Verlag: Kiepenheuer&Witsch
Seitenanzahl: 160
Preis: 16,00 Euro
Erscheinungsdatum: 17.08.2015
Bewertung: 5 / 5
Baba Dunja ist eine Tschernobyl-Heimkehrerin. Wo der Rest der Welt nach
dem Reaktorunglück die tickenden Geigerzähler und die strahlenden
Waldfrüchte fürchtet, baut sich die ehemalige Krankenschwester mit
Gleichgesinnten ein neues Leben auf. Wasser gibt es aus dem Brunnen,
Elektrizität an guten Tagen und Gemüse aus dem eigenen Garten. Die Vögel
rufen im Niemandsland so laut wie nirgends sonst, die Spinnen weben
verrückte Netze, und manchmal kommt sogar ein Toter auf einen Plausch
vorbei. Während der sterbenskranke Petrov in der Hängematte
Liebesgedichte liest, die Gavrilovs im Garten Schach spielen und die
Melkerin Marja mit dem fast hundertjährigen Sidorow anbandelt, schreibt
Baba Dunja Briefe an ihre Tochter Irina, die Chirurgin bei der deutschen
Bundeswehr ist. Und an ihre Enkelin Laura. Doch dann kommen Fremde ins
Dorf – und die Gemeinschaft steht erneut vor der Auflösung. Alina
Bronsky lässt in ihrem neuen Roman eine untergegangene Welt wieder
auferstehen. Komisch, klug und herzzerreißend erzählt sie die Geschichte
eines Dorfes, das es nicht mehr geben soll – und einer
außergewöhnlichen Frau, die im hohen Alter ihr selbstbestimmtes Paradies
findet. Auf kleinem Raum gelingt ihr eine märchenhafte und zugleich
fesselnd gegenwärtige Geschichte.
Baba Dunja ist mit ihren über 80 Jahren schon eine sehr betagte Frau, als sie in ihr Dorf Tschernowo zurückkehrt, das mitten in der Todeszone um den zerstörten Kernreaktor Tschernobyl liegt. Sie will sich nach ihrer erzwungenen Flucht aus Tschernowo nicht länger vorschreiben lassen, wo sie zu wohnen hat. Stattdessen will sie nach einem harten, arbeitsreichen Leben bei ihren Toten in der Heimat sein und Ruhe finden ... an dem Ort, der ihre letzte Liebe sein soll.
Nur ganz wenige Menschen sind dorthin zurückgekehrt und leben fernab der Zivilisation unter einfachsten Bedingungen. Alles ist anders als woanders in Tschernowo. Dieses Gefühl vermittelt die Autorin bereits auf den ersten Seiten.
Baba Dunja ist sehr bescheiden, ernährt sich aus ihrem selbst angelegten Gemüsegarten, spart ihre mickrige Rente für ihre Enkeltochter Laura und fährt hin und wieder in die Stadt Malyschi, um Einkäufe zu tätigen. Baba Dunjas Tochter, eine Bundeswehr-Chirurgin in Deutschland, meidet den persönlichen Kontakt zu ihr und erlaubt diesen auch nicht ihrer eigenen Tochter Laura, die ihre Großmutter nie kennengelernt hat. Der Kontakt beschränkt sich folglich auf Versorgungs-Päckchen und Briefe.
Baba Dunja ist sehr bescheiden, ernährt sich aus ihrem selbst angelegten Gemüsegarten, spart ihre mickrige Rente für ihre Enkeltochter Laura und fährt hin und wieder in die Stadt Malyschi, um Einkäufe zu tätigen. Baba Dunjas Tochter, eine Bundeswehr-Chirurgin in Deutschland, meidet den persönlichen Kontakt zu ihr und erlaubt diesen auch nicht ihrer eigenen Tochter Laura, die ihre Großmutter nie kennengelernt hat. Der Kontakt beschränkt sich folglich auf Versorgungs-Päckchen und Briefe.
Alles wirkt friedlich und beständig, bis ein junger Mann seine kleine Tochter von der Mutter verschleppt und in den Ort bringt. Baba Dunja und ihre Nachbarn handeln prompt, denn ein gesundes Kind gehört einfach nicht in die Todeszone des Reaktors. Baba Dunja schreitet ein und muss sich dafür vor Gericht verantworten. Es kommt noch schlimmer, als man den Vater ermordet auffindet und alle Bewohner des kleinen Dorfes festgenommen werden.
Fazit: Eine wunderschöne und lehrreiche Erzählung, trotz der wenigen Seiten. Obwohl Vieles idealisiert wird, bleibt der Ernst des Themas nicht außen vor.
Ein schönes Buch über die Nachwirkungen eines schrecklichen Unglücks und das damit verbundende Schicksal vieler Menschen. Alina Bronsky erinnert mit ihrem Buch an ein trauriges Kapitel in der Geschichte Russlands.
Baba Dunja wird mir sicher noch länger im Gedächtnis bleiben, und ich werde hier und da an sie denken.
Das Cover ist in dezenten, blass wirkenden Farben gehalten und erinnert an alte Bilder aus der Sowjetzeit. Es passt zum Inhalt des Buches.
Fazit: Eine wunderschöne und lehrreiche Erzählung, trotz der wenigen Seiten. Obwohl Vieles idealisiert wird, bleibt der Ernst des Themas nicht außen vor.
Ein schönes Buch über die Nachwirkungen eines schrecklichen Unglücks und das damit verbundende Schicksal vieler Menschen. Alina Bronsky erinnert mit ihrem Buch an ein trauriges Kapitel in der Geschichte Russlands.
Baba Dunja wird mir sicher noch länger im Gedächtnis bleiben, und ich werde hier und da an sie denken.
Das Cover ist in dezenten, blass wirkenden Farben gehalten und erinnert an alte Bilder aus der Sowjetzeit. Es passt zum Inhalt des Buches.
Ich vergebe 5 von 5 Sternen-Punkte
Hallo liebste Julie,
AntwortenLöschenhabe deine Rezension verlinkt bei mir :) Ich hoffe das ist ok für dich ;)
Zu meiner Rezension
Würde mich freuen, wenn du mal bei mir vorbei schaust.
Ganz ganz liebe Grüße
Nadine
PS: Ich unterstütze dich sehr gerne als Leser :-*
Nadine ♥
Das ist super-duper-lieb von dir, vielen Dank! Und ich schaue gern bei dir vorbei :) Grüße
Löschen