Megan Hunter - Die Harpyie

Wenn du etwas Böses tust und dich im Recht fühlst...

Inhaltsangabe:

Als Lucy erfährt, dass ihr Ehemann Jake sie betrügt, soll eine verhängnisvolle Abmachung die Ehe retten: Drei Mal darf Lucy Jake bestrafen. Wann und auf welche Weise, entscheidet sie. Ein gefährliches Spiel zwischen Rache und Vergebung entbrennt – und schließlich erwacht eine Seite in Lucy, die schon immer tief in ihr geschlummert hat. Bildreich und sprachmächtig erzählt Megan Hunter ein atemberaubendes, dunkles Märchen über eine Verwandlung, aus der es kein Zurück mehr gibt.

Lucy und Jake Stevenson leben mit ihren beiden Söhnen am Rande einer wohlhabenden Kleinstadt in England. Während Jake täglich zur Universität pendelt, arbeitet Lucy von zu Hause aus und kümmert sich um die Kinder. Doch eines Nachmittags zerstört ein Anruf die Familienidylle: Jemand möchte Lucy wissen lassen, dass Jake eine Affäre mit einer Arbeitskollegin hat. Das Paar beschließt zusammenzubleiben, trifft aber eine Vereinbarung als Ausgleich für den Verrat: Lucy wird sich drei Mal an Jake rächen – und er weiß nicht, wann und auf welche Weise. Während die beiden sich auf ein subtiles Spiel um Verbrechen und Strafe einlassen, beginnen sich Lucys Körper und Geist allmählich zu verändern, die Grenzen zwischen Wahn und Wirklichkeit verschwimmen – eine Verwandlung, die sich nicht mehr aufhalten lässt … «Die Harpyie» erzählt eine packende Geschichte über Liebe und Verrat, Mutterschaft und Frausein, Wut und Befreiung. Ein Roman von archaisch-mythologischer Kraft und zugleich gegenwärtiger gesellschaftlicher Relevanz.
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Die Harpyie, in der griechischen Mythologie ein geflügeltes Mischwesen in Vogelgestalt mit Frauenkopf als Sinnbild für Rache und Vergeltung, passt sehr gut zu dieser Geschichte.
Megan Hunter zeichnet in ihrem Buch das Psychogramm einer Frau, die in ihrer Ehe als Frau und Mutter funktioniert und dann erfahren muss, dass ihr Mann sie betrogen hat. Als ihre heile Welt plötzlich nicht mehr existiert, besinnt sich Lucy auf sich selbst und ihr Frausein, lernt ihre dunklen Seiten kennen und findet Gefallen daran.
Es war für mich nicht immer einfach, ihre Gedanken und Handlungen nachzuvollziehen und ich habe mehr als einmal nur mit dem Kopf geschüttelt.

Die Kapitel wechseln zwischen Lucys Gedanken und der eigentlichen Story, durch die kurzen Kapitel sowie die bildgewaltige Sprache kommt man in einen Lese-Flow und wird förmlich in die Geschichte hineingezogen.

Allerdings hatte ich Probleme mit den Protagonisten, die unsympathisch und flach daherkommen. Hier hätte ich mir gewünscht, dass die Charaktere mit mehr Tiefe gezeichnet worden wären. Auch das ziemlich plötzliche Ende gefiel mir nicht, es lässt zwar Spielraum für Interpretationen, kam mir aber zu abrupt.

Persönliches Fazit: Dieses Buch hat mich zwiegespalten zurückgelassen und ich habe mich des Öfteren gefragt, was die Autorin mir eigentlich vermitteln wollte. Atmosphärisch düster wird dieser Verfall einer Ehe erzählt, und trotz der negativen Grundstimmung des Buches würde ich es jenen Leser empfehlen, die mal eine Geschichte lesen wollen, die leicht surreal und etwas abseits des allgemeinen Mainstreams angesiedelt ist. Vielleicht gefällt es anderen ja mehr als mir.
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Bibliografie:

Autorin: Megan Hunter
Verlag: C.H.Beck
ISBN: 978-3-406-76663-3
Reihe: -
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 15.03.2021
Seitenanzahl: 229
Format: HC: 22,00 € / E-Book: 16,99 €
Leseprobe: Blick ins Buch
Leseexemplar: Ja

Rezension: © RO, Elisabeth
Cover Original: © C. H. Beck
Grafik: © RO, Sabrina
 

1 Kommentar:

  1. Giselas Lesehimmel18. März 2021 um 11:47

    Hallo Elisabeth

    Danke für deine aussagekräftige Besprechung.

    Ich denke, das Buch ist nichts für mich. Ich mag mich in Protagonisten hineinversetzen können. Wenn es vereinzelt nicht der Fall ist, kann ich das auch noch akzeptieren. Ein Ende darf gerne offen sein. Abrupt sollte es jedoch nicht enden.

    Dass das Buch abseits vom Mainstream ist, klingt für mich positiv.

    Liebe Grüße,
    Gisela

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