Stephen King - ES



Das Böse lauert an jeder Ecke, sieh dich vor!


Inhaltsangabe:

In Derry, Maine, schlummert das Böse in der Kanalisation: Alle 28 Jahre wacht es auf und muss fressen. Jetzt taucht »Es« wieder empor. Sieben Freunde entschließen sich, dem Grauen entgegenzutreten und ein Ende zu setzen.
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Ich weiß noch, wie ich als 15-Jährige in die Buchhandlung gegangen bin und meine Bücher nicht nach Cover oder Inhalt ausgesucht habe, sondern nach "Wo bekomme ich die meisten Seiten für mein Geld?". Stephen King war natürlich ganz vorne dabei, allerdings nicht mit "ES". Und eigentlich wollte ich nach dieser Erfahrung nie wieder etwas von King lesen – "LOVE" hat mir damals überhaupt nicht gefallen. Vor einigen Jahren bin ich dann charmant dazu gedrängt worden, "Joyland" zu lesen, was mich positiv überraschen konnte. Weil es, wie ich im Nachhinein erfahren habe, so ganz anders ist als das, was man vom Meister gewohnt ist. Jetzt habe ich also "ES" auch noch eine Chance gegeben. Den Klassiker der Horrorliteratur darf man sich ja nicht entgehen lassen, wo der Kinofilm von Teil 2 doch in aller Munde ist. Also gut. Komme, was wolle ...

Wer den Inhalt schon kennt, überspringt diesen Abschnitt einfach - der Klappentext gibt nicht viel her und deshalb hier eine Kurzfassung. In den 50er Jahren gründen Bill, Beverly, Styn, Eddie, Ben, Richie und Mike den "Club der Verlierer". Jeder von ihnen hat ein Handicap, aufgrund dessen er gemobbt wird. Als Bills Bruder Georgie verschwindet und schließlich ermordet aufgefunden wird, finden die Freunde heraus, dass diese Morde alle 28 Jahre in Derry geschehen. Sie begeben sich in die Kanalisation, um "ES" zu töten, was ihnen auch beinahe gelingt. Doch 1985 wiederholen sich die Ereignisse von damals, und die inzwischen Erwachsenen finden sich wieder zusammen, um das zu Ende zu bringen, was sie damals begonnen haben.
 

Hier geht es nicht einfach nur um Horror. Vieles steht zwischen den Zeilen. Vielmehr werden hier Themen angeschnitten wie Mord und Verlust, die damit einhergehende Trauer, auch Liebe und vor allem Freundschaft. Es geht aber auch um die Unschuld in der Kindheit, den Zauber, und dass bei einem Erwachsenen nicht mehr viel davon übrig ist, weil das Leben einen auffrisst. Als Kind ist es so einfach: Wenn man nur fest genug daran glaubt, kann es wahr werden. Wann haben die Erwachsenen diesen Gedanken verloren? Warum lassen wir unsere Träume so schnell zerplatzen wie Seifenblasen?

Durch die über tausend Seiten hat die Geschichte an einigen Stellen schon ihre Längen. Die Erzählung über die unterschiedlichen Zeitebenen fängt das zwar wieder etwas auf, aber King ist in diesem Buch so detailverliebt, dass es manchmal wirklich anstrengend ist. Wenn man in die Atmosphäre eintaucht und den Freunden hilft, dem Clown entgegenzutreten, dann kann man nicht mehr loslassen. Man läuft nicht nur neben den Charakteren her, man kann sich richtig gut in sie hineinversetzen. Hier wird ein Kopfkino losgetreten, das sich nicht so einfach ausschalten lässt.

Persönliches Fazit: Zu recht wird dieses Buch als Must-Read für Horror-Fans gehandelt. Die Länge wirkt zwar abschreckend, lohnt sich aber in jedem Fall!
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Bibliografie:

Autor: Stephen King
Verlag: Heyne / ISBN: 978-3-453-50408-0
Reihe: -
Genre: Horror
Erscheinungsdatum: 12.08.2019 (Neues Cover)
Seitenanzahl: 1.536
Format: Taschenbuch: 14,99 € / E-Book: 11,99 €
Leseprobe: Blick ins Buch 
Leseexemplar: Ja

Rezension: © Recensio Online, Katharina
Cover Original: © Heyne Verlag


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