Rebecca Fleet - Die Stiefmutter

Du denkst, du kennst deine Liebsten? Wie sicher bist du dir wirklich?

Inhaltsangabe:

Sie ist jetzt Teil deiner Familie. In guten wie in schlechten Zeiten ...
Alex und Natalie sind glücklich verheiratet. Natalie hat Alex nicht nur über den Tod seiner ersten Frau hinweggeholfen, sondern ist auch eine liebevolle Stiefmutter für seine Tochter Jade. Doch eines Abends bricht in Alex' Abwesenheit ein Feuer im gemeinsamen Haus aus – und Jade überlebt nur knapp. Im Krankenhaus spricht sie von einem unheimlichen Mann, vor dem sie sich in dieser Nacht versteckt hat. Natalie bestreitet jedoch, dass ein Fremder im Haus gewesen sein könnte. Als Jade sich immer seltsamer verhält, beginnt Alex Nachforschungen anzustellen – ohne zu ahnen, dass dabei sei-ne heile Welt in Flammen aufgehen könnte …
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Jeder von uns kennt doch dieses eine Paar, von dem alle denken, diese beiden Personen führen eine tadellose Bilderbuchbeziehung. Diese beiden kennen sich in- und auswendig. Diese beiden kann nichts und niemand auseinanderbringen. Sie sind absolut perfekt in allem, was sie tun bla bla bla. Eines dieser Paare sind Nathalie und Alex. Eine kleine Patchwork-Familie à la Friede, Freude, Eierkuchen. Doch wie gut kennen sie sich wirklich? Und manchmal trügt der Schein eben doch, oder?

In sechs Teilen erzählt Rebecca Fleet eine Story, die von der Plotidee her reichlich Potenzial bietet. In einem Mix aus Vergangenheit und Gegenwart fügen sich die einzelnen Stränge langsam zu einer dramatischen Geschichte, die hier und da gute Spannungsmomente aufbaut, dieses Spiel aber leider nicht immer auf die Spitze treiben kann. Zwar sorgen die Kapitel, die abwechselnd aus der Ich-Perspektive einzelner Personen erzählt werden, für die nötige Abwechslung, dennoch habe ich ständig auf den unvorhersehbaren oder tiefgreifenden Twist gewartet, auf DEN Aha!-Moment, der einfach nicht kam. Es fühlte sich an wie Schwimmen durch seichtes Gewässer. Wie stundenlanger Sex ohne Orgasmus. Wie Schokoladenkuchen ohne Schokolade. Versteht ihr?

Positiv hervorheben möchte ich die konsequent durchdachten Figuren. Da man beim Lesen der Story nie mehr erfährt, als die erzählenden Personen von ihrer Umgebung und Gedankenwelt preisgeben, ist lange unklar, worauf das Ganze eigentlich hinauslaufen soll. Außerdem schafft es Fleet, diesen kleinen Zweifel zu säen, der die Frage aufwirft, wie gut wir die Menschen, die wir nah an uns heranlassen, eigentlich wirklich kennen. Wer welches Geheimnis mit sich herumträgt.

Persönliches Fazit: Zum Glück sind Geschmäcker verschieden. Daher wird „Die Stiefmutter“ sicher einige von euch begeistern können. Mich hat dieser Thriller jedoch leider nicht überzeugt. Es fehlt ihm an Würze und Originalität, sodass er mir nicht lange im Gedächtnis bleiben wird.
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Bibliografie:

Autorin: Rebecca Fleet
Verlag: Goldmann
ISBN: 978-3-442-49222-0
Reihe: -
Genre: Thriller
Erscheinungsdatum: 14.02.2022
Seitenanzahl: 448
Format: Print: 10,00 € / E-Book: 4,99 €
Leseprobe: Blick ins Buch
Leseexemplar: Ja

Rezension: © RO, Franziska
Grafik: © RO, Sabrina
Cover Original: © Goldmann Verlag


 

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