Inhaltsangabe:
Im Jahr 2049 haben sich die Lebensbedingungen auf der Erde drastisch verändert. Um den Fortbestand der Menschheit zu sichern, werden Kinder nun von Robotern ausgebrütet und aufgezogen. Um sicherzustellen, dass es den Kindern an nichts mangelt, wurde ein spezielles Computerprogramm, der sogenannte Muttercode, entwickelt, der dafür sorgt, dass die Roboter agieren und empfinden wie ein Mensch. Kai ist so ein Roboterkind. Gemeinsam mit seiner Mutter Rho-Z streift er durch das zerstörte Amerika der Zukunft. Kai ist glücklich, denn Rho-Z umsorgt ihn liebevoll und lehrt ihn alles, was er wissen muss. Doch als die erste Generation der Roboterkinder heranwächst, sollen die Mütter wieder abgeschaltet werden ...
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Carole Stivers' Roman beginnt mit einem Virus, das gezielt ausgesetzt wurde. Womit nicht gerechnet wurde, passiert: das Virus springt über und verbreitet sich weltweit. Dazu muss ich vorab anmerken, dass die Autorin Biochemie studierte und man dies durchweg merkt.
Zu Anfang wird das Virus, dessen Entwicklung, Wirkweise und geplante Freisetzung ausführlich und meinem Empfinden nach sehr wissenschaftlich beschrieben. So ausführlich, dass ich den Spaß am Lesen verlor und ich mich quasi zwingen musste, das Buch wieder in die Hand zu nehmen. Sicherlich ging das nicht allen Lesern so, aber ich konnte den Nanobots etc. irgendwann nicht mehr folgen. Der medizinische Teil erschloss sich mir jedoch durchaus.
Zur eigentlichen Geschichte - nachdem klar wurde, dass das Virus nicht lokal begrenzt einsetzbar ist, sondern sich weiter verbreitet - kommt das amerikanische Militär zum Einsatz, deren Wissenschaftler einen Weg finden sollen, die Verbreitung zu unterbinden, respektive ein Gegenmittel herzustellen. Gleichzeitig wird an den sogenannten Müttern gearbeitet. Roboter, denen ein Embryo eingepflanzt wird, den diese nach neun Monaten entbinden und wie eine Mutter aufziehen sollen. Die große Herausforderung ist nun der Muttercode, der jeder Mutter das Empfinden und die Gefühle einer menschlichen Mutter gibt, damit die Kinder liebevoll und umsorgt großgezogen werden. Auch dies wurde wieder recht wissenschaftlich, allerdings verständlicher beschrieben.
Die Geschichte ist in zwei Zeitebenen gegliedert, was mir gut gefiel. Die Zeit, in der das Virus entwickelt und freigesetzt wurde, und Jahre später, als die Mütter mit ihren Kindern durch die Gegend zogen und die anderen suchten. In dieser Zeit lernt man die Mutter Rho-Z und ihren Sohn Kai kennen. Sie streifen durch die Wüste und suchen die anderen Bots, wie die Mütter genannt werden, und deren Kinder. Gleichzeitig müssen die Kinder Wasser und Nahrung suchen. Leider war dieser Zeitstrang in meinen Augen sehr langatmig und man erfuhr zwar etwas über die Beziehung zwischen Kai und seiner Mutter.
Ich bin kein großer Fan von Militärbüchern, die Figuren wurden, aufgrund ihrer Fülle und Ränge, schnell unübersichtlich. Zusätzlich gab es komplizierte Familienkonstruktukte und Beziehungen untereinander, die mich leider etwas verwirrten. Mit den Figuren konnte ich nicht warm werden. Hatte ich mich gerade in eine hineingefühlt, übernahm eine andere die Handlung entweder auf der wissenschaftlichen oder der emotionalen Ebene, was es mir nicht gerade einfach machte.
Das Ende des Buches war in Ordnung, es passte definitiv zum letzten Drittel; ein anderes hätte mich auch sehr überrascht.
Persönliches Fazit: Ich hätte mir weniger Militär und mehr Beziehung zwischen Müttern und Kindern gewünscht. Vielleicht nur in kurzen, einseitigen Zwischenkapiteln, damit es sich nicht so zieht. Gebt dieser Story dennoch eine Chance, wenn ihr wissenschaftlichen Themen gegenüber aufgeschlossen seid und mal was Neues ausprobieren möchtet. Vielleicht liegt euch „Der Muttercode“ mehr als mir.
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Bibliografie:
Autorin: Carole Stivers
Verlag: Heyne
ISBN: 978-3-453-32073-4
Reihe: -
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 12.07.2021
Seitenanzahl: 416
Leseprobe: Blick ins Buch
Leseexemplar: Ja
Rezension: © RO, Katharina
Grafik: © penguinrandomhouse
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