Christina Henry - Der Knochenwald

Eine verschneite Berghütte, Schreie im Wald und mehr als ein Monster

Inhaltsangabe:

Mattie lebt mit ihrem Ehemann William allein in einer entlegenen Berghütte. Er ist ein gewalttätiger Mensch, den die junge Frau niemals verärgern darf. Doch als Mattie im Wald die verstümmelte Leiche eines Fuchses entdeckt, weiß sie, dass die Eheleute nicht alleine in der Wildnis sind. Wer – oder was – stößt jene seltsamen Schreie in der Nacht aus? Wessen krallenbewehrte Fußabdrücke sind im Schnee um die Hütte zu sehen? Als drei Fremde auf dem Berggipfel auftauchen und im Wald nach einer geheimnisvollen Kreatur suchen, weiß Mattie, dass die Neuankömmlinge William verärgern werden. Und wenn William wütend ist, passieren wahrlich schreckliche Dinge …
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Eines muss man Christina Henry lassen: Sie hat einen unverwechselbaren Stil. Die Autorin versteht es, kurzweilige Geschichten zu erzählen. Kurzweilig ist auch die Story um Mattie, die mit ihrem gewalttätigen Mann William einsiedlerisch in einer abgelegenen Berghütte lebt. Doch William scheint nicht die einzige Bedrohung zu sein. Aus dem Wald sind immer wieder verzerrte Schreie zu hören. Zudem macht das Paar bei einem Kontrollgang eine grausige Entdeckung. Und bald befinden sich nicht nur Mattie und William in Lebensgefahr...

Zugegebenermaßen waren meine Erwartungen an Christina Henrys neuesten Roman sehr hoch, nachdem ich den Vorgänger „Der Geisterbaum“ gefeiert habe. Aber irgendwie ist es mit Henry und mir immer eine einzige Berg-und-Tal-Fahrt. Und dieses Mal ging es ganz schön bergab.

Es mangelte dem Plot an einer ordentlichen Portion Spannung. Immer dann, wenn ich dachte, jetzt kommt was, schaffte Henry den Sprung über diesen gewissen Punkt nicht hinaus. Viele potenzielle Szenen verpufften leider ungenutzt. Zwar schwingt die unbekannte Bedrohung dauerhaft mit, diese gewinnt aber nie die Überhand und wird gefühlt von jetzt auf gleich einfach unter den Tisch gekehrt. Das gipfelt zudem in einem ziemlich lahmen Ende, das dem Ganzen jegliche Überzeugungskraft geraubt hat.

Auch die Figuren konnten mich nicht mitreißen. Vor allem Mattie und William fehlt es in ihren Persönlichkeiten an prägnanten Zwischentönen. Es gibt nur schwarz und weiß, was die beiden bei allen Konflikten mitunter langweilig wirken lässt. Vor allem vom (zwischen)menschlichen (Überlebens)Drama und dem Setting mit allen Hürden und Konsequenzen habe ich mehr erwartet. Kreative Szenen, eine schaurige Atmosphäre, Wendungen. Gerade da hätte Henry gezielt auf klassischen Horror setzen und düstere (Fantasy-)Elemente einfließen lassen können. Statt Gänsehaut gab's Frustrationspickelchen.

Persönliches Fazit: Alles in allem bietet „Der Knochenwald“ einen netten Plot, mit netten Charakteren, netten Szenen und einer netten Auflösung. Das Schlüsselwort ist: nett. Mehr aber auch nicht. Zu viel sollte man hier nicht erwarten.
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Bibliografie:

AutorIn: Christina Henry
Verlag: penhaligon
ISBN: 978-3-7645-3277-2
Reihe: -
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 20.09.2023
Seitenanzahl: 368
Format: Print: 22,00 € / E-Book: 13,99 €
Leseprobe: Blick ins Buch
Leseexemplar: Ja

Rezension: © RO, Franzi
Grafik: © RO, ars.apparendi
Cover Original: © penhaligon Verlag
 
 

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