Filmdaten
Originalname: The Piper
VoD: 18.01.2024
Blu-ray, DVD: 09.12.2021
Genre: Horror
Laufzeit: 95 Minuten
FSK: 16
Verleih: EuroVideo
Trailer: auf YouTube ansehen
_____________________
Inhalt
Beim verzweifelten Versuch, die Notenblätter ihres Konzertes zu vernichten, verbrennt die Mentorin der jungen Komponistin Melanie (Charlotte Hope) auf mysteriöse Weise bei lebendigem Leib. Trotz ihres plötzlichen Todes steht die Aufführung von Maestro Gustafson (Julian Sands) und seinem Orchester kurz bevor. Melanie besteht darauf, die verschollenen Noten ihrer verunglückten Mentorin ausfindig zu machen, um das Konzert rechtzeitig zu vollenden. Doch auf der der Suche nach Antworten stößt sie schon bald auf die verstörenden Ursprünge der Melodie und die dunkle Macht, die sie entfesselt hat.
_____________________
Meinung von Franzi
Jeder von uns kennt das Märchen „Der Rattenfänger von Hameln“. Wenn ich so darüber nachdenke, ist es eigentlich ganz schön brutal. Ein Rattenfänger, der die Kinder einer ganzen Stadt entführt? Regisseur Erlingur Thoroddsen hat sich diesen Märchenklassiker geschnappt und einen gruseligen Albtraum entstehen lassen.
Gleich in den ersten Szenen wird unumstößlich zementiert, was sich anschließend durch den ganzen Film ziehen wird: Musik, die einerseits wunderbar klingt, andererseits einen Schauer über den Rücken laufen lässt. Das hier böse Mächte im Spiel sind, ist sehr schnell klar, weil die Komponistin des „Konzerts für Kinder“ beim Versuch, ihr Werk zu verbrennen, selbst den Flammen zum Opfer fällt.
Nach diesem gelungenen Auftakt dauert es eine Weile, bis die Story so richtig in Fahrt kommt. Auch wenn erst mal die eine oder andere Länge folgt, baut sich dennoch langsam eine Spannung auf.
Melanie, die junge Musikerin, versucht, die Noten ihrer verstorbenen Mentorin zu finden, diese zu vervollständigen und doch noch zur Aufführung zu bringen. Dafür braucht sie zunächst viel Überzeugungskraft, setzt sich aber letztendlich durch. Ihr Talent lässt sie die unvollendet gebliebene Komposition fortführen. Doch was sie damit heraufbeschwört, kann sie nicht ahnen.
Wirklich faszinierend war, mit anzusehen, wie die Noten schon beim ersten kleinen Klang Besitz von ihren Zuhörern ergriffen. Dieser Prozess vollzieht sich aber so langsam, dass die Betroffenen es gar nicht bemerkten. Es schien so, als würde man überhaupt nicht realisieren, dass man jeglichen Bezug zur Realität verliert. Und das fand ich ehrlich gesagt noch viel gruseliger als das Böse, personifiziert im Rattenfänger, selbst.
Als gleich zu Beginn Julian Sands auf dem Bildschirm erschien, wurde es mir etwas schwer ums Herz. Er verkörpert die Rolle des verbissenen, rauen Dirigenten Gistavson wie gewohnt gekonnt.
Auch Charlotte Hope hat mich schauspielerisch überzeugt. Und gerade im Zusammenspiel mit Julian Sands entsteht eine wunderbare Spannung zwischen den beiden Charakteren, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Tatsächlich würde ich eher von einer Verfilmung frei nach dem Märchen „Der Rattenfänger von Hameln“ sprechen. Denn wer hier eine 1:1 Adaption in Form eines Horrorfilms erwartet, wird sicherlich nicht die altbekannte Story zu sehen bekommen. Dennoch sind einige Anlehnungen sehr gut zu erkennen. Gerade das ständig wiederkehrende musikalische Motiv, welches jeden, der es hört, in den Abgrund zieht und sich mit Fortschreiten des Film immer mehr steigert, schafft eine unheimliche Atmosphäre. Das ist wirklich gut gemacht.
Die Gestalt des Rattenfängers selbst hat mich, auch wenn es wahrscheinlich etwas weit hergeholt ist, irgendwie ein bisschen an Vecna aus Stranger Things erinnert. Das hat mich persönlich doch noch mal sehr angesprochen.
Fazit: Hier und da schwächelt der Film ein bisschen, dennoch verspricht „Curse of the Piper“ einen unterhaltsamen Filmabend. Also, holt das Popcorn raus und lasst euch von einer Melodie des Grauens fesseln!
© Recensio Online
_____________________
Cast & Crew
Darsteller:
Julian Sands
Charlotte Hope
Kate Nichols u.a.
Regisseur:
Erlingur Thoroddsen
Produzent:
Boaz Davidson
Jeffrey Greenstein
Abi Lerner u.a.
Drehbuch:
Erlingur Thoroddsen
Kamera:
Daniel Katz
Musik:
Christopher Lang
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Danke für deine Nachricht!