Inhaltsangabe:
Emerson ist die perfekte amerikanische Vorstadt - doch der Mord an einer jungen Frau treibt fünf Menschen an den Rand des Abgrunds. »Das Ende von Eden« ist ein fesselnder Kriminalroman über die Suche nach Wahrheit und Gerechtigkeit in einem Geflecht aus Lügen, Geld und Macht.
Emerson ist eine wohlhabende und scheinbar idyllische amerikanische Vorstadt. Doch dann wird die junge Eden in einer der schönsten Villen dort tot aufgefunden. Bald stellt sich heraus, dass drei Jugendliche in der Mord-Nacht bei Eden waren: Hannah, ein liebes, aber psychisch labiles Mädchen. Ihr launenhafter Freund Jack, Sohn der reichsten Familie vor Ort. Und Christopher, ein Außenseiter, der verzweifelt versucht dazuzugehören.
Die Eltern der drei tun alles, um ihre Kinder zu schützen - selbst auf Kosten der anderen. Und noch dazu haben sie ihre je eigenen Motive, um verhindern zu wollen, dass die Wahrheit ans Licht kommt …
Mit »Das Ende von Eden« ist dem international erfolgreichen Autor Stephen Amidon ein spannender Kriminalroman gelungen, der auf seiner Suche nach der Wahrheit hinter dem Mord-Fall die Geheimnisse und Lebenslügen einer amerikanischen Vorstadt-Community aufdeckt - und der mit seinen meisterhaft gezeichneten Figuren sowohl intensiv fesselt als auch tief berührt.
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Ein Roman, der in einigen Punkten nicht ganz meinem Geschmack entsprach, aber eine Sache muss man dem Autor lassen: Charaktere entwickeln kann er. Was die drei Jugendlichen Jack, Hannah und Christopher verbindet, ist weder Freundschaft noch Hass. Sie alle drei sollten nicht miteinander, können aber auch nicht ohne einander. Man könnte es schon fast als eine Art der toxischen Beziehung bezeichnen, zumindest für Außenstehende.
Der Autor hat versucht, allen Figuren einen spannenden Hintergrund zu geben. Eine gute Mischung ist ihm definitiv gelungen; manches fand ich ein bisschen übertrieben. Im Großen und Ganzen fügt es sich allerdings gut zusammen. So kann man beim Lesen auch nach und nach Beweggründe verstehen, Motive entschlüsseln und das Puzzle zusammensetzen.
Was ich besonders interessant an der Erzählweise fand (ehrlicherweise ist es mir erst aufgefallen, als ich diese Rezension getippt habe), sind die Perspektiven. Jedes Kapitel wird aus einer anderen Perspektive erzählt, und zwar von den Eltern. Keiner der Jugendlichen erzählt, das heißt der Leser erfährt alles nur aus zweiter Hand. Das ist mir so noch nie untergekommen, war aber sehr gut durchdacht und hinterlässt einen bleibenden Eindruck.
Gefühle blieben auch nicht auf der Strecke, wobei man betonen muss, dass es hier natürlich nicht um positive Gefühle geht. Schuld, Trauer, Wut. Der Anflug eines schlechten Gewissens? Erkennen und Reflektieren. Und gerade hier spielen die Perspektiven eine Schlüsselrolle, denn wo man in anderen Krimis mit den Emotionen der Täter oder Beschuldigten konfrontiert wird, erfährt man diese hier nicht direkt, sondern mittels Überbringer. Das gibt der Story das gewisse Etwas.
Spannung ist zwar durchgehend da, allerdings flaut sie an einigen Stellen ab und muss dann erst wieder Fahrt aufnehmen. Das Ende war anders, als ich es erwartet habe, doch auch dies ist immer eine Sache des persönlichen Geschmacks, weswegen ich das nicht unbedingt als Kritikpunkt betrachten möchte. Es sei nur gesagt: Abwegig ist es nicht und in der Realität durchaus so denkbar.
Persönliches Fazit: Ein solider Kriminalroman mit realitätsnahen Charakteren, der aufgrund einer außergewöhnlichen Erzählweise besonders in Erinnerung bleibt. Schaut unbedingt mal rein!
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Bibliografie:
Autor: Stephen Amidon
Verlag: Droemer
ISBN: 978-3426283929
Reihe: -
Genre: Kriminalroman
Erscheinungsdatum: 02.05.2023
Seitenanzahl: 384 Seiten
Leseprobe: Blick ins Buch
Leseexemplar: Ja
Rezension: © RO, Julie
Grafik: © RO, Julie
Cover Original: © Droemer
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