Lesung von Nicci French bei „Mord am Hellweg“

Europas größtes internationales Krimifestival „Mord am Hellweg“ machte am 06.11.18 auch in unserem beschaulichen kleinen Kurort Bad Sassendorf Station. Das konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen und so nahm ich an einer überaus vergnüglichen Lesung von „Nicci French“ teil.

Das unter dem Pseudonym „Nicci French“ bekannte Autorenehepaar Nicci Gerrard und Sean French stellte ihren druckfrischen achten und letzten Band der Reihe um die Psychologin Frieda Klein vor. Unterstützung erhielten sie dabei von der bekannten Schauspielerin Johanna Gastdorf, die den deutschen Lesepart übernahm. „Der achte Tag“, so heißt das Finale der spannenden Geschichten um Frieda Klein, die sich zwar aneinanderreihen, aber dennoch in sich abgeschlossen sind. Allerdings wurde den Zuhörern erklärt, dass es durchaus Sinn macht, die Reihe von Anfang an und fortlaufend zu lesen, da der Charakter der Protagonistin im Laufe der Serie weiterentwickelt wurde. 


Durch den Abend führte auf kompetente und lockere Weise die Moderatorin Antje Deistler. Das sehr sympathische Autorenehepaar berichtete den interessierten Zuhörern, wie es schafft, gemeinsam an einem Buch zu schreiben, ohne dass der Leser merkt, dass zwei Autoren am Werk sind. Für Erheiterung sorgten die Ausführungen der Eheleute, dass ein gemeinsames Arbeiten nicht möglich sei, da sie bei einem Versuch um jedes Wort gerungen und gestritten hätten. Selbst das Schreiben in einem Raum ginge nicht, da immer irgendwelche Ablenkungen wie: „Schatz, soll ich uns mal einen Tee machen?“ oder „Was gibt es heute zum Lunch?“ den Schreibfluss unterbrochen hätten. Sean erzählte, dass er immer im Gartenhäuschen schreibt und seine Frau im Haus im Obergeschoss sitzt, um durch die räumliche Distanz Ablenkungen auszuschließen. Jeder verfasst abwechselnd ein Kapitel und schickt es dann per Mail dem anderen zur Korrektur. Anschließend akzeptiert der Verfasser des Kapitels die verbesserte Fassung. Nicci Gerrard berichtete zudem, dass sie und ihr Mann durch die Recherchen zu ihren Büchern London von einer ganz anderen, spannenden Seite kennengelernt haben.

Bevor die Lesung aus dem aktuellen druckfrischen Band begann, gab die Moderatorin den „Nicci French“-Neulingen eine kurze Zusammenfassung über die Reihe, die 2011 mit dem ersten Band „Blauer Montag“ begann und die Leser bis zum siebten Band „Blutroter Sonntag“ fesselte. Nicci Gerrard und Sean French, die auch einzeln als Autoren erfolgreich sind, hatten 2011 beschlossen, gemeinsam zu schreiben und die Serie ins Leben gerufen. Nach sieben Bänden, die übrigens alle mit einem Wochentag betitelt sind, sollte Schluss sein. Nicht zuletzt weil der letzte Band mit dem Verschwinden Frieda Kleins einen Cliffhanger der unbefriedigenden Art hinterließ, schrien die Leser nach mehr. Dem Autorenehepaar wurde schnell klar, dass es noch einen achten Band für ein schlüssiges Ende und ein spannendes Finale schreiben musste.

Johanna Gastdorf, die aus dem neuesten Roman vorlas, brachte den Zuhörern mit eindrucksvoller Mimik und sprachlicher Gewandtheit die einzelnen Charaktere näher. Unter diesen stach für mich vor allem die Kriminologie-Studentin Lola Hayes hervor. Die Lesung machte nicht nur mir Lust, „Der achte Tag“ lesen zu wollen. In der Pause hatten alle Gelegenheit, das Buch zu erwerben und sich dies mit einer persönlicher Widmung von dem sympathischen Autorenehepaar signieren zu lassen.

Fazit: Es war wirklich ein toller Abend, der nach etwas mehr als zwei Stunden zu Ende ging. Ich reihe mich nun nahtlos in die große Schar von „Nicci-French“-Fans ein!

 

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