Hakan Nesser - Der Halbmörder

Eine Geschichte um eine alte Liebe und ihr besonderes Geheimnis.

Inhaltsangabe:

„Trotz allem, was du vielleicht glaubst, bist du nicht wichtig für die Welt.“ Das waren die Worte, die Adalbert Hanzons Vater ihm als Kind mitgab. Vielleicht nicht das ermutigendste Motto, aber Adalbert kommt trotzdem ganz gut zurecht. Zumindest bis die Liebe und der Wahnsinn, der so oft darauf folgt, zuschlagen. 43 Jahre und eine Haftstrafe später ist Adalbert Hanzon ein dem Alkohol zugeneigter älterer Herr mit Rückenproblemen und zunehmend nachlassendem Gedächtnis. Plötzlich holt ihn die Vergangenheit ein: bei einem Apothekenbesuch glaubt er die einzige Frau, die ihm jemals etwas bedeutet hat, wiederzuerkennen. Und die einzigen Menschen, die ihm helfen können, Licht in das Dunkel zu bringen, was vor fast einem halben Jahrhundert passiert ist, sind sein nervtötender Nachbar und seine allzu gesprächige Cousine. Aber Not ist die Mutter der Erfindung, und Adalbert fest entschlossen, der Wahrheit auf den Grund zu gehen.
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„Der Halbmörder“ ist mein erstes Buch von Hakan Nesser und es hat mir außerordentlich gut gefallen. Auch wenn es so ganz anders ist, als das, was ich sonst lese. Aber wahrscheinlich war es deshalb so besonders für mich.

Adalbert Hanzon, ein 73-jähriger Mann, der dem Alkohol nicht abgeneigt ist, hat wenig Kontakt zu Menschen. Eigentlich gibt es nur Henry Ullberg, mit dem er regelmäßig in Kontakt steht. Sie treffen sich etwa einmal im Monat zum Saufen und Rauchen. Aber eigentlich mögen sie sich gar nicht, und ihre Treffen enden nicht selten im Streit. Eines Tages ändert sich alles...

Zitat Pos. 130:

„Wo fängt man an? Vielleicht mit dem Ersten, was in der Erinnerung auftaucht, und wenn nichts auftaucht, ist es wohl besser, man fängt gar nicht mehr an. Doch nun sehe ich tatsächlich dieses verschwommene, aber nach und nach immer deutlich werdende alte Bild von einem Schulhof Mitte der fünfziger Jahre. Die Stavaschule.“

Der Autor hat es geschafft, mich mit seiner Schreibweise total zu fesseln. Diese ist locker, bildhaft und hat mich so manches Mal zum Lachen gebracht. Hakan Nesser benutzt keine komlizierten Fachbegriffe, sondern schreibt „frei nach Schnauze“. Die Balance zwischen Vergangenheit und Zukunft ist ihm perfekt gelungen. Besonders gut gefallen hat mir, dass es im Prinzip zwei Geschichten sind: die Suche nach Andrea und Adalberts Lebensgeschichte.

Die Charaktere sind authentisch und lebensecht beschrieben. Besonders Adalbert mit seinem Rückenleiden hat mir verständnisvolle Seufzer entlockt. Da tat mir mein Rücken beim Lesen gleich mit weh.

Persönliches Fazit: Für mich war „Der Halbmörder“ etwas ganz Besonderes, auch wenn mir das Ende nicht gefallen hat. Da Geschmäcker bekanntlich verschieden sind, empfehle ich euch einen Blick in die Leseprobe, um besser beurteilen zu können, ob euch Plot und Stil zusagen könnten.
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Bibliografie:

Verlag: btb
ISBN: 978-3442758722
Reihe: -
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 09.11.2022
Seitenanzahl: 288
Format: Print: 22,00 € / E-Book: 17,99 €
LeseprobeBlick ins Buch
Leseexemplar: Ja

Rezension: © RO, Susi
Grafik: © RO, Sabrina
Cover Original: © btb Verlag
 
 

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