Verlag: Rowohlt
Genre: Thriller
Erscheinungstermin: 21.08.2018
Seitenanzahl: 368
ISBN: 978-3-499-27370-4
TB: 9,99 €
E-Book: 9,99 €
Morgens
um sieben entdeckt D.I. Helen Grace eine tote Frau auf der Straße.
Doch sie ist kein Unfallopfer: Die junge Mutter wurde aus nächster
Nähe erschossen. Zwei Stunden später wird ein Ladenbesitzer mit
vorgehaltener Waffe gezwungen, sein Geschäft zu schließen. Noch
bevor die Polizei ihm zur Hilfe eilen kann, fallen Schüsse. Ein
Rachefeldzug? Zwei junge Mörder terrorisieren Southampton, und sie
scheinen wahllos zu töten. Für D.I. Helen Grace ein Wettlauf gegen
die Zeit. Sie muss herausfinden, was die Killer antreibt, um weitere
Opfer zu verhindern.
"Blinder
Hass" ist Teil 7 der Reihe um Kommissarin Helen Grace. Da die
Entwicklung der Charaktere nach 6 Büchern schon sehr weit
fortgeschritten ist, empfehle ich, besser mit dem ersten Teil
anzufangen.
In D.I. Grace treffen wir auf eine sympathische
Kommissarin. Resolut, um Perfektion bemüht, immer mit dem Motorrad
unterwegs. Im aktuellen Fall jagt sie zwei Mörder im Verlauf eines
Tages. Durch die kurzen Kapitel (meistens 2 bis 4 Seiten) und die vielen
Cliffhanger ist es nahezu unmöglich, das Buch wegzulegen. Der Fall
ist spannend, jedoch war ich etwas enttäuscht, dass sehr schnell
klar ist, wer gejagt wird, und somit das Rätseln nach den Mördern
wegfällt. Dennoch tut das der Spannung keinen Abbruch, da ständig
neue Dinge passieren und vom Anfang bis zum Ende ein rasantes Tempo
vorliegt.
Auch die anderen Charaktere sind sehr detailliert
gezeichnet, sodass man sich direkt ein ungefähres Bild von ihnen machen kann. So ist da Helens Gegenspielerin, Emilia
Garanetti, eine Journalistin, die über Leichen geht und Helen ständig
in die Quere kommt. Für meinen Geschmack war ihre Rolle in diesem
Teil zu umfassend, was aber sicherlich daran liegt, dass sie mir als
Charakter sehr unsympathisch ist. Andere Charaktere aus den
Vorbänden, zum Beispiel Helens Kollegin Charlie, haben in diesem
Band nur eine untergeordnete Rolle, was ich schade fand. Ich hatte so das Gefühl, sie bliebe auf der Strecke, dabei hätte ich auch ihre Entwicklung noch mehr mitverfolgt. Ebenso
erfahren wir in diesem Teil gar nichts über das Privatleben der
Charaktere.
Der Plot ist gezeichnet durch den Titel. Es geht um Hass.
Hass in allen Formen steht im Mittelpunkt.
"Ich sehe mein Herz
vor meinen Augen wie es schwarz vor Hass wird".
"Sie haben
mich langsam ermordet. Ich werde rücksichtslos sein, ich töte sie
schnell". (S.264)
In diesem Teil ist man schon nach wenigen
Kapiteln quasi "auf der Jagd", weiss genau, wer gejagt
wird, gibt sich dem rasanten Tempo hin, fiebert mit ...
Das Buch
kommt demnach ohne überraschende Wendungen und auch ohne einem
überraschenden Schluss aus, was zum Einen auf Grund der trotzdem
vorhandenen Spannung nicht tragisch ist, zum Anderen habe ich
zeitweise aber durchaus ein bisschen Überraschung vermisst und hatte
den Eindruck, es geht in diesem Buch viel mehr um die
berufliche Weiterentwicklung der Charaktere als um den vorliegenden Fall selbst.
Fazit: Ein Muss für Kenner der Reihe so wie für Leser, die temporeiche Thriller mit kurzen Kapiteln und sehr vielen Cliffhangern lieben.Danke an den Rowohlt Verlag für dieses Rezensionsexemplar.
© Bill Waters |
MatthewJ. Arlidge hat fünfzehn Jahre lang als Drehbuchautor für die BBC
gearbeitet. Inzwischen betreibt er eine eigene unabhängige
Produktionsfirma, die vor allem auf Krimiserien spezialisiert ist.
Der Auftakt der Helen-Grace-Reihe «Einer lebt, einer stirbt» war in
England das erfolgreichste Debüt 2014, die Reihe erscheint in 30
Ländern.
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