Filmkritik: Dreamkatcher

Wenn ein besessenes Kind sich gegen die Familie wendet...
 
Filmdaten

Originalname: Dreamkatcher
ET: 28.01.2021
Genre: Thriller, Horror
Laufzeit: 82 Minuten
FSK: 16
Verleih: koch films
Trailer: auf YouTube ansehen 
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Inhalt

Der kleine Josh lebt mit seinem Vater und dessen neuer Freundin auf dem Land. Traumatisiert vom Tod seiner Mutter plagen Josh heftige Alpträume. Bei einem Ausflug lernen sie Ruth kennen, eine mysteriöse alte Frau, die esoterischen Hokuspokus verkauft. In der Hoffnung seinen Alpträumen entfliehen zu können, stiehlt Josh ihr einen Traumfänger. Doch dieser löst eine leibhaftige Kaskade des Schreckens aus! Josh verändert sich und scheint geradezu besessen von einer mörderischen Macht - und diese hat es auf seine Familie abgesehen...
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Meinung von Julie

Der Einstieg in die Story verlief etwas holprig, was größtenteils daran lag, dass man sich hier einiger klassischer Klischees bediente, die mir bereits in anderen Horrorstreifen ein müdes Gähnen entlockten: eine Familie zieht aufs Land, unheimliche Dinge geschehen. Automatisch fühlte ich mich an The Boy erinnert, weil gewisse Parallelen auffielen. Erst war ich skeptisch, ob Dreamkatcher doch noch einmal die Kurve kriegen würde, wollte nach zehn Minuten schon abbrechen. Aber wie das auch mit Büchern ist: Manche Dinge brauchen Zeit. Tatsächlich entwickelte sich das Ganze - insbesondere im Mittelteil - zu einem gut umgesetzten Gruselfilm mit einigen Schockmomenten. Zwar ist auch das Setting ein Klassiker und somit nichts Neues, denn die Ereignisse finden auf einem Waldgrundstück und in einem baufälligen Wohnhaus statt, trotzdem war das Böse in der unterschwellig unheimlichen Atmosphäre meistens greifbar. 
 
Die DarstellerInnen haben insgesamt einen guten Job gemacht. Sämtliche Gefühle wie beispielsweise Angst, Wut und Überforderung wurden mir authentisch vermittelt. Ich konnte mich in die verschiedenen Situationen hineinfühlen und -denken, mich gruseln und mitfiebern. Passagenweise hätte ich mir storytechnisch mehr Tiefe gewünscht, gerade wenn es um die Traumfänger geht, die hier nun mal titelgebendes Thema sind. Ebenso hätte man aus den Traumszenen deutlich mehr herausholen können, statt sie oberflächlich anzukratzen.
 
Der Film hätte ob des Mittelteils ein entsprechend spannendes und gut konstruiertes Ende verdient, doch dazu kam es leider nicht. Der Schluss war ziemlich enttäuschend und hat mich mit ein paar Fragezeichen über dem Kopf zurückgelassen. Fast wirkt es so, als hätte man weder Geld noch Zeit gehabt, um das Ganze vernünftig abzurunden. Ich fühlte mich wie mitten in der Achterbahnfahrt aus dem Looping geworfen und liegengelassen, nachdem ich von hoch oben nach tief unten gefallen bin. Klatsch. Wirklich schade!

Fazit: Insgesamt ein unterhaltsamer Streifen, der eine Weile braucht, um in Schwung zu kommen. Der Mittelteil punktet mit gut platzierten Schockmomenten und einer Atmosphäre, die für Gänsehaut sorgt. Leider macht das abrupte Ende den vorigen Spannungsaufbau etwas zunichte und hinterlässt eine traurige Leere im Filmliebhaberherzen. Ich bin neugierig, wie ihr den Schlussteil empfindet, also hoffe ich, dass ihr den Film seht und mir anschließend eure Meinung verratet.


© Recensio Online
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Cast & Crew

Darsteller:
Radha Mitchell
Henry Thomas
Jules Willcox
Finlay Wojtak-Hissong
Lin Shaye u.a.

Regisseur:
Kerry Harris

Produzent:
Kerry Harris
Annie Stewart
Orian Williams u.a.

Drehbuch: 
Kerry Harris
Dan V. Shea

Kamera:
George Wieser

Musik:
Joseph Bishara
 

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