Inhaltsangabe:
Wie ein gigantischer Trichter bohrt sich die Minenstadt in die Tiefe, in der Glücksritter nach geheimnisvollen Artefakten suchen. Der Fund einer grausig entstellten Leiche, der Pflanzen aus Mund und Augen wachsen, ruft Gunter auf den Plan, den Hauptmann der Schlammringwache. Die Spur führt zum Gastwirt Woulf, dem Aschling Rami und der jungen Diebin namens Kröte. Gemeinsam mit der Todesmagierin Nasiima beginnt Gunter zu ermitteln. Als noch mehr Leichen auftauchen, wird ihm klar, dass ausgerechnet seine Hauptverdächtigen ihm helfen können, das Geheimnis der Toten aufzudecken. Doch kann er ihnen trauen, oder ziehen sie ihn nur noch tiefer hinunter in den Schlamm der Grube?
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Grubenstedt ist eine Mine, die mehrere Ringe hat. Ganz unten im Schlamm leben die Ärmsten der Armen im sogenannten Schlammring. Umso höher gelegen der Ring ist, desto reicher und bedeutender werden seine Bewohner. Ganz oben ragt die Nadel über die Mine. Ein Ort voller Magie, in der tief im Schlamm gefundene Artefakte untersucht werden. Eines Tages wird im Schlammring eine Leiche entdeckt, aus deren Körperöffnungen Pflanzen wachsen. Als bald weitere Opfer folgen, ist es die Aufgabe von Hauptmann vom Adlerstein, dem Hauptmann der Schlammwache, die Schuldigen zu finden. Bald schon entpuppt sich das Ganze als Bedrohung für die gesamte Mine.
Diese Geschichte wurde von 5 namenhaften Autoren geschrieben und meine Erwartungen waren dementsprechend hoch. Im Buchumschlag und auf den letzten Seiten finden sich neben einer Landkarte auch alle wichtigen Begriffe, was sehr hilfreich war, da man gerade zu Anfang Schwierigkeiten hat, sich die Mine und die Einwohner vor Augen zu bringen. Es gibt einige Protagonisten aus verschiedenen Ringen, darunter auch Kröte aus dem Schlammring.
Zitat S. 80:
"Sie fristete ein Dasein ganz unten, hauste in einem Verschlag aus Öltüchern und Brettern auf dem tiefsten Ring dieses elendigen Schlundes, der sich Grubenstedt schimpfte. Eine Stadt in der Form eines gigantischen Trichters - alle anderen guckten und kackten auf sie herab. Dieses Drecksloch verdankte seine Existenz den Schätzen unter ihm. In einem unüberschaubaren Geflecht aus Gräben, Tunneln und Schächten bohrten sich die Grubler auf der Suche nach Erzen, Artefakten und Facettsteinen für die Zauberspucker in die Erde wie Maden in fauliges Fleisch."
So beginnt die Geschichte mit den völlig verschiedenen Perspektiven der Einwohner und man bekommt ein Gefühl für diese Welt. Auf der Suche nach den Verantwortlichen der seltsamen Leichen erlebt man sowohl spannende als auch fantasiereiche Überraschungen, die sich mit jeder gelesenen Seite zu einer Bedrohung steigern.
Auch der Schreibstil kann hier überzeugen und bescherte mir mit seinem Witz das eine oder andere Schmunzeln. Das letzte Drittel des Buches hatte mich dann so gefesselt, dass ich erst spät in der Nacht das Buch am Ende zuklappen konnte. Offene Fragen werden weitestgehend beantwortet, doch bleibt der Hintergrund unklar und macht somit richtig Lust auf den nächsten Teil.
Persönliches Fazit: Eine atmosphärische neue Fantasywelt, die den Leser mit spannenden Todesfällen und einer ungeahnten Bedrohung unterhält. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung!
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Bibliografie:
Autor*innen: Bernhard Hennen, Mira Valentin, Sam Feuerbach, Greg Walters, Torsten Weitze
Verlag: Fischer Tor
ISBN: 978-3-596-70856-7
Reihe: Minen der Macht, Band 1
Genre: Fantasy, Thriller
Erscheinungsdatum: 26.04.2023
Seitenanzahl: 464
Format: Print: 18,00 € / E-Book: 6,99 €
Leseprobe: Blick ins Buch
Leseexemplar: Ja
Rezension: © RO, Daniela
Grafik: © RO, ars.apparendi
Cover Original: © Fischer
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