Inhaltsangabe:
Du bist als Erste verschwunden. Bin ich die Nächste?
Miranda war eine glückliche Frau und Mutter, als sie verschwand. Niemand fand auch nur eine einzige Spur von ihr. Zehn Jahre später ist ihre Schwester Ella noch immer auf der Suche – nach der Vermissten, nach der Wahrheit und danach, wer Miranda eigentlich war. Fieberhaft folgt sie jedem Hinweis. Aber jemand beobachtet Ella dabei. Und lädt sie ein, das Geheimnis der Schwester zu lüften. Ella schlägt alle Warnungen in den Wind und folgt ihrem Instinkt. Sie weiß, was sie zu tun hat. Sie zieht ein Kleid ihrer Schwester an und wagt sich in die Höhle des Löwen.
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Der
Jahrestag von Mirandas Verschwinden jährt sich nun zum zehnten Mal.
Für ihre Familie ist die Ungewissheit hinsichtlich ihres Schicksals
am schlimmsten. Mirandas Schwester Ella hat beschlossen, sich nicht
mehr den Rest ihres Lebens die quälende Frage zu stellen, was
Miranda passiert ist, ob sie noch lebt, ob sie leiden musste. Sie
möchte abschließen, auch wenn die Wahrheit vielleicht grausig sein
wird. Doch wo soll sie beginnen? Schließlich hat die Polizei damals
alle Hinweise ausgewertet und ist zu dem Schluss gekommen, dass es
keine heiße Spur gibt.
Ella
zieht zusammen mit ihren Eltern Luke, den Sohn ihrer Schwester groß.
Er war noch ein Säugling, als seine Mutter verschwand. Wer sein
Vater ist, weiß niemand. Luke ringt seiner Tante das Versprechen ab,
die Wahrheit für ihn herauszufinden. Kurz darauf stößt sie
tatsächlich auf einen ersten Hinweis, als die Polizei Mirandas alte
Sachen zurückbringt: ein Adressbuch. Die Spur scheint
vielversprechend.
„Es
gibt keinerlei sichtbare Anzeichen dafür, dass etwas nicht stimmt.
Aber es liegt etwas Seltsames in der Luft, eine Art Witterung,
wenngleich so schwach, dass sie auch Einbildung sein könnte.“ Pos.
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Obwohl
Ted, Ellas Kindheitsfreund und inzwischen Polizist, versucht, ihr die
Ermittlungen auszureden, lässt sie sich nicht davon abbringen.
Inzwischen häufen sich die merkwürdigen Zufälle und langsam kommt
Ella zu dem Schluss, dass der Mörder noch auf freiem Fuß ist. Sie
beschließt, sich nicht weiter auf die Polizei zu verlassen und
selbst herauszufinden, was ihrer Schwester vor zehn Jahren passiert
ist. Da die Polizei eine Beteiligung von Jason Thorne, der wegen
Mordes lebenslang in einer psychiatrischen Einrichtung sitzt, an
Mirandas Verschwinden weder dementiert noch bestätigt hat, besucht
Ella ihn. Er scheint mehr über ihre Schwester zu wissen, als er
bisher preisgegeben hat. Und von da an kommt ein Stein ins Rollen,
den niemand aufhalten kann.
Ella
kämpft mit den Geistern ihrer Schwester. Weil ihr Tod nie bestätigt
wurde, kann sie nicht loslassen. Sie führt Zwiegespräche mit
Miranda, überlegt sich, was ihre Schwester an ihrer Stelle getan
hätte und versucht, einer nicht anwesenden Person zu gefallen. Ich
habe im Laufe der Geschichte Mitgefühl für Ella entwickelt, andere
finden ihr Verhalten sicher nervig. Doch sie balanciert auf einem
schmalen Grat. Ich kann ihre Beweggründe verstehen und auch ihre
Handlungen. Miranda erschien mir immer unsympathischer. Ich empfand
sie als manipulativ und intrigant. Die beiden Schwestern verbindet
ein enges Band, das nach dem Verschwinden von Miranda durch den
kleinen Luke noch stärker geworden ist. Ella macht eine Heilige aus
Miranda und übernimmt unbewusst die Denkstrukturen ihrer Mutter.
Keiner darf die ältere Schwester kritisieren, an ihr zweifeln.
„Ich
habe die letzten zehn Jahre mit einem riesigen Loch in meinem Herzen
verbringen müssen, und dieses Loch hat exakt die Form meiner
Schwester.“ Pos. 4264
Der
Schwerpunkt liegt hier ganz klar auf Ella und ihrem Verhalten. Die
Handlungen mancher Nebencharaktere haben mich ab und an die Stirn
runzeln lassen. Ted zum Beispiel fand ich gelegentlich in hohem Maße
unlogisch, obwohl er eigentlich ansonsten smart ist. Das Tempo war im
Großen und Ganzen genau richtig, zwischendurch gab es leider einige
Längen. Das ist auch dadurch bedingt, dass die Gespräche zwischen
Ella und Miranda nicht klar abgegrenzt sind und so das Lesen etwas
erschwert wird.
Persönliches Fazit: „Die
zweite Schwester“ von Claire Kendal ist ein Spannungsroman, den ich
uneingeschränkt empfehlen kann, wenn man es eher ruhiger mag. Hier
steht die Detektivarbeit von Ella im Vordergrund, das Zusammensetzen
der Puzzleteilchen. Eine spannende Atmosphäre und viele Wendungen
runden das Ganze ab.
© Rezension, 2019, Katharina
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Bibliografie:
Autor: Claire Kendal
Verlag: Ullstein / ISBN: 9783548290775
Genre: Psychothriller
Erscheinungsdatum: 30.11.2018
Seitenanzahl: 480
Leseprobe: << Blick ins Buch >>
Reihe: -
Leseexemplar: Ja
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