Inhaltsangabe:
Aber der 19-jährige Michael ist nicht wie der Rest seiner Familie. Er wünscht sich ein Leben weit fort von all dem Grauen.
Als Michael in der nahe gelegenen Stadt die hübsche Alice trifft, vergisst er für einen Moment fast das Ungeheuer, zu dem er selbst geworden ist. Doch sein Bruder Rebel erinnert Michael daran, wohin er gehört ...
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Einen
guten Thriller macht in meinen Augen aus, dass man viel von der
Gedankenwelt der Protagonisten erfährt. Aber es ist auch wichtig,
dass der Autor Bilder entstehen lässt, die einem Gänsehaut
bereiten. Dieser Buch verbindet beides miteinander und zeigt:
nicht nur das geschriebene Wort verursacht Kopfkino. Mitunter sind
sogar die Dinge grausamer, die man nur zwischen den Zeilen lesen kann,
oder sich selbst aus Andeutungen zusammenbastelt.
Die
Hassliebe zwischen den Brüdern Reb und Michael Morrow steht hier im
Mittelpunkt der Geschichte. Hört sich erst einmal nicht so spektakulär
an, denn für die Grausamkeiten ist eine Figur zuständig, die sich
meist am Rande herumdrückt und dennoch immer präsent ist: Momma.
„Das
Haus wirkte in der Dunkelheit wie verflucht. Blasses Mondlicht
spiegelte sich in den vorderen Fenstern. Der kalte weiße
Lichtschimmer verlieh den verwitterten Dachschindeln einen fast
schillernden Silberton.“ (Zitat S. 85)
Zurückgezogen
leben die Morrows in einem abgelegenen Farmhaus. Michael stellt sich
immer öfter die Frage, ob er hier sein Leben lang bleiben will und ihn die Morrows gehen lassen
würden. Allen voran Reb, sein großer Bruder, vor dem alle Angst
haben. Im Gegensatz zu Michael ist dieser schroff, brutal und
herzlos. Liebe hat er nur für eine Person empfunden: für seine
Schwester Lauralynn.
Als
Michael dann Alice kennen lernt und sich in sie verliebt, möchte Reb
ihn unterstützen, Alice' Herz zu gewinnen. Michael hofft nun auf die
Beziehung zu seinem Bruder, die er sich von Anfang an gewünscht hat.
„Manche
Dinge ergeben erst rückblickend einen Sinn. […] Du weißt nicht,
was du dir ansiehst, bis du weißt, was als nächstes passiert. Dann
musst du wieder an den Anfang gehen, um die Hinweise zu entdecken.“
(Zitat S. 142)
Die
Entwicklung der Geschichte hat mich echt umgehauen. Nach und nach haben
sich die Hinweise zwar zu einem Bild zusammengesetzt, aber so richtig
gerechnet habe ich damit bis zum Ende nicht. Konkreter möchte ich
nicht werden – das würde zu viel verraten. Ich habe auf einen
Irrtum gehofft, auf einen Fehler in den Nachforschungen. Aber
vergebens. Und doch hat es genauso gepasst, wie es war und wie es
endet.
Obwohl
mir vor Entsetzen manches Mal die Luft wegblieb, wollte ich
unbedingt weiterlesen. Das war schon fast zwanghaft, weil ich ohnehin ständig an die beiden Brüder denken musste. An sich ist die Geschichte unterschwellig ruhig, doch es brodelt so
viel unter der Oberfläche. Die Autorin hat einen unaufgeregten
Schreibstil, der im Kontrast zur Handlung steht. Man hetzt nicht
durch die Handlung, sondern wird mit ruhigen Worten durch die
Grausamkeiten geführt. Das passt perfekt zu der beklemmenden und
düsteren Atmosphäre, die das Haus und seine Bewohner umgibt. Ich bekomme immer noch eine Gänsehaut, wenn ich an einige Passagen denke.
„Momma
bekam, was Momma haben wollte.“ (Zitat S. 225)
Persönlich
hätte ich es spannend gefunden, wenn man etwas mehr über Momma und
Wade, und insbesondere über ihre Beziehung zueinander, erfahren
hätte. Dennoch ist es durchaus konsequent, dass der Leser nur das
weiß, was auch Michael weiß, weil er den Großteil der Geschichte
erzählt. Ein paar Andeutungen lassen jedoch ein relativ gutes Bild
davon entstehen, was Momma widerfahren ist.
Persönliches
Fazit: Hohe Spannung
bis zum letzten Wort und ein perfekt ausgearbeitetes Psychogramm – ein Tipp nicht nur für Fans des Genres, sondern für jeden, der gern in die tiefen Abgründe der menschlichen Seele abtaucht!
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Bibliografie:
Autor:
Ania Ahlborn
Verlag:
Festa /
ISBN: 978-3865526038
Genre: Thriller
Erscheinungsdatum: 24.05.2018
Seitenanzahl: 420
Format: Taschenbuch: 13,99 € / E-Book: 4,99 €
Leseprobe: << Blick ins Buch >>
Reihe: -
Leseexemplar: Ja
Genre: Thriller
Erscheinungsdatum: 24.05.2018
Seitenanzahl: 420
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