Inhaltsangabe:
Tattoos, schwarze Kleidung, raue Schale: Mara Billinsky eckt an. Auch bei ihren neuen Kollegen in der Frankfurter Mordkommission, von denen sie nur "die Krähe" genannt wird. Niemand traut Mara den Job wirklich zu, schon gar nicht ihr Chef, der sie lieber auf Wohnungseinbrüche ansetzt. Aber dann erschüttert eine brutale Mordserie die Mainmetropole. Mara sieht ihre Chance gekommen. Sie will beweisen, was in ihr steckt. Auf eigene Faust beginnt sie zu ermitteln - und kommt dem Täter dabei tödlich nah ...
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„Das
war Frankfurt, ihr Frankfurt, rau, schroff, herausfordernd, und jetzt
war sie wieder hier.“ Zitat Seite 11
Mara
Billinsky wird wegen ihres Äußeren von den Kollegen „Die Krähe“
genannt. Ausnahmslos schwarze Kleidung, Piercings im Gesicht und
Tattoos. Kein Wunder, dass sie es an ihrer alten neuen Arbeitsstelle
als Kriminalkommissarin in Frankfurt nicht leicht hat – ist doch
das Erscheinungsbild das Erste, wonach Menschen urteilen. Nach ihrer
Rückkehr aus Düsseldorf versucht sie, sich unter ihrem Chef Klimmt
zu behaupten. Im Team zeigt man ihr die kalte Schulter. Ihre
unverblümte Art macht es auch nicht leichter. Doch Mara ist fest
entschlossen, allen zu zeigen, dass sie genau dort hingehört, wo sie
jetzt ist.
Den Mord
an Ivo Karevic, einem Boss der kroatischen Mafia, soll sie zusammen
mit ihrem Kollegen Jan Rosen aufklären. Doch bald ist sie am Ende
ihres Lateins angelangt, denn kein Hinweis führt sie zu einem
Durchbruch. Mara ist frustriert. Wegen der Einbahnstraßen zieht ihr
Chef sie ab und teilt ihr eine Reihe von Wohnungseinbrüchen zu –
was Maras Laune nicht bessert. Im Gegenteil, so ermittelt sie nun
alleine und unerlaubt gegen die kroatische Mafia weiter.
„Es
ist wie ein Tumor, der langsam und unbemerkt gewachsen ist, der
ausgestrahlt hat, der nicht abzutöten war.“ Zitat Seite 451
Damit
sind nicht die Verbrechen in Frankfurt gemeint, auch wenn es passen
würde. Denn die Bande um das Opfer Karevic verhindert, dass
irgendjemand plappert. Doch dann gibt es weitere Opfer, grausam
ermordet. Wie hängt das alles zusammen? Es scheint keinerlei
Verbindung zu geben.
Dass
Mara ein exzentrischer Charakter ist, hat mir sehr gut gefallen.
Weniger mochte ich dann, dass sie allein ermittelt, gegen das
ausdrückliche Verbot ihres Chefs handelt. Dass sie auch sonst viele
der gängigen Klischees erfüllt, wie zum Beispiel den immer
gegenläufigen Konsum von Alkohol und Schlaf. Viel Wein, wenig
ausruhen, und sie ist trotzdem in Topform. Bindungsangst ist eine
weitere plakative Eigenschaft von ihr. Es kommt rüber, als ob sie
die Einzige im Morddezernat ist, die um die Ecke denken kann. Dabei
könnte Mara ein sehr viel komplexerer Charakter sein, als dass man
sie in eine Schublade mit Stereotypen stecken muss – hier hätte
ich mir eine realitätsnähere Ermittlerin gewünscht.
Was sehr
gut dargestellt war, ist die Polizeiarbeit. Einen Fall zu lösen
klappt nämlich nicht von heute auf morgen, sondern kann sich ziehen.
Und nicht immer kann man von einem Unterton in der Aussage eines
Zeugen auf den Täter schließen und dann losstürmen, um ihn
festzunehmen. Stattdessen ist Ermittlungsarbeit viel Papierkram und
nur ein Bruchteil von Verfolgungsjagden.
„In
der einsamen Straße wurde ihr auf einmal mit dumpfer Endgültigkeit
bewusst, dass sie allein auf weiter Flur stand. Und dass das, was vor
ihr lag, viel zu groß, viel zu gewaltig für sie sein konnte.“ Zitat Seite
75
Diese
Erkenntnis begleitet sie durch die Story. Mara versucht, sich in das
Team einzugliedern. Doch die unverhohlene Abneigung ihres Chefs macht
es ihr nicht leicht. Zum Ende hin wurde sie schon fast ein
Sympathieträger. Ihre Entwicklung zu verfolgen, macht einen nicht
unerheblichen Teil des Buches aus.
Durch
den flüssigen Schreibstil ließ sich das Buch jedenfalls gut lesen.
Die Kapitel waren nicht zu lang und der Cliffhanger am Ende eines
fast jeden Kapitels hat mich zum Weiterlesen motiviert. Die Morde
werden nicht zu detailliert beschrieben, die Dialoge sind
authentisch. Was ich immer zu sehr verschriftlicht finde, sind
Monologe und Erklärungen, die sich seitenweise ziehen, ohne
Zwischenfragen oder ähnliches. Das ist für mich oftmals fernab der
Realität und kommt hier gar nicht vor. Dafür begleitet der Leser
nicht nur Mara, sondern auch andere Charaktere durch die Geschichte
und bekommt so doch noch einen anderen Blickwinkel. Die sehr
anschaulichen Beschreibungen der Mainmetropole lassen einen hautnah
am Geschehen sein, ohne aufgesetzt zu wirken.
Persönliches
Fazit: Ein
gutes Debüt und ein Reihenauftakt, der mit einem interessanten
Charakter aufwartet.
© Rezension, 2019, Katharina
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Bibliografie:
Autor:
LeoBorn
Verlag:
Bastei Lübbe
/ ISBN:
978-3404178711
Genre: Thriller
Erscheinungsdatum: 01.10.2017
Seitenanzahl: 464
Format: Taschenbuch: 11,00 € / E-Book: 7,99 €
Leseprobe: << Blick ins Buch >>
Reihe: Teil 1
Leseexemplar: Ja
Genre: Thriller
Erscheinungsdatum: 01.10.2017
Seitenanzahl: 464
Format: Taschenbuch: 11,00 € / E-Book: 7,99 €
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Leseexemplar: Ja
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