Inhaltsangabe:
Irena Jundts Vater ist tot. Um das Elternhaus zu räumen, muss die Rechtsmedizinerin der Berner Kripo zurück in das abgelegene Bergdorf ihrer Kindheit. Eine Kindheit, die mit dem Verschwinden ihres Bruders abrupt endete. Damals wurde ein brutaler Kindermörder für Benis Tod verurteilt. Doch bei ihrer Rückkehr erkennt Irena, dass irgendetwas an der Geschichte nicht stimmt, und die Dorfbewohner etwas verbergen. Wenig später wird in Bern ein kleiner Junge vermisst gemeldet – Sandro Bandini, Chef der Abteilung Leib und Leben bei der Berner Polizei, beginnt mit Hochdruck zu ermitteln und auch seine Freundin, Journalistin Milla, versucht mit gewohnt unkonventionellen Mitteln die Spur des Kindes zu verfolgen. Noch ahnt niemand, welche Kreise der Fall ziehen wird – und dass die Vergangenheit noch immer dunkle Schatten in die Gegenwart wirft …
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Gegen das Vergessen
Claudia S., 10 Jahre alt, getötet am 15. April 1981, Täter unbekannt
Annika H., 18 Jahre alt, entführt am 11. Juli 1981, bis heute vermisst
Rebecca B., 8 Jahre alt, entührt am 20. März 1982, tot aufgefunden am 15. August 1982, Täter unbekannt
Loredana M., 6 Jahre alt, getötet am 14. April 1983, Täter unbekannt
Dies sind die ersten Endrücke, die man bekommt, wenn man den dritten Teil des Ermittlerduos Sandro Bandini und Milla Nova zur Hand nimmt. Gegen das Vergessen! Um diese leider wahren Fälle hat die Schriftstellerin Christine Brand einen atmosphärischen, temporeichen Kriminalroman erschaffen.
Die Geschichte beginnt mit dem Aufbruch von Irena Jundt, eine Gerichtsmedizinerin, die sich um den Nachlass ihres Vaters kümmern muss. Zeitgleich wird der kleine Fabio Della Fortuna, 6 Jahre alt, als vermisst gemeldet. So lernen wir dann auch recht zügig das Ermittlerteam der Berner Kantonspolizei um Sandro Bandini, Felix Winter, Florence Chatelat, Bettina Flückiger und Roman Fink kennen, welche mit diesem Fall betraut werden. Auch Journalistin Milla Nova, die Lebensgefährtin von Sandro Bandini, wird von ihrer Redaktion auf das Verschwinden des Kindes angesetzt.
Als wäre das Schicksal des Kindes nicht schon schlimm genug, werden dann noch zwei männliche Leichen entdeckt, und so hat das Team alle Hände voll zu tun. Beide Parteien, sowohl Ermittler als auch Reporter, ahnen zu dieser Zeit nicht, wie weit in die Vergangenheit sie dieser Fall tragen wird.
Christine Brand es geschafft, Charakere aus ihren früheren Krimis mit einzubeziehen, was aber keineswegs störend ist. Im Gegenteil, man schließt Carole, Nathaniel und Silas schnell ins Herz und sie tragen zum Erhalt der Spannung nicht unwesentlich bei.
Das Geschehen gliedert sich in mehrere Handlungsstränge. Wir tauchen somit in sehr spannende Ermittlungen ein, welche sich langsam auf raffinierte Weise vereinen werden. Diese gekonnt platzierten Twists und Parallelen haben mich den Atem anhalten lassen. Auch glaubte ich oft schon zu wissen, wie gewisse Dinge zusammenhängen und es von da an weitergehen könnte, wurde jedoch fast immer eines Besseren belehrt.
Persönliches Fazit: Von Bangen bis Hoffen, Staunen und Luftanhalten ist alles dabei, was das Krimiherz begehrt. Besonders gut hat mir gefallen, dass das Buch unabhängig von den Vorgängern zu lesen ist und man trotzdem einen guten Bezug zu den Charaktern bekommt. Die geschickte Art und Weise, wie Christine Brand dies geschafft hat, macht neugierig auf "Blind" und die "Patientin", die ersten beiden Fälle um Sandro Bandini und Milla Nova. Man merkt dem Werk an, dass tatsächlich Erlebtes mit einfließt, und das hat mich stark beeindruckt. Ich fand das Buch phänomenal und werde mir auf jeden Fall die beiden Vorgänger kaufen.
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Bibliografie:
Autorin: Christine Brand
Verlag: blanvalet
ISBN: 978-3-641-26366-9
Reihe: Teil 3
Genre: Kriminalroman
Erscheinungsdatum: 13.04.2021
Seitenanzahl: 544
Leseprobe: Blick ins Buch
Leseexemplar: Ja
Rezension: © RO, Diana
Grafik: © RO, Sabrina
Cover: © blanvalet
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