Inhaltsangabe:
Ein Kind, das zu früh stirbt.
Zwei Ermittler, die nicht dasselbe Ziel verfolgen.
Und die Frage, ob Mord jemals gerecht sein kann …
Kommissar Simon Winter kann nicht glauben, dass die todkranke kleine Lilli ihrem Leben selbst ein Ende gesetzt haben soll. Obwohl seine Vorgesetzten den Fall bald als Suizid zu den Akten legen, bleibt der Kommissar hartnäckig, unterstützt nur noch von der ebenso attraktiven wie ehrgeizigen Kriminalpsychologin Nadja Bergendahl. Denn Nadja ist überzeugt, es mit einem ganz besonderen Serientäter zu tun zu haben.
Doch als sich tatsächlich herausstellt, dass noch in mindestens einem anderen Kinderhospiz ein weiteres Kind unerwartet früh gestorben ist, stehen Simon und Nadja vor einer Frage, die sie entzweit: War es wirklich Mord?
Die Grundidee für Daniel Kohlhaasʼ abgründigen Psychothriller um eine Mord-Serie in einem Kinderhospiz beruht auf einem wahren Fall. Mit dem Konzept für »Kleine Engel« hat er die Thriller-Schule von Sebastian Fitzek gewonnen.
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Zitat Pos. 2387:
»Bitte, lass mich zu den Engeln gehen!«
Simon Winter wurde gerade auf eigenen Wunsch zur Kriminalpolizei nach Gummersbach versetzt, als er ganz zufällig von Lilli erfährt. Einem neunjährigen, schwerkranken Mädchen, das sich selbst aus einem Fenster gestürzt haben soll. Doch so recht kann Simon nicht an Suizid glauben. Einem Bauchgefühl folgend, beginnt er zu ermitteln und stößt dabei auf einen weiteren mysteriösen Selbstmord in einer anderen Palliativeinrichtung.
Daniel Kohlhaas hat mit dem Thema Sterbehilfe / Suizid einen sehr empfindlichen und kontroversen Punkt aufgegriffen. Jeder, der einst eine geliebte Person an eine schwere Krankheit verloren hat, kann diese Gedanken vielleicht nachvollziehen, aber auch das "nicht loslassen können" der Angehörigen spielt eine große Rolle.
Zitat Pos. 131:
Die Narben. Sie sind die Zeichen ihres Lebens, ein Buch voller Leid, das ihr in die Haut geschrieben wurde. Unzählige Operationen, Stunden zwischen Hoffen und Bangen. Und am Ende? Übrig blieb nur der Schmerz. Viel zu viel davon.
Der Autor beleuchtet die Situation aus verschiedenen Blickwinkeln, so dass man als Leser alle Perspektiven gut nachvollziehen kann.
Ein innerer Kampf darum, was richtig und was falsch ist.
Zu Hilfe bei der Aufklärung kommt Simon die Kriminalpsychologin Nadja Bergendahl, mit der Kohlhaas ein weiteres aktuelles und spannendes Nebenthema aufgreift. Sie tritt nämlich bei (True Crime) Live-Events auf und beschäftigt sich mit der Frage, warum wir Menschen so fasziniert von Kriminalfällen sind.
Hinter der Auflösung der Tode steht ebenfalls eine ziemlich emotionale Geschichte, die mich berühren konnte und am Ende noch eine überraschende Wendung bereithält.
Einzig die kurzen Sätze, die der Autor oft benutzte, um dem Gesagten mehr Nachdruck zu verleihen, störten mich und verhinderten stellenweise ein flüssiges Weiterlesen.
Persönliches Fazit: Ich finde es mutig von Daniel Kohlhaas, solche Themen aufzugreifen, denn sie bleiben viel zu oft unangesprochen. Mit viel Feingefühl und dem nötigen Verständnis hat er sie in seinen Thriller einfließen lassen und mich damit überzeugen können (vom kleinen Kritikpunkt einmal abgesehen). Zurecht hat dieser aufstrebende Autor in der Fitzek-Schreibschule den ersten Platz belegt. Ich bin gespannt auf weitere Bücher von ihm.
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Bibliografie:
Autor: Daniel Kohlhaas
Verlag: Droemer Knaur
ISBN: 978-3-426-52661-3
Reihe: -
Genre: Thriller
Erscheinungsdatum: 01.07.2021
Seitenzahl: 352
Leseprobe: Blick ins Buch
Leseexemplar: Ja
Rezension: © RO, Daniela
Cover Original: © Droemer Knaur
Grafik: © RO, Sabrina
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