Dem
Suicide Forest kann niemand entkommen …
Inhaltsangabe:
Am Fuße des Mt. Fuji, ganz in der Nähe von Tokyo, liegt der Aokigahara Jukai. Dieser weitläufige, dicht bewachsene Wald ist eines der schönsten urwüchsigen Gebiete Japans – und eines der berüchtigsten. Denn seit den 1960er Jahren gilt der Aokigahara als unheiliger Magnet für Selbstmörder. Ständig durchkämmen Polizeikräfte und die Feuerwehr den Wald auf der Suche nach Leichen, in dem pro Jahr bis zu 100 Menschen verschwinden. Die Behörden gehen jedoch von weitaus mehr Suizidfällen aus, die jedoch aufgrund der teilweise undurchdringlichen Vegetation des Waldes nicht gefunden werden können. Der Legende nach sind diese uralten Wälder verflucht. Die Geister der Toten, die sich hier das Leben nahmen, finden keine Ruhe.
Als das schlechte Wetter eine Gruppe jugendlicher Abenteurer davon abhält, den Mt. Fuji zu besteigen, beschließen sie, für die Nacht ihr Lager im Aokigahara Jukai aufzuschlagen. Die Warnungen vor dem Bösen, das hier umgeht, halten alle für puren Aberglauben. Doch als am Morgen darauf einer von ihnen erhängt aufgefunden wird, beginnen die jungen Leute zu ahnen, dass an manchen Legenden mehr dran sein könnte, als man glauben möchte …
SUICIDE FOREST ist der Auftakt einer in dieser Form einmaligen halbdokumentarischen Horror-Roman-Reihe. In jedem Band entführt Jeremy Bates seine Leser an real existierende verfluchte, beängstigende oder berühmt-berüchtigte Schauplätze auf der ganzen Welt, und verbindet den Mythos dieser Orte geschickt mit fiktiven Begebenheiten. Und gerade dieser Bezug zu realen Orten, die der interessierte Leser nach der Lektüre im Prinzip vor Ort selbst erforschen kann, macht diese Romane zu einem Wagnis – oder einem besonderen Vergnügen.
___________________________________________
Ethan
lebt mit seiner Freundin Mel in Japan. Nachdem sie hier einige Jahre
als Englischlehrer gearbeitet haben, wollen die beiden aber nun
wieder zurück in die Staaten. Um noch einmal mit ihren Freunden in
Japan etwas zu erleben, planen sie gemeinsam eine Besteigung des
legendären Mt. Fuji nahe Tokio. Da
das Wetter aber nicht mitspielt, improvisieren sie kurzerhand und
machen sich auf den Weg in den weitläufigen Aokigahara Jukai, um
dort zu campen. Alle Warnungen, den "Selbstmordwald", in
dem jedes Jahr um die 100 Menschen verschwinden, nicht zu betreten,
nehmen sie nicht ernst. Doch ziemlich schnell stellen sie fest, wie
gefährlich es hier wirklich ist …
„Suicide
Forest“ von Jeremy Bates ist der erste einer Reihe von Romanen, die
an real existierenden Schauplätzen spielen, an denen Unheimliches
passiert ist. In diesem Werk, dessen düsteres, stimmungsvolles Cover
hervorragend zum Inhalt passt, geht es in den sogenannten
Selbstmordwald bei Tokio, in dem seit den 1960er-Jahren jedes Jahr
etliche Menschen Suizid begehen. Der Klappentext ist überzeugend und
lässt bereits im Vorfeld eine gruselige Spannung aufkommen. Auch die
Gewissheit, dass dieser Wald tatsächlich existiert, trägt dazu bei,
den Gruselfaktor ganz nach oben zu treiben.
Die
Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Ethan erzählt. In der
ersten Hälfte passiert relativ wenig, jedoch werden die Themen Tod
und Suizid immer wieder in Nebenerzählungen aufgegriffen. Der Leser
lernt die einzelnen Figuren näher kennen, was mitunter durch
Episoden aus ihrer Vergangenheit geschieht. So konnte man sich gut in
diese Gruppe einfügen, als säße man direkt dabei. Auch die
gruselige Kulisse in diesem Wald wird so gut beschrieben, dass man
ihn sich direkt vor seinem inneren Auge vorstellen kann.
„Wir
verhielten uns allesamt wie Tiere, die ständig irgendwo Fallen
witterten und nervös hochschauten oder uns auf die beengenden
Umgebungsverhältnisse konzentrierten, als ob uns überall etwas
Gefährliches auflauern würde.“ Zitat Seite 63
Ich
hatte viele Seiten lang das Gefühl, dass es in dieser Handlung um
Einbildung und Streiche des Unterbewusstseins geht, bis es dann einen
plötzlichen Richtungswechsel gab.
"Ich
hoffe du merkst dir, wie wir hergekommen sind." sagte ich zu
ihm.
"Ich
dachte, das würdest du tun."
"Wir
geraten allmählich ziemlich tief in den Wald hinein."
"Ach,
auf dem Rückweg halten wir uns einfach an unsere Spuren."
Zitat Seite 135
Die
Spannung nimmt mit dieser Wendung zum Ende hin dann unheimlich an
Fahrt auf und erinnert mich an ein Werk von Richard Laymon.
Persönliches Fazit: Ein
gelungener Debütroman, gespickt mit viel Wissen, in dem der blanke
Horror sich erst spät zeigt. Eine gute Mischung für alle, die auf
„Blair Witch Project“ und Richard Laymon stehen.
© Rezension, 2019, Daniela
___________________________________________Bibliografie:
Autor: Jeremy Bates
Verlag: Luzifer / ISBN: 978-3-95835-181-3
Genre: Horror-Thriller
Erscheinungsdatum: 31.01.2017
Seitenanzahl: 520
Format: Taschenbuch: 13,95 € / E-Book: 4,99 €
Leseprobe: << Blick ins Buch >>
Reihe: Teil 1
Leseexemplar: Ja
Hier geht es weiter zum zweiten Teil: "Die Katakomben"
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Danke für deine Nachricht!