Altpapiermangel sorgt für Probleme

Verschenkt ihr gern Bücher?

Ich persönlich verschenke gern Bücher, die mich in besonderer Weise begleitet haben. Mit Blick auf Weihnachten könnten ausgewählte Bücher allerdings Mangelware oder gar vergriffen sein. Denn aktuell stoßen Druckereien und Verlage an ihre Grenzen. Der Grund dafür mag banal klingen: Es mangelt an Altpapier! Mittlerweile nimmt dieser Mangel aber dramatische Ausmaße an.

Es droht eine Papierunterversorgung. Schon im Oktober konnten nicht mehr alle bestellten Papiermengen ausgeliefert werden. Vorräte sind langsam aufgebraucht. Wann und in welcher Größenordnung Nachschub kommen wird, ist ungewiss.

Aber worin liegt eigentlich das Problem? Über einen entscheidenden Faktor haben wir hier schon oft diskutiert: Print oder E-Book? Die Digitalisierung hat auch vor dem Buchhandel nicht halt gemacht. Sowohl Zeitungen als auch Bücher werden immer öfter in digitaler Form konsumiert. In den letzten Jahren ist also der Papierbedarf merklich zurückgegangen. Dies hat zur Folge, dass teilweise ganze Produktionen auf Verpackungsmaterial umgestellt wurden. Wellpappe wird in Massen gebraucht, denn der Onlinehandel boomt nach wie vor.

Die Corona-Pandemie verschärft nun die Lage. Während dieser Zeit brach der Anzeigenmarkt zunächst zu einem großen Teil zusammen. Unternehmen verzichteten auf Werbemaßnahmen. Zeitungen mussten demzufolge den Umfang ihrer Ausgaben reduzieren. Altpapier ist jedoch kein Rohstoff, den man einfach eben mal produzieren kann. Altpapier fällt an, oder eben nicht. Und es wird als Hauptbestandteil für die Papierherstellung gebraucht. Das wirkt sich nun auf die Produktionen aus.

Mehrere Verlage kündigten bereits an, dass bestimmte Titel in diesem Jahr verspätet oder gar nicht mehr nachgedruckt werden können. Ins Hintertreffen drohen vor allem Autoren und Autorinnen aus der zweiten Reihe zu geraten. Denn das Augenmerk vieler Verlage liegt natürlich auf gefragten Bestsellern, die im Weihnachtsgeschäft noch einmal mehr über die Ladentheke wandern.

Bekanntermaßen regelt die Nachfrage den Preis. Seit Beginn des Jahres ist der für Papier um 70% gestiegen. Aktuell wirkt sich das dank der Buchpreisbindung noch nicht auf den deutschen Buchmarkt aus. Über kurz oder lang werden Druckereien und Verlage die erhöhten Preise aber an ihre Kunden weitergeben müssen, um überleben zu können.

Wie steht ihr zu dieser Problematik? Seid ihr bereit, den Buchhandel und die Verlage weiterhin zu unterstützen, auch wenn es zu Wartezeiten und eventuellen Preiserhöhungen kommt? Erzählt es mir gern auf Facebook oder Instagram.
 

© RO, Franzi

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