Wegmann, Nordberg - Mörderische Tide

Ein Serienmörder geht in der Urlaubsidylle auf grausame Jagd
 
Inhaltsangabe:

Im beschaulichen Küstenort Norddeich wird eine alte Frau brutal ermordet in ihrem Haus aufgefunden. Der nach einem traumatischen Erlebnis aus Hamburg versetzte Hauptkommissar Robert Strater übernimmt die Ermittlungen. Bei seinen Nachforschungen begegnet er der temperamentvollen Tätowiererin Antonella „Kante", die mit der ermordeten Seniorin ein inniges Verhältnis verband. Mit ihrer barschen Art sammelt sie bei Strater zunächst keine Sympathiepunkte und zu seinem Unmut mischt sie sich in die Ermittlungen ein. Als Strater mit ihrer Hilfe tatsächlich auf eine heiße Spur stößt, taucht eine weitere Leiche auf und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Dabei steht mehr auf dem Spiel, als beide ahnen …
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Robert Strater steht vor einem Rätsel. Wer zum Teufel hat es in dem idyllischen Küstenörtchen Norddeich auf ältere Frauen abgesehen? Bei seinen Ermittlungen stößt er auf zwielichtige Gestalten und jede Menge Tatmotive. Doch eine Zeugin hat es ihm besonders angetan: die Tätowiererin Kante. Obwohl die beiden so gar nicht harmonieren, ist es doch sie, die Strater letztendlich den entscheidenden Hinweis liefern kann.

„Wahrscheinlich hat er oder sie alte Frauen ausgewählt, weil es sich um schwache Opfer handelt. Kaum haben diese die Tür geöffnet, schreitet er zur Tat. Er genießt den Angriff, das Aufflackern der Angst in den Augen der alten Frauen, ihre Erkenntnis, dass sie sterben werden. Daran ergötzt er sich und in seinem Rausch kennt er kein Halten und zieht die Tat mit gnadenloser Brutalität durch. 
(Zitat Pos. 247)

Robert ist ein angenehmer und sympathischer Protagonist. Er ist so unbedarft und zeigt offen seine Gefühle, gerade was das Zusammenleben mit seiner Frau Saskia betrifft. Das hat ihn für mich noch authentischer wirken lassen. Aber auch die Nebencharaktere sind sehr realistisch dargestellt. Vor allem Kante habe ich schnell ins Herz geschlossen. Ihre lockere und teils auch aufmüpfige Art hat mich fasziniert und hin und wieder schmunzeln lassen. Was für eine coole Socke!

Der Schreibstil ist flüssig und mitreißend, die Sprache bildgewaltig. Ich habe gar nicht gemerkt, dass hier zwei Autoren am Werk waren. Beiden ist es grandios gelungen, nicht nur eine gewisse Urlaubsstimmung aufkommen zu lassen, sondern eine angespannte und bedrohliche Atmosphäre gleichermaßen. Dabei haben sie mit Formulierungen gespielt, einzelne Szenen und Eindrücke perfekt in Bilder verwandelt.

Ich habe den Schauplatz am Wattenmeer total geliebt und wurde dadurch auch wieder ein Stück in meine Kindheit zurückversetzt, in der ich viel Zeit bei meinen Großeltern an der Nordsee verbracht habe. Daher habe ich mich auch total gefreut, dass die Charaktere sich hin und wieder auf Plattdeutsch unterhalten haben. Mann, was habe ich das vermisst!

„Antonelle, mien Tüüt!“
„Wo geit die dat?“, donnerte Hauke.
„Ik bün good tofree“, röhrte Kante zurück und grinste. 
(Zitat Pos. 1404)

Je näher ich dem Ende kam, umso schneller schoss mein Adrenalinpegel in die Höhe. Dass die Autoren uns lange auf die falsche Fährte locken, hat mir dabei besonders gut gefallen. So hat mich ein überraschendes Ende erwartet, auf das ich keinesfalls vorbereitet war.

Persönliches Fazit: Raffiniert geplotteter, spannender Nordsee-Krimi, der perfekt die bedrohliche Szenerie einfängt und seine Leser somit in Angst und Schrecken versetzt. Kann ich mir super als Verfilmung vorstellen.
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Bibliografie:

Autoren: André Wegmann / Amy Nordberg
Verlag: digitalpublishers
ISBN: 978-3-98998-611-4
Reihe: -
Genre: Krimi
Erscheinungsdatum: 01.11.2024
Seitenanzahl: -
Format: E-Book: 2,99 €
Leseprobe: Blick ins Buch
Leseexemplar: Nein

Rezension: © RO, Sabrina
Grafik: © RO, Sabrina
Cover Original: © digitalpublishers


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