Chris Carter - Der Totenarzt

Ein Serienkiller lässt seine Morde wie zufällige Unglücke aussehen

Inhaltsangabe:

Bei der Autopsie eines Verkehrsopfers entdeckt Gerichtsmedizinerin Dr. Hove etwas Seltsames. Tödliche Wunden unter der Haut, die nicht vom Unfall stammen können. Sie ist auf das Werk eines Serienkillers gestoßen. Unbemerkt und mit enormer Expertise lässt er jeden seiner bruta-len Morde wie ein zufälliges Unglück aussehen. Dr. Hove meldet ihren Verdacht Robert Hunter und Carlos Garcia vom LAPD Ultra Violent Crimes Unit. Die Detectives stehen vor einem Prob-lem. Wie ermittelt man in einer Mordserie, wenn die Opfer nicht bekannt sind? Wie fängt man einen Killer, wenn es keinen Tatort gibt? Wie stellt man einen sadistischen Jäger, der ausge-sprochen vorsichtig vorgeht? Wie hält man einen Unsichtbaren auf, dessen Existenz nicht zu beweisen ist?
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Ein Unfallopfer wird in die Gerichtsmedizin eingeliefert. Doch bei der Leichenschau fällt auf, dass die Verletzungen nicht vom Unfall selbst stammen können, sondern das Opfer auf eine andere Weise zu Tode kam. Ein klarer Fall für Hunter und Garcia, die sich diesmal einem ganz perfiden Mörder stellen müssen. Ohne weitere Anhaltspunkte müssen die beiden Ermittler auf Spurensuche gehen und wissen zunächst nicht, wo sie anfangen sollen. Doch die beiden wären nicht die besten Ermittler von L.A., wenn sie nicht doch eine Fährte wittern würden. Dass sie sich dabei in Lebensgefahr bringen, heizt ihren Ehrgeiz nur noch mehr an, und der Leser darf sich auf eine atemberaubende Verfolgungsjagd freuen.

Wow! Einfach nur wow! Wenn es nach mir geht, müsste für Band 13 definitiv ein neues Wort erfunden werden, denn was Carter uns hier präsentiert, ist nur schwer in Worte zu fassen. Er schafft es immer wieder, mich schon beim Lesen der ersten Seite vollständig in seinen Bann zu ziehen und an die Handlung zu fesseln. Carter verzichtet bewusst auf blutige Szenen, sondern legt den Fokus gezielt auf den Stillstand der Ermittlungen und somit auf die Bedeutsamkeit der Morde, die wie zufällige Unglücke wirken. Dass der Autor sich für die Idee des Plots noch von wahren Begebenheiten inspirieren ließ, verleiht der Handlung nochmal eine ganz besondere (True Crime) Note.

Hunter und Garcia haben auch hier wieder als Super-Duo fungiert. Die beiden harmonieren perfekt miteinander, sind um keinen Spruch verlegen, nehmen ihren Job dennoch absolut ernst und führen ihre Ermittlungen gut durchdacht aus. Gerade in diesem Band zeigen sie außerdem so gewaltigen Körpereinsatz, dass sie dabei ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen. Action pur. Sowas gehört auf die große Kinoleinwand!

Von Anfang bis Ende ist hier Spannung drin. Ob es die Geschehnisse selbst sind, die Obduktionen, denen die beiden Ermittler beiwohnen, oder deren Gedankengänge, wenn es um das weitere Vorgehen geht – ich war stets mittendrin statt nur dabei und habe diese nervenzerreißende Serienmördersuche mit gemischten Gefühlen verfolgt. Natürlich steht die Empathie für die Opfer im Vordergrund, aber Carter hat mich tatsächlich auch über den Täter nachdenken lassen. Seine Beweggründe gingen mir tief unter die Haut und ich war erschüttert darüber, wie viel Leid ein Mensch überhaupt ertragen kann…

Persönliches Fazit: Ein rasanter und verstörender Thriller, den ich in einem Mordstempo verschlungen habe. „Der Totenarzt“ lässt den Leser nicht zur Ruhe kommen und schnürt ihm die Kehle zu. Chris Carter ist ein phantastischer Erzähler!
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Bibliografie:

Autor: Chris Carter
Verlag: ullstein
ISBN: 978-3548064482
Reihe: Band 13
Genre: Thriller
Erscheinungsdatum: 30.05.2024
Seitenanzahl: 432 Seiten
Format: Print: 12,99 € / E-Book: 10,99 €
Leseprobe: -
Leseexemplar: Ja

Rezension: © RO, Sabrina
Grafik: © RO, Sabrina
Cover Original: © ullstein Verlag
Hinweis: Die Farbdarstellung entspricht nicht dem Original
 
 

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