Inhaltsangabe:
Ein ertrunkener Ire wird aus dem Schwabinger Bach im Englischen Garten gefischt. Spuren gibt es keine, Motive dafür umso mehr. Keine gute Ausgangslage für Patsy Logan, deutsch-irische Kommissarin bei der Münchner Mordkommission. Mehr als je zuvor ist ihr Instinkt gefragt – doch ausgerechnet der scheint sie plötzlich im Stich zu lassen.
Patsy Logan ist im seelischen Tief: ihr Kinderwunsch will sich nicht erfüllen, die Hormonbehandlungen setzen ihr zu. Da kommt ihr der Fall um einen toten Iren gerade recht: Donal McFadden, ein Mann mit Charme und vielen Feinden, war in München, um seine Exfrau Fiona zurückzugewinnen, wenn nötig mit Gewalt. Doch ob er aus Versehen im Wasser gelandet ist oder jemand nachgeholfen hat, lässt sich nicht sagen. Gründe, ihn loszuwerden, hatten jedenfalls viele – Gelegenheit auch. Und Patsys Theorien führen eine nach der anderen in die Sackgasse. Erst ein zweiter Todesfall scheint einen entscheidenden Hinweis zu liefern. Ungünstig nur, dass Patsys Krise sich ausgerechnet jetzt wieder in den Vordergrund drängt ...
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Der Tod des Iren soll schnellstmöglich als Unfall zu den Akten
gelegt werden, doch Patsys Instinkt sagt ihr, dass das, was man ihr weismachen möchte, nicht die ganze
Wahrheit ist. Sie bekommt eine kurze Frist gesetzt, um Gegenteiliges zu
beweisen. Unter Druck beginnt sie also zu ermitteln und stößt auf immer mehr Ungereimtheiten sowie verschiedene Motive. Der unerfüllte Kinderwunsch belastet sie privat zudem so sehr, dass ihr Verstand nicht klar arbeiten kann. Um
sich von ihren privaten Problemen abzulenken, versucht sie, ihren vollen
Fokus auf die Ermittlung zu legen und diesen Fall zu klären. Doch dieser
wird immer komplexer.
„Schwarze Seele“ ist
bereits der 2. Band der Patsy-Logan-Reihe und erschien am 14. Januar
2019. Man muss den ersten Teil aber nicht zwangsläufig gelesen haben, um
sich in diesem Buch zurechtfinden zu können.
Das
Cover ist düster und zeigt einen Ausschnitt des englischen Gartens in
München, dem Schauplatz des Verbrechens. Das lässt bereits eine
unheimliche Stimmung aufkommen.
Der Text ist
zum Großteil in der Ich-Perspektive, aus der Sicht von Patsy, geschrieben und lässt den
Leser sehr ausführlich an ihren Gedanken teilhaben. Das
führt zumindest anfangs dazu, dass sich die Geschichte hauptsächlich um
Patsy und ihre privaten Probleme dreht und das eigentliche Thema
vernachlässigt wird.
Die Hauptprotagonistin der
Reihe muss man natürlich besser kennenlernen, für meinen Geschmack
rückt der Kriminalfall aber zu sehr in den Hintergrund. Der Prolog begann so spannend und war dann aber bis kurz vor Schluss die einzige Adrenalinzufuhr im Buch.
Allerdings
ist der Schreibstil unterhaltsam, teilweise witzig, und mit den
kurzen Kapiteln auch angenehm zu lesen. Die Figur „Patsy“ ist durch ihre
besondere Art authentisch und sympathisch. Ebenso sind die anderen Protagonisten
sehr gut beschrieben, die einzelnen Charaktere detailliert
gezeichnet, wobei nicht alle nur sympathisch sind. Die authentischen
Darstellungen der einzelnen Figuren hat mir insgesamt gut gefallen.
Und
da war er, sein Ludwig, auf halbem Weg zwischen dem Ufer und einer von
Stauden und Bäumen überwucherten kleinen Insel, die den Schwabinger Bach
spaltete. Er paddelte gegen die Strömung an, seine Kiefer verbissen in
einen dicken Ast, den er mit sich an Land zu bringen versuchte. Prustete
vor Anstrengung und kam doch kaum voran. Der Ast hing irgendwo unter
der Wasseroberfläche fest. (Zitat Seite 15)
Persönliches Fazit: Ein solider
Kriminalroman für jeden, der gerne die Schicksale seiner
Hauptprotagonisten genauestens kennenlernen möchte und weniger Blut und
Spannung braucht, um gut unterhalten zu werden. Viel Roman und ein
bisschen Krimi.
Übrigens war Ellen Dunne für den Friedrich-Glauser-Preis 2018 nominiert.
© Rezension, 2019, Daniela
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Bibliografie:
Autor: Ellen Dunne
Verlag: Suhrkamp / Insel / ISBN: 978-3-458-36383-5
Genre: Kriminalroman
Erscheinungsdatum: 14.01.2019
Seitenanzahl: 379
Leseprobe: << Blick ins Buch >>
Reihe: Teil 2 / Teil 1 gibt es hier
Leseexemplar: Ja
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