Romy Fölck - Bluthaus


Verlag: Bastei Lübbe
Genre: Kriminalroman
Erscheinungstermin: 28.09.2018
Seitenanzahl: 319
ISBN: 978-3-431-04111-8
E-Book: 15,99 €
Leseprobe: Hier entlang
Reihe: Teil 2
Leseexemplar: Ja
Nach ihrem letzten Fall erholt sich Frida Paulsen in der Elbmarsch, als sie der Hilferuf ihrer alten Freundin Jo erreicht. Vergangene Nacht fand diese in der Marsch die Leiche einer Frau und ist nun überzeugt, dass man sie des Mordes verdächtigt. Kurz darauf verschwindet Jo spurlos. Besorgt begibt sich Frida auf die Suche nach ihrer Freundin. Die Spur führt auf die Halbinsel Holnis zu einem einsam gelegenen Haus, das die Inselbewohner nur das Bluthus nennen. Vor vielen Jahren wurde dort eine Familie grausam hingerichtet - den Täter hat man nie gefunden ...
Bei dem Buch handelt es sich bereits um Teil 2 der Reihe um Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn, ein ungleiches, jedoch trotzdem gut zusammen passendes Ermittlerduo. Vorweg muss ich sagen, dass ich den Vorgänger nicht kenne. Julie hat ihn gelesen und euch bereits empfohlen. "Bluthaus" lässt sich zwar gut allein lesen, jedoch wird teilweise an Ereignisse aus "Totenweg" erinnert, und gerade solche Zusammenhänge und Motivationen im Verhalten der Ermittler wären verständlicher, hätte man Teil 1 gelesen. Das nur am Rande.

Zunächst einmal zum Cover: Dies finde ich schön düster. Es trifft genau meinen Geschmack. Das Haus, in dem die gesamte Handlung ihren Ursprung hat, wirkt unheimlich und die vielen Vögel auf dem Cover unterstreichen diesen Eindruck noch. 

In die Handlung bin ich schnell hereingekommen und konnte die Handlungen und Emotionen der Charaktere, insbesondere von Frida Paulsen, sehr gut nachempfinden. Die Ermittlerin ist nach einem schlimmen Erlebnis (welches nicht näher erwähnt wird, dafür muss man Teil 1 lesen) noch nicht wieder im Dienst, als sie es sich doch zur Aufgabe macht, ihrer Freundin Jo zu helfen. Diese taucht völlig verzweifelt bei ihr auf, verschwindet plötzlich spurlos und hinterlässt viele offene Fragen. Schnell wird klar, dass alles etwas mit einem alten Haus zu tun hat. 

Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt. Einerseits begleiten wir im Hier und Jetzt Frida und ihren Kollegen Bjarne auf der Suche nach Jo und auf der Suche nach einem Mörder, andererseits erleben wir die Ereignisse, die in der Vergangenheit im Bluthaus geschehen sind. Im Laufe des Buches fügen sich die Ebenen zusammen und münden in einem wirklich spannenden Finale. Spannung ist jedoch auch während des kompletten Buches genügend vorhanden. Sprache und Stil der Autorin punkten mit Richtigkeit, Präzision und einem lockeren Lesefluss.

Es gibt alles, was das Krimiherz braucht: Überraschende Wendungen, Cliffhanger und relativ kurze Kapitel haben mich zum schnellen Weiterlesen verleitet. Die sympathischen Charaktere, bei denen man auch Einblick in deren Gefühle und Privatleben erhält, zogen mich in den Bann dieser Reihe. Das Einzige was mir gefehlt hat, was ich nach Sicht des Covers und des Titels aber irgendwie erwartet oder mir gewünscht hätte, war ein bisschen mehr Grusel. Es ist ein solider, temporeicher Krimi, aber spooky, gruselig oder mystisch ist jedoch nichts. Einzelne Sätze deuten es zwar an, können leider nicht gänzlich überzeugen. 

"Die Miriam, sie ist drüben im Haus. Da unten ist es so dunkel und kalt" (S.257) 

Da hätte man meiner Meinung nach noch etwas mehr herausholen können.
Fazit: Ein spannendes Buch aus einer tollen Reihe. Ich empfehle mit Teil 1 zu beginnen, um die Handlungsmotivation der Charaktere besser verstehen zu können. Eine klare Leseempfehlung für Fans von seichteren Krimis mit Lokalkolorit.

Danke an den Bastei Lübbe Verlag für dieses Rezensionsexemplar.




© Kerstin Petermann
ROMYFÖLCK wurde 1974 in Meißen geboren. Sie studierte Jura, ging in die Wirtschaft und arbeitete zehn Jahre für ein großes Unternehmen in Leipzig. Mit Mitte dreißig entschied sie, ihren großen Traum vom Schreiben zu leben. Sie kündigte Job und Wohnung und zog in den Norden. Mit ihrem Mann lebt sie heute in einem Haus in der Elbmarsch bei Hamburg, wo ihre Romane entstehen. Ihre Affinität zum Norden kommt nicht von ungefähr, verbrachte doch ihr Vater seine ersten Lebensjahre in …



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