Klaus-Peter Wolf zum Thema Rezensionen


Rezensionen von Leserinnen und Lesern werden immer wichtiger. Durch das Internet sind sie längst bedeutsamer als die veröffentlichten Kritikermeinungen.

Mein Erfolg wurde fast ausschließlich durch Flüsterpropaganda begeisterter Leserinnen gemacht. Deshalb hier ein paar grundsätzliche Worte:
Kunst ist kein Was sondern ein Wie. Deshalb ist es nicht gut, die Geschichte einfach nachzuerzählen. Besonders blöd ist das bei Spannungsliteratur. „Das war der beste Krimi, den ich je gelesen habe und ich wusste auch wirklich erst auf Seite 302, dass der Staatsanwalt der Mörder ist.“ So wird jedem Leser der Spaß verdorben. 

Schön finde ich es, wenn in der Rezension auf den Schreibstil des Autoren eingegangen wird. Dazu gehört, dass der Rezensent etwas über sich selbst sagt, damit er einschätzbar wird. „Ich lese eigentlich keine Kriminalromane, aber dieser hat mich gepackt, weil ich die Hauptperson so mag und mich mit ihr identifizieren kann.“ Solche Standortbestimmungen mag ich. Da zeigt sich jemand, statt sich oberlehrerhaft zum Kritiker aufzuschwingen.

Eine richtig gute Rezension sollte die Lust am Lesen wecken. Dazu gehört für mich immer, dass man seine persönlichen Vorlieben schildert. Wer besonders gern harte Gewaltszenen liest, sollte das in der Rezension zu erkennen geben, weil ein Buch das diese Person gut findet, andere vielleicht abschreckt.  

Weiterhin viel Spaß beim Lesen und darüber Schreiben.

Herzlich,

Klaus-Peter Wolf

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