Ivar Leon Menger - Finster

Willkommen in Katzenbrunn, dem Dorf der verlorenen Seelen

Inhaltsangabe:

Mai 1986. Ein 13-jähriger Junge verschwindet spurlos vom Jahrmarkt in Katzenbrunn. Das passiert nicht zum ersten Mal. Seit Jahren werden in dem kleinen Dorf im Odenwald immer wieder Kinder als vermisst gemeldet. Hans J. Stahl, Kriminalkommissar a. D., beschließt daraufhin, die Ermittlungen an den seither ungelösten Fällen wieder aufzunehmen und auf eigene Faust weiterzuführen. Er kehrt zurück nach Katzenbrunn, das vor allem für seine psychiatrische Klinik bekannt ist. Dabei stößt er auf verstörende Geheimnisse. Während er den wenigen Spuren nachgeht, verschwindet ein weiterer Junge. Stahl läuft die Zeit davon.
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Katzenbrunn ist ein Ort des Schreckens. Denn immer wieder verschwinden hier Kinder auf unerklärliche Weise. Kriminalkommissar Hans Stahl gehen diese Vermisstenfälle einfach nicht aus dem Kopf. Er ist zwar schon längst im Ruhestand, reist aber erneut nach Katzenbrunn, um den Fällen nochmals auf den Grund zu gehen. Während seines Aufenthaltes verschwindet wieder ein Kind und Stahl ist mehr als gefordert. Er ermittelt in alle Richtungen und kommt dem „Greifer“, wie er im Ort genannt wird, immer näher …

Die Handlung wird aus diversen Perspektiven erzählt, was mich zunächst ein wenig überfordert hat. Es hat eine Weile gedauert, bis ich mich zurechtgefunden hatte und die Charaktere auseinanderhalten konnte. Ab diesem Punkt war ich dann einfach nur noch fasziniert von den verschiedenen Schicksalen der Protagonisten, die diese Story ausmachen. Allen voran Kommissar Stahl, der mir direkt sympathisch war und mich mit seiner ruhigen und gelassenen Art voll überzeugen konnte. Aufgrund seines Alters geht er die Ermittlungen ganz in seinem Tempo an und ich hätte ihn dabei ewig begleiten können. Auch die anderen Charaktere waren real und authentisch gezeichnet und ich hatte große Freude daran, ihrer Entwicklung beizuwohnen.

Der Schreibstil von Menger ist beklemmend, düster und fesselnd. Ich habe mich in seinen detaillierten Beschreibungen völlig verloren. Sei es der dunkle Wald, in dem die Kinder verschwinden, die angsteinflößende Psychiatrie oder auch einfach nur die Erwähnung der Tschernobyl-Katastrophe, die sich kurz vorher ereignet hat – die Handlung hat mich gepackt und nicht mehr losgelassen. Gerade die kurzen Kapitel haben mich zum Weiterlesen animiert, und Menger hat mit seinen plötzlichen Wendungen sein Übriges getan.

Auch wenn ich mir das Ende etwas emotionaler gewünscht hätte, konnte es mich dennoch abholen und bildete einen guten Abschluss dieser bedrückenden Geschichte.

Persönliches Fazit: Ein vielschichtiger Thriller über traurige Schicksale, menschliche Abgründe und allerlei Emotionen. Düster und bedrohlich erzählt Menger hier eine Geschichte, die noch lange nachwirken wird.
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Bibliografie:

Autor: Ivar Leon Menger
Verlag: dtv
ISBN: 978-3423220811
Reihe: -
Genre: Thriller
Erscheinungsdatum: 15.08.2024
Seitenanzahl: 384 Seiten
Format: Print: 13,00 € / E-Book: 9,99 €
Leseprobe: -
Leseexemplar: Ja

Rezension: © RO, Sabrina
Grafik: © RO, Sabrina
Cover Original: © dtv Verlag
 
 

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