Filmkritik: Die Känguru-Chroniken

Wenn es an deine Tür klopft und ein Känguru davor steht ...




Filmdaten

Originalname:
Die Känguru-Chroniken
   
Start Deutschland: 05.03.2020
DVD: 20.08.2020
Genre: Komödie, Buchverfilmung
Laufzeit: 92 Minuten
FSK: 0
Verleih: X-Verleih
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Inhalt


Plötzlich steht ein kommunistisches Känguru bei dem Kleinkünstler Marc-Uwe vor der Tür. Das Beuteltier fackelt nicht lange rum und zieht bei dem Alleinstehenden ein, was natürlich mit einigen Veränderungen Marc-Uwes Leben einhergeht. Gemeinsam machen sie Berlin unsicher, indem sie in der Kneipe bei Hertha abhängen, versuchen, das Herz von Maria, Marc-Uwes Angebetete, zu gewinnen, und es mit einem Immobilienhai aufnehmen.
 
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Meinung von Julie


Man nehme eine kleine Bude in Berlin-Kreuzberg, einen Musikkünstler und ein Känguru. Schwupps hat man die perfekte Grundlage für einen Kassenerfolg. 


Moment mal ... ein Känguru???
Ja, richtig gelesen. In "Die Känguru-Chroniken" klopft eines Tages bei Marc-Uwe Kling der Nachbar von gegenüber an die Tür und bittet um Eier für einen Eierkuchen. Kurz darauf klopft es erneut, denn dem Känguru fehlen außerdem noch Mehl, Salz, Öl, eine Pfanne - ach ja, und ein Herd. Spontan entschließt es sich dazu, sein bisschen Hab und Gut einzupacken und einfach bei Marc-Uwe einzuziehen. Ist doch viel besser, als ständig wegen irgendetwas klingeln zu müssen. 

Zugegeben: Der Einstieg war holprig. Mir waren die Off-Stimmen anfangs zu viel, da hätte man ruhig weniger Zeit für einplanen können. Das zog sich für mich wie Kaugummi, und beinahe hätte ich die Lust am Weitergucken verloren. Wäre da nicht das Känguru gewesen mit seinem trockenen, herrlich queren Humor, das oft so plump daherkommt, dass man kurz schlucken muss, ehe man laut loslacht. 

Und zu lachen gibt es reichlich, denn auch der verlodderte, träge Marc-Uwe bietet allerhand Grund, das Zwerchfell zu beanspruchen. Während er den ruhigeren, bedachten Part innehat, fungiert das Känguru quasi als Pendant. Mit seinen flotten Sprüchen und Schusseligkeiten bringt es ordentlich Chaos ins bisher triste Treiben. Da sind Probleme und Abenteuer vorprogrammiert - nicht zuletzt auch, weil hier Anarchie und Kommunismus aufeinandertreffen.

Autor Marc-Uwe Kling spricht den Part des Kängurus selbst. Die Art, wie er Betonungen legt, bei Live-Auftritten mit seinem Publikum spielt und den Charakter des Kängurus in seiner Stimme widerspiegelt, gefiel mir schon bei den Hörbüchern. 
Und auch Dimitrij Schaad als Marc-Uwe kann im Film überzeugen. Die lässige, fast schon faule und recht schmuddelige Art seiner Figur vermittelt er mit einer derartigen Leichtigkeit, als sei die Rolle wie für ihn maßgeschneidert worden. Großartig umgesetzt.

Die Geschichten rund um die verrückte Kreuzberger Wohngemeinschaft starteten zunächst 2008 im Radio als Podcast, später kamen die Romane, die Hörbücher und 2020 schließlich der Kinofilm hinzu. Man kann hier definitiv von einer ziemlich beeindruckenden Erfolgsbilanz sprechen.

Fazit: Aus gutem Grund hat die Kreuzberg-WG mittlerweile eine riesige Fangemeinde, und die Begeisterung scheint nicht abzuebben. Skurrile Ideen samt kreativem Konzept, witzige Dialoge und clevere Verstrickungen verschiedener Themen machen "Die Känguru-Chroniken" zu einem Must-See, Must-Read, Must-Hear ... Must-alles eben!


© Recensio Online
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Cast & Crew

Darsteller:  
 
   
Dimitrij Schaad
Rosalie Thomass 
Henry Hübchen
Bettina Lamprecht u.a.

Regisseur:   
   
Dani Levy

Produzent:   
   
Stefan Arndt
Uwe Schott
Michael Polle

Drehbuch:  
 
   
Marc-Uwe Kling

Kamera:   
   
Filip Zumbrunn

Musik:   
   
Niki Reiser


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