Thomas Ehrenberger - Bunny Man

Ist Selbstjustiz in manchen Fällen nachvollziehbar, oder wo endet eure Moralvorstellung?

Inhaltsangabe:

Eine brutale Mordserie versetzt die Bevölkerung Wiens in Angst und Schrecken. Der mysteriöse Bunny Man, wie er sich selbst nennt, geht äußerst brutal vor, filmt seine Taten und stellt die Videos ins Internet.
Ausgerechnet Gerhard Kapeller, der bei seinen Vorgesetzten in Ungnade gefallen ist, wird auf den Fall angesetzt. Hals über Kopf stürzt er sich in die Ermittlungen, denn ihm ist klar, dass nicht nur sein Job auf dem Spiel steht, sondern auch zahlreiche Menschenleben.
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In Wien passieren bestialische Morde an schwangeren Frauen, zeitgleich treibt der Bunny Man sein Unwesen.

Zitat S. 27: Den Bunny Man, den kriegt ihr nicht!

"Doch nun von vorne!" Solchen und ähnlichen Zeitsprüngen bedient sich Thomas Ehrenberger und wechselt so auch in den verschiedenen Erzählebenen. Anfangs hat mich dieser Stil echt verwirrt, aber man findet sich erstaunlich schnell damit zurecht und ich fand es dann sogar ausgesprochen gut gelungen.

Die sehr komplexe Hauptstory vom Bunny Man wird durch mehrere Nebenhandlungen und -themen wie Menschenhandel, Korruption und Sexismus durchzogen, die zum Ausgang der Story beitragen und meines Erachtens auch zum Luftholen dienen. Diese Pausen vom Geschehen braucht man definitiv - Pausen von der Brutalität und Perversion, mit der die beiden Mörder hier vorgehen.

Zu Beginn stolpern wir quasi fast ins Finale des Buches. An dem Punkt lernen wir den abgehalfterten Ermittler Gerhard Kapeller kennen. Dieser hat Georg Salmer alias Bunny Man eigentlich schon enttarnt und beinahe zur Strecke gebracht, entschließt sich jedoch dazu, ihn in seine Ermittlungen mit einzubeziehen. Bunny Man soll denjenigen jagen, der junge schwangere Frauen auf perverse Weise verstümmelt und tötet. Warum ausgerechnet er damit beauftragt wird, ist für den Leser schnell klar: Der Bunny Man ist von Rache getrieben und tötet jene, welche durch die Justiz nicht ausreichend für ihre eigenen Taten belangt wurden.

Zitat S. 127: Unter dem Hashtag #BunnyManholihndir wurden Todeslisten gepostet. Jeder unliebsame Nachbar, Ex-Freund oder Chef konnte so ganz schnell zweifelhaften Ruhm einfahren. Als wäre er ein gewöhnlicher Auftragsmörder, der den Sommerputz für Wiener übernahm.

Zitat S. 189: Man kann Feuer nicht mit Feuer löschen; es ist eine Spirale des Bösen. Sie endet erst, wenn man stirbt.

Das eigentliche Ende hält für uns die eine oder andere Überraschung bereit. Jeder wird bekommen, was er verdient, oder? Nun, vielleicht...

Persönliches Fazit: Ich habe selten ein Buch von diesem Format gelesen. Zwischen all dem Blut gibt es hier so viel mehr zu lesen. Aufgrund der Brutalität hätte ich mir für die Leserschaft eine Triggerwarnung gewünscht, denn nicht jeder weiß, was einen bei Redrum erwartet. Für alle anderen spreche ich ganz klar meine Leseempfehlung aus. Haltet die (Hasen)Ohren steif!
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Bibliografie:

Autor: Thomas Ehrenberger
Verlag: Redrum
IBAN: 978-3-95957-667-3
Reihe: -
Genre: Thriller
Erscheinungsdatum: 03.08.2021
Seitenzahl: 289
Format: Taschenbuch: 14,99 € / E-Book: 4,99 €
Leseprobe: Blick ins Buch
Leseexemplar: Ja

Rezension: © RO, Diana
Grafik: © RO, ars.apparendi
Cover Original: © Redrum


 

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