Filmkritik: City of Lies

WER hat Biggie erschossen???
 
Filmdaten

Originalname: City of Lies
Im Handel ab: 26.08.2021
Genre: True Crime, Thriller, Action, Drama
Laufzeit: 107 Minuten
FSK: 16
Verleih: koch films
_____________________

Inhalt

Los Angeles in den 90er Jahren: Der hoch angesehene LAPD-Detective Russell Poole soll den Mord an der weltberühmten Rap-Größe Biggie Smalls, auch bekannt als Notorious B.I.G., aufklären. Smalls wurde aus einem vorbeifahrenden Auto erschossen, nur wenige Monate, nachdem sein Erzrivale Tupac Shakur das gleiche Schicksal erlitten hatte. Doch auch Jahre später sind die Fälle nicht aufgeklärt. Da bekommt Poole unverhofft Hilfe durch den Investigativ-Journalisten Jack Jackson. Die beiden rollen den Fall neu auf und kommen dabei einer Verschwörung auf die Spur...

Superstar Johnny Depp und Oscar®-Preisträger Forest Whitaker (DER LETZTE KÖNIG VON SCHOTTLAND) überzeugen in diesem spannenden True Crime-Thriller unter der Regie von Genre-Spezialist Brad Furman (DER MANDANT). Wer steckt hinter einem der legendärsten ungeklärten Mordfälle der jüngeren US-amerikanischen Geschichte?
_____________________

Meinung von Julie

The Notorious B.I.G., der mit bürgerlichem Namen Christopher George Latore Wallace hieß, war ein US-amerikanischer Rapper, der in den 90ern weltweit große Erfolge feierte. Er begann im Alter von 15 Jahren zu rappen, und sein erstes Demotape verbreitete sich rasend schnell in den Straßen von Brooklyn - bis eines Tages der Musikproduzent Puff Daddy auf Biggie aufmerksam wurde und ihn unter Vertrag nahm. Zu dieser Zeit trat ein weiterer Rapper in sein Leben: Tupac Shakur. Obwohl beide bei unterschiedlichen Labels veröffentlichten, freundeten sie sich an und trafen sich regelmäßig. Doch die Musikszene begann sich zu verändern, neue Stile entstanden, kommerzielle Platten ließen sich besser verkaufen - und so entstanden Konflikte, die sogar öffentlich gemacht wurden. Bad Boy Entertainment vs. Death Row Records. East Coast vs. West Coast. Die Freundschaft von Wallace und Shakur endete 1994, als Tupac fünfmal angeschossen wurde und anschließend behauptete, Wallace sei am Anschlag beteiligt gewesen. Bei einem weiteren Anschlag auf Tupac im Jahr 1996, verstarb dieser an den Folgen seiner Verletzungen. Nur wenige Monate später eröffnete ein bis heute unbekannter Schütze das Feuer auf Wallace, der bei diesem sogenannten Drive-by-Shooting ums Leben kam.

CITY OF LIES nahm sich der fast schon legendären Geschichte an und thematisiert die Korruption des LAPD im Zusammenhang mit den mysteriösen Morden an Tupac und Notorious B.I.G.

Zitat: "Männer lieben zwei Dinge: Pussys und Macht. Und ein Cop ist nichts anderes als ein Mann."

Johnny Depp, der den LAPD-Detective Russell Poole verkörpert, macht einen ausgezeichneten Job. Als bekennender Fan bin ich zugegebenermaßen nicht ganz neutral eingestellt, allerdings häufen sich die positiven Meinungen die darstellende Kunst des mehrfach ausgezeichneten Schauspielers betreffend. Er schafft es mühelos, eine bestimmte Atmosphäre entstehen zu lassen. Faszinierend finde ich hierbei, dass jede Rolle wie maßgeschneidert wirkt. Ob als eigenwilliger Captain Jack Sparrow, menschenscheuer Edward (mit den Scherenhänden), cooler Undercover-Cop (21 Jump Street) oder exzentrischer Sweeney Todd: Depp geht in jeder seiner Figuren auf, als wäre sie sein Alter-Ago. Auch die Rolle des vom B.I.G.-Fall besessenen Detectives, der über 20 Jahre seines Lebens in die Ermittlungsarbeit steckt, passt ihm wie angegossen. Da wirkt Oscar-Preisträger Forest Whitaker im Gegenzug etwas blass und eher wie der Co-Star. Obwohl er an sich ebenfalls gut abliefert und den Journalisten Darius Jackson authentisch darstellt. Insgesamt hätte ich mir jedoch mehr Szenen aus seiner Perspektive gewünscht, mehr zu seinen Recherchen. Denn während dem Film ein paar Kürzungen hier und da gutgetan hätten, fehlte es ihm mitunter an Zündstoff, um mich durchweg bei Laune zu halten und die Längen auszumerzen. Zu oft plätscherten die Ereignisse vor sich hin, sodass nur wenig Spannung aufkam. Der Background der Story selbst ließ mich weitergucken, denn ich wollte wissen, wie das Ganze umgesetzt und zu einem Ende gebracht wurde. Hier sei noch angemerkt, dass nicht die Lösung des Falles im Fokus steht, sondern die Obsession von Poole und dessen Suche nach Beweisen und Fakten. Wer sich also eine Antwort auf die auf dem Originalplakat gestellte Frage „Who shot Biggie?“ erhofft, wird am Ende enttäuscht werden.

Nachdem der geplante Kinostart aufgrund einer Rechtsstreitigkeit zwischen Schauspieler Johnny Depp und dem Location-Manager Rocky Brooks wegen einer angeblichen Körperverletzung gestrichen wurde, kann man sich den Streifen ab dem 26. August als DVD oder Blu-ray im Handel besorgen und ansehen. Bereits im Home Entertainment verfügbar.

Fazit: Nicht nur für Fans von Tupac und Notorious B.I.G. geeignet. Wer gern Biografien liest oder sich ansieht und ein Interesse an ungelösten Mordfällen hat, ist mit diesem Film bestens beraten.


© Recensio Online
_____________________

Cast & Crew

Darsteller:
Johnny Depp
Forest Whitaker
Toby Huss u.a.

Regisseur:
Brad Furman

Produzent:
Paul M. Brennan
Stuart Manashil
Miriam Segal u.a.

Drehbuch:
Christian Contreras

Kamera:
Monika Lenczewska

Musik:
Chris Hajian
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Danke für deine Nachricht!