Helena Gässler - Die Seele eines Spukhauses

Welchen Bereich eines Hauses findet ihr unheimlicher: den Dachboden oder den Keller?

Inhaltsangabe:

Der Schlüssel zu einem Spukhaus ist zu begreifen, dass es eine Seele besitzt.
Und lange genug zu überleben, um sie zu heilen.

In einer Welt voller Luftschiffe und Dampfmaschinen wirken Geister wie ein lästiges Überbleibsel der Vergangenheit. Als Exorzistin liegt es an Magnolia Feyler, Gebäude von ihrem Spuk zu befreien. Sie versteht die Häuser wie keine andere, erkundet ihre Geschichte und heilt ihre Wunden. Doch alles ändert sich, als sie den größten Auftrag ihrer Karriere annimmt: Shaw Manor, ein Schloss, in dem es seit Jahrzehnten spukt.

Magnolia steigt tief hinab in die verwinkelten Gemäuer und die Vergangenheit des Anwesens. Hinab in ein Netz aus Familiengeheimnissen, vergessenem Leid und Maschinen, die ein bedrohliches Eigenleben entwickelt haben.

Wird sie den Spuk lüften oder am Ende selbst von den Mauern verschlungen werden?
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Habt ihr euch schon einmal gefragt, ob Häuser eine Seele haben? Ob all das Leid, das die Hausbewohner erfahren haben, sich tief in den Wänden verwurzelt und wie ein Schatten ausbreitet? Nun, Magnolia Feyler weiß es mit ziemlicher Gewissheit, denn sie ist Häuserflüsterin. Sie wird gerufen, wenn es in einem Gebäude spukt. Allerdings bekämpft sie diesen Spuk nicht wie Exorzisten, sondern sie lüftet ihn. Horcht in die Seele des Hauses hinein, möchte verstehen und den Geistern helfen, endlich Ruhe zu finden.

Magnolia war mir auf Anhieb sympathisch: eine weißhaarige, andersdenkende Rebellin, die gerne Anzug und Zylinder trägt und somit auch ein feministisches Statement abgibt. Dass sie zudem Gewürztee mag, war ein zusätzlicher Pluspunkt.

Ihr neuer Auftrag lautet: Shaw Manor. Das beeindruckende Anwesen in Brixton soll nach allem, was sie gehört hat, abgrundtief böse sein. Und so begibt sie sich an einem Oktobertag im Jahr 1862 mit ihrer Ausrüstung dorthin, um sowohl ihren vermissten Kollegen zu finden als auch dem Spuk ein Ende zu bereiten. In ihrem Logbuch hält Magnolia alle wichtigen Details der Geisteraustreibung fest und wir erfahren somit ein paar interessante Fakten aus ihrem Berufsalltag. Zum Beispiel warum es sinnvoll ist, einen Bannkreis zu legen. Oder welche Wirkung Salzkörner haben.

Die Autorin bedient sich dabei eines zum Plot passenden Vokabulars. Ihr Stil ist lebendig und leicht verständlich, die Sprache bildgewaltig. Helena Gässler spielt gekonnt mit den Worten und erschafft eine Atmosphäre, die fast durchgängig für Gänsehaut sorgt.

"Seine toten Augen starrten sie an. Es war schrecklich, den Blick eines Verstorbenen zu erwidern, wenn man sich an das Funkeln erinnern kann, das einmal darin geherrscht hatte." (Zitat Pos. 47)

Persönliches Fazit: Hier werden viele Elemente gekonnt miteinander vereint: Fantasy, Steampunk und jede Menge Grusel. Greift zu diesem Buch, wenn ihr in die Seele eines Spukhauses abtauchen möchtet.
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Bibliografie:

Verlag: Drachenmond
ISBN: 978-3-95991-773-5
Reihe: -
Genre: Fantasy, Mystery, Steampunk
Erscheinungsdatum: 15.11.2021
Seitenanzahl: 287
Format: TB: 14,90 € / E-Book: 6,99 €
Leseprobe: Blick ins Buch
Leseexemplar: Ja

Rezension: © RO, Julie
Grafik: © RO, Sabrina
Cover Original: © Drachenmond Verlag
 

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