezogen, aus der sie sich nur schwer befreien können.

Wie auch in seinem anderen Erstlingswerk „Honeymoon“ dreht sich das Leben der Protagonisten um Basketball. Michael ist Profi-Spieler, seine Frau eine erfolgreiche Journalistin. Die beiden führen eine perfekte Ehe und haben kaum Ecken und Kanten. Zwar sind sie mir sympathisch gewesen, dennoch habe ich einige Zeit gebraucht, bis ich wirklich richtig mit ihnen warm geworden bin. Vielleicht waren sie mir zu perfekt und daher erst einmal weniger authentisch. Zumindest Michael wurde im Verlauf der Story interessant, denn jemand benutzte ihn für seine Zwecke als Marionette.

„Es hätte ein glücklicher, zärtlicher Moment sein sollen, aber etwas lauerte im Schatten, etwas, das zerreißen, zerfetzen und zerstören wollte.“ (Zitat)

Dieses Mal hat es zugegeben auch etwas gedauert, bis die Handlung an Fahrt aufgenommen hat. Die verschiedenen Handlungsstränge haben erst nach und nach ein großes Ganzes ergeben, der Leser ist dem Täter auf der Spur und braucht nur noch ein Teil, eine Information … dann werden neue Fragen aufgeworfen, die alles in einem anderen Licht erscheinen lassen, kurzum: es geht Schlag auf Schlag. Zwar ist für mich am Ende eine Frage offen geblieben, aber das hat mein Lesevergnügen nicht sonderlich getrübt.

Die Angst, die zu dieser Zeit umging, als das Virus noch nicht so erforscht war wie heute, hat Coben sehr gut wiedergeben können. Die Vorurteile, die die Menschen heute leider immer noch haben, verpackt er zwischen den Zeilen. Generell hat mir der Stil sehr gut gefallen, wenn mir auch die Story etwas zu flach war. Ich bin womöglich von seinen (späteren) ausgeklügelten Plots zu verwöhnt.

Persönliches Fazit: Vor allem für Coben-Fans eine Empfehlung, denn es ist wirklich spannend zu sehen, wie sich sein Stil über die Jahre entwickelt hat und feiner geworden ist. Außerdem ein guter Abendschmöker für Fans des Genres.
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Bibliografie:

Autor: Harlan Coben
Verlag: Goldmann / ISBN: 978-3442484634
Reihe: -
Genre: Thriller
Erscheinungsdatum: 16.09.2019
Seitenanzahl: 545
Format: Taschenbuch: 10,00 € / E-Book: 9,99 €
Leseprobe: Blick ins Buch
Leseexemplar: Ja

Rezension: © Recensio Online, Katharina
Cover Original: © Goldmann





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