Bret Easton Ellis - The Shards

Eine faszinierende Mischung aus Fakten und Fiktion, aus Realität und Fantasie

Inhaltsangabe:

Der siebzehnjährige Bret ist in der Oberstufe der exklusiven Buckley Prep School, als ein neuer Schüler auftaucht. Robert Mallory ist intelligent, gutaussehend und charismatisch und zieht Bret magisch an. Bret ist sich sicher, dass Robert ein düsteres Geheimnis hat, und kann dennoch nicht verhindern, dass Robert Teil seiner Freundesgruppe wird. Als der Trawler, ein Serienmörder, der Jugendliche auf bestialische Weise umbringt, immer näher an ihn und seine Clique heranrückt, gerät Bret zunehmend in eine Spirale aus Paranoia und Isolation. Doch wie zuverlässig ist Bret als Erzähler?
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Der Autor berichtet aus einer Art Zwischenperspektive, wenn man das so nennen kann, von seinem eigenen siebzehnjährigen Ich - wobei ich hier Probleme hatte zwischen Realität und fiktionalem Denken. Im Großen und Ganzen wird aus der dritten Person berichtet, in diesem Fall handelt es sich um Bret. Nach einem langatmigen Einstieg, wo es darum ging, warum und wie der Autor das Buch geschrieben hat, begann auch die Geschichte in der Vergangenheit leider nicht allzu spannend. 
 
Generell war der Schreibstil für mich zu trocken, es kamen keinerlei Emotionen bei mir an. Der Autor brachte viele düstere, blutige und auch spannende Szenen mit rein, die mich leider nicht abholen konnten. Ich kann nicht genau sagen, woran es lag, aber ich habe mich schier hindurchquälen müssen und mich auch häufiger dabei ertappt, wie ich Szenen gekonnt überlesen hab. Die Geschichte wird auf über 700 Seiten festgehalten, und ich bin der Meinung, dass man locker hätte 300 davon weglassen können. Für mich war die trostlose Geschichte zu langgezogen, und daher baute sich bei mir keinerlei Spannung auf.

Der Kriminalfall und die Suche nach dem Mörder sind interessant zu lesen, überrascht war ich trotzdem nicht sonderlich, da ich bereits früh eine Ahnung hatte, wer dahinterstecken könnte.

Mit den Personen der damaligen Zeit konnte ich nicht sympathisieren. Bret und seine Freunde waren Freigeister, Jugendliche, die die Welt erobern wollten. Bret hat damit schwer zu kämpfen, dass er sich fürs männliche Geschlecht interessiert, was damals ja noch stark verpönt wurde. Daher wird es nicht nur einmal angesprochen. Er ist für mich ein schwieriger und undurchsichtiger Charakter, der einiges durchzumachen hat. Ich bin einfach überhaupt nicht mit ihm warm geworden. Die Nebencharaktere wirkten zu unauthentisch und selbstbezogen. Hier hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht.

Persönliches Fazit: Für mich war das Buch leider überhaupt nichts. Weder Schreibstil, Charaktere noch die Geschichte selbst konnten mich für sich einnehmen. Für Bret Ellis Fans wahrscheinlich ein Muss, für mich das (zumindest vorerst) letzte Buch des Autors.
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Bibliografie:

Verlag: Kiepenheuer&Witsch
ISBN: 978-3462004823
Reihe: -
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 17.01.2023
Seitenanzahl: 736
Format: Print: 28,00 € / E-Book: 19,99 €
Leseprobe: Blick ins Buch
Leseexemplar: Ja

Rezension: © RO, Lena
Grafik: © RO, Sabrina
Cover Original: © Kiepenheuer&Witsch Verlag

 

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