Guillermo del Toro; Chuck Hogan - Die Schatten

Ein schrecklickes Verbrechen, das sich jeder Erklärung entzieht
 
Inhaltsangabe:

Als die junge FBI-Agentin Odessa Hardwick zusammen mit ihrem Partner, dem hochdekorierten Agenten Walt Leppo, zum Haus eines Mörders gerufen wird, bietet sich ihr ein Bild des Grauens. Der Mann hat seine gesamte Familie bestialisch abgeschlachtet und die Polizeibeamten attackiert, ehe er getötet werden konnte. Einzig die kleine Tochter des Täters hat überlebt. Walt will sich um das verstörte Kind kümmern – und rastet plötzlich völlig aus. Odessa ist gezwungen, ihn zu erschießen. Im Moment seines Todes glaubt sie, einen schwarzen Schatten zu sehen, der Walts Körper verlässt. Hat sie sich die unheimliche Gestalt nur eingebildet? Odessas Nachforschungen führen sie auf die Spur eines mysteriösen Mannes namens Hugo Blackwood, der behauptet, die beste Waffe der Menschheit gegen ein uraltes Grauen zu sein …
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„Die Schatten“ ist der Auftakt zu einem Mehrteiler vom bekannten Filmregisseur Guillermo del Toro (Pans Labyrinth) und vom internationalen Bestsellerautor Chuck Hogan („Endspiel“). Ein Duo, das mich bereits im Vorfeld neugierig auf ihr gemeinsames Werk gemacht hat.

Von del Toro wissen wir, dass er eine besondere Vorliebe für die Phantastik hat und gern Übernatürliches in seinen Storys einbaut. Dabei ist es ihm wichtig, diese Elemente so einzusetzen, dass sie nicht ins Unglaubwürdige abdriften. Hogan hat ein Gespür für perfektes Timing. In seinen Büchern findet er stets den richtigen Ton, um dem Thema den letzten Schliff zu verpassen. Besonders in  „Endspiel“ (Original: „The Town“) ist ihm dies hervorragend gelungen. Dass das Zweiergespann del Toro - Hogan funktioniert, haben sie zuletzt mit ihrer Saat-Trilogie bewiesen. In der neuen Reihe werden Horror, Phantastik, Action und Spannung geschickt miteinander verwoben. Und der Auftaktband hält einiges für den Leser bereit.

Die Autoren beschränken sich auf ein Minimum an Charakteren, was es einem ermöglicht, sich auf jeden näher einzulassen. Zwar bleiben sie an sich recht oberflächlich, dennoch bekommt man genug von ihnen vermittelt, dass man ihre Handlungen nachvollziehen kann. Etwa als FBI-Agentin Odessa Hardwick ihren Kollegen erschießen muss. Ich konnte nachempfinden, warum sie zögerte, habe verstanden, wie schwer es ihr letztendlich fiel, doch noch abzudrücken. Auf der anderen Seite wird uns Hugo Blackwood als Mitspieler präsentiert. Ein Mann ohne Bindungen ... und einige Hundert Jahre alt. In das authentische Grundgerüst aus Ermittlungs- und Polizeiarbeit hat das Autoren-Duo geschickt okkulte Elemente integriert. 

Erzählt werden die Ereignisse auf drei Zeitebenen, die großartig miteinander verknüpft wurden. Besonders spannend fand ich das frühe London, in dem eine Beschwörung gründlich schiefging. Geister, Dämonen, Riten - Themen, für die man sich begeistern sollte, wenn man mit diesem Buch unterhaltsame Stunden haben möchte. Man darf hier als Leser nicht eindimensional denken. Wenn man stattdessen offen ist für die Story, kann man sie anders verarbeiten und mehr genießen.
 
Lediglich mit dem Ende bin ich nicht rundum zufrieden. Es kam ziemlich flott und unspektakulär daher und macht deutlich, dass es einen Folgeband geben wird.

Persönliches Fazit: Nervenaufreibende Spannung, Figuren abseits des Mainstreams und ein gelungener Genre-Mix machen dieses Buch trotz kleiner Defizite im Schlussteil zu einem empfehlenswerten Leseerlebnis.
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Bibliografie:

Verlag: Heyne
ISBN: 978-3-453-44112-5
Reihe: Teil 1
Genre: Thriller, Roman, Phantastik
Erscheinungsdatum: 08.02.2021
Seitenanzahl: 416
Format: Paperback: 16,99 € / E-Book: 13,99 €
Leseprobe: Blick ins Buch
Leseexemplar: Ja

Rezension: © RO, Julie
Cover Original: © Heyne Verlag
Grafik: © RO, Julie (unter Verwendung einer Grafik von pixabay)
 

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