Wer die Hand in Blut wäscht, muss sie in Tränen baden. (Deutsches Sprichwort)
Inhaltsangabe:
Die Zukunft ist smart – sicher ist sie nicht.
Hightech,
der Traum vom ewigen Leben, eine Frau allein gegen die Konzerne – der
bekannte Drehbuch- und Romanautor Su Turhan präsentiert sich mit »Die
Siedlung« von einer völlig anderen Seite. Nach der bei Presse wie Lesern
sehr beliebten »Kommissar Pascha«-Reihe (u. a. »Bierleichen«,
»Kruzitürken« und »Mordslust pur«) entwirft Turhan einen Near-Future-
und Verschwörungsthriller um die Zukunft des Wohnens und Zusammenlebens,
um Gier und Liebe, Hybris und Mord.
»Himmelhof« ist das
Paradies auf Erden. Die Mustersiedlung liegt idyllisch an einem See,
künstliche Intelligenz durchdringt den Alltag der Bewohner. Vordenker
und Start ups sorgen für Drohnen, autonom fahrende Fahrzeuge,
selbstlernende Recylingsysteme. In der medizinischen Forschung wird zum
Wohle der Menschen neuartiges erdacht. Als es ausgerechnet hier zu einer
dramatischen Geiselnahme mit tödlichem Ausgang kommt, ist das ein
Schock. Wenig später zieht Helen Jagdt in eines der Smarthomes ein,
angeblich eine Yogalehrerin. Sie gewinnt das Vertrauen des ehemaligen
Biochemikers Adam Heise, der nicht ahnt, dass sie gegen ihn ermittelt.
Als er hinter ihr Geheimnis kommt, nutzt er alle technischen
Möglichkeiten »Himmelhofs«, um zu verhindern, dass sie die Abgründe
hinter der schönen Fassade ans Licht bringt. Schon bald muss Helen um
ihr Leben fürchten – das Paradies der Zukunft wird zur Hölle im Hier und
Jetzt.
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Himmelhof ist eine Siedlung mit Menschen, die alle dieselben Ziele und
Werte haben - einen zukunftsorientierten Fortschritt für die Menschheit.
Das Leben soll durch technische Hilfe perfektioniert werden. Dazu hat
Adam Heise, Gründer der Siedlung, sämtliche Experten um sich versammelt. Es gibt elektrische Fahrzeuge, eine eigene Kanalisation und
Müllverbrennung. Das gesamte Areal, selbst die Häuser, sind
Videoüberwacht und über einen Sprachcomputer steuerbar. Als jedoch eine Bewohnerin schwere Vorwürfe gegen die Ärztin vor Ort erhebt, endet das Ganze in einer Katastrophe. Zwei Menschen sterben und der Investor von Himmelhof hat Angst um seinen Ruf. Er schickt Helen und Edgar, um sich die Situation vor Ort genauer anzusehen. Doch ihnen ist offensichtlich nicht bewusst, welche Gefahr dort lauert
und welche Machenschaften in Kauf genommen werden, um die geheime
Forschung in der Siedlung zu schützen.
"Sag mal", bohrt Helen nach. "Sind ziemlich viele schwanger in der
Siedlung". "Ja? Ist mir gar nicht aufgefallen. Aber wenn sie Kinder in die Welt setzen, dann hier, im Hof zum Himmel." (Zitat Seite 122)
Die Spannung ist zu Anfang relativ niedrig, da das Konzept von
Himmelhof erst einmal erklärt wird. Die Geschichte ist dennoch nicht
langweilig, denn man kann sich anhand der Beschreibung gut an den Ort
eindenken.
Anfangs hatte ich etwas Schwierigkeiten mit dem Schreibstil, dessen
abgehackte Sätze meinen Lesefluss beeinträchtigten. Mit der Zeit hatte
ich mich daran aber gewöhnt. Su Turhan springt jedoch ohne Überschriften oder offensichtliche Absätze
in den Perspektiven viel hin und her, so dass ich manches Mal nur
schwer folgen konnte und Absätze erneut lesen musste.
Ab der Hälfte des Buches nimmt die Geschichte dann an Fahrt auf, und man fiebert mit der Protagonistin förmlich mit. Ich hätte mir hier jedoch mehr Emotionen und ausführlichere Abläufe gewünscht. Die Geschichte hat mir gut gefallen, jedoch war die Umsetzung mir zu
sachlich, die Figuren zu blass und der Plot zu unaufregend
erzählt. Auch das Ende war mir zu einfach.
Persönliches Fazit: Ein Thriller in Anlehnung an George Orwells 1984. Wer
interessiert in Zukunftsmusik ist und mit einem sachlichen Erzählstil
zurechtkommt, wird hier sicherlich gut unterhalten.
© Recensio Online, Rezension, 2019, Daniela
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Bibliografie:
Autor: Su Turhan
Verlag: Piper / ISBN: 978-3-492-06135-3
Genre: Thriller
Erscheinungsdatum: 02.05.2019
Seitenanzahl: 320
Format: Paperback: 15,00 € / E-Book: 11,99 €
Leseprobe: << Blick ins Buch >>
Reihe: -
Leseexemplar: Ja
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