Kim Selvig - Mutterliebe

Nirgends bist du sicherer als in den Armen deiner Mutter

Inhaltsangabe:

Ein Ausflug mit Mama in den Wald. Dichte Bäume, eine Lichtung mit verwunschenem Teich. Mama gibt uns Tee zu trinken. Ich werde müde, Mama drückt mich - immer fester, ihre Hände legen sich um meinen Hals. Ich kann nicht atmen, will ich sagen, doch es geht nicht. Was tust du nur, Mama?

Ein kleines Kind, brutal im Wald erstickt. Die Mutter auf der Anklagebank. Gerichtsreporterin Kiki Holland zweifelt an der Schuld der Angeklagten und recherchiert auf eigene Faust. Und was die junge Journalistin aufdeckt, hätte niemand erwarten können.
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Es ist ein Vorwurf, der nur schwer zu ertragen ist. Sylvia Bentz steht vor Gericht, weil sie ihre beiden Kinder im Wald zunächst betäubt und dann erstickt haben soll. Journalistin Kiki Holland hat im Laufe ihrer Karriere schon über viele Fälle berichtet, aber bei diesem Fall gefriert selbst ihr das Blut in den Adern. So verfolgt sie den Prozess hautnah und wird das Gefühl nicht los, dass da was ganz Anderes hinter der Sache steckt. Ihre Recherchen bestätigen sich und bringen Kiki in allerhöchste Lebensgefahr…

Was das Autorenpaar uns hier auftischt, ist wirklich harter Tobak. Schon auf den ersten Seiten, als die Anklageschrift gegen die Mutter verlesen wird, habe ich doch glatt vergessen zu atmen. So stark haben mich die Ereignisse und Vorwürfe gefesselt und bis zum Ende hin nicht mehr losgelassen. Der bedrückende und mitreißende Schreibstil lässt den Leser die Atmosphäre hautnah miterleben.

Mir hat sehr gut gefallen, dass die Story hauptsächlich aus Kikis Sicht erzählt wird. Das hat mir die ohnehin schon sympathische Protagonistin noch näher gebracht. Ich habe sie schnell ins Herz geschlossen und war begeistert von ihrem Enthusiasmus und ihrem Ehrgeiz. An ihr ist definitiv eine Ermittlerin verloren gegangen. Ihre Nachforschungen waren realistisch und nachvollziehbar. (Fun Fact: Ich war erstaunt, wie viele Kontakte man eigentlich haben kann.)

Es gibt ein paar wenige Kapitel, in denen wir den Gedanken der angeklagten Mutter lauschen dürfen. Diese gehen unter die Haut, machen wütend und traurig zugleich. Letztendlich sind diese Kapitel aber für den Leser unglaublich wichtig, um die Gefühle und Veränderungen von Sylvia nachempfinden zu können.

Spannungsmäßig fährt das Duo hier ordentlich auf, denn Kiki begibt sich immer wieder in brenzlige Situationen, denen die Autoren mit ihrer Dramatik genau die richtige Würze verliehen haben. Für mich war in der Handlung permanent Action angesagt, was mich noch neugieriger gemacht hat. Gerade im Schlussteil haben die Autoren für mich ihr ganzes Können gezeigt und die nervenaufreibende und emotionale Story mit einem unerwarteten Showdown beendet. Uffz!

Persönliches Fazit: Mit ihrem Justiz-Krimi konnte mich das Autorenpaar vom Fleck weg überzeugen. Eine tiefgründige und emotionale Story, die einem Angst und Hoffnung zugleich macht. Ich bin bereit für Nachschub!
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Bibliografie:

Autorin: Kim Selvig (Silke Porath, Sören Prescher)
ISBN: 978-3365002681
Reihe: -
Genre: Justiz-Krimi
Erscheinungsdatum: 25.04.2023
Seitenanzahl: 432
Format: Print: 13,00 € / E-Book: 9,99 €
Leseprobe: Blick ins Buch
Leseexemplar: Ja

Rezension: © RO, Julie
Grafik: © RO, Sabrina
Cover Original: © HarperCollins


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