Christoph F. J. Rotter - Der Nachtflüsterer

Ein Auftragsmord per Chat, eine undichte Stelle – was würdest du tun?

Inhaltsangabe:

Die gefährlichste Nacht ihres Lebens

Eine Nachricht reicht aus, um das Leben von Ben und Viola für immer zu verändern. Das erste Date zwischen den beiden läuft gar nicht gut. Sie finden einfach keinen Draht zueinander. Bis Ben Viola ein manipuliertes Handy zeigt, mit dem sie Chatnachrichten von Unbekannten im Umkreis lesen können. Viola amüsiert sich über die Chats und öffnet sich Ben endlich. Doch dann stoßen sie zufällig auf eine Nachricht, die einen Mord ankündigt. Jemand soll eine junge Studentin ganz in ihrer Nähe umbringen. Ein makaberer Scherz oder furchtbare Wahrheit? Kurzerhand identifizieren die beiden den Absender und verfolgen ihn durch die ganze Stadt. Können sie die junge Studentin retten oder kommen sie zu spät?
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Es ist gar nicht mehr so einfach, Krimis und Thriller zu schreiben, die in der Gegenwart spielen. Durch Smartphones ist man quasi ständig erreichbar und hat das Internet immer zur Hand. Man kann Verdächtiges googeln, oder ganz fix Nachrichten senden. Es ist schon fast ein Klischee, dass dem Protagonisten der Akku aus geht, kurz bevor es zum Finale kommt.

Dieser Thriller nimmt einen anderen Weg. Durch eine gehackte App kann Ben in einem Messenger die Chats verfolgen – und stößt auf einen Mordauftrag. Zusammen mit seinem Date Viola versucht er, den Auftraggeber herauszufinden, doch das stellt sich nicht so einfach dar.

Ben versuchte, so ernsthaft wie möglich zu klingen, um seinen kurzen Ausflug in das Paralleluniversum seiner Seele vergessen zu lassen. (Zitat S. 20)

Man wird in die Geschichte hineingeworfen, so dass man über die Charaktere nur wenig erfährt. Dennoch macht Ben auf mich den Eindruck eines Träumers. Nicht nur, dass sein Kopf ständig voller Gedanken ist. In den denkbar schlechtesten Momenten überlegt er, ob er und Viola wohl eine Chance haben und wie sein Handeln sich auf seine Beziehung zu ihr auswirken wird. Das mutete manchmal deplatziert an, aber es könnte durchaus sein, dass Menschen in Extremsituationen genau so reagieren.

Erzählt wird die Geschichte aus mehreren Perspektiven, wobei Ben und Jakob den Löwenanteil haben. Gerade hier wird deutlich, wie unterschiedlich die Männer sind.

[Jakob] war Polizist durch und durch und lebte für seinen Beruf. Dinge unvollendet zu lassen, war noch nie seine Stärke gewesen. (Zitat S. 36)

Der Polizist Jakob, der den zweiten Handlungsstrang aufrecht erhält, ist das genaue Gegenteil von Ben. Er ist pragmatisch und ehrgeizig, sein einziges Ziel ist es, den Geburtstagsmörder dingfest zu machen. Die beiden ermitteln jeder für sich, anfangs gegeneinander, zum Schluss miteinander.

Die viele wörtliche Rede treibt die Story voran und lässt den Leser nicht zu Atem kommen. Der relativ kurze Umfang lässt keine Langeweile aufkommen und arbeitet von Anfang an auf das Ende hin, ohne Umwege zu nehmen.

Die Protagonisten bleiben leider oberflächlich, was für die Story aber nicht weiter von Bedeutung ist. Klar wäre es schön gewesen, mehr zu erfahren, um mitfiebern zu können. Ich denke, dass die Handlung dann aber schnell sprunghaft geworden und das Wesentliche in den Hintergrund gerückt wäre. Hier stimmt einfach das Gesamtpaket, so dass trotzdem alles stimmig ist.

Persönliches Fazit: Ein tolles Debüt, das schnell an Fahrt aufnimmt und rasant voranschreitet!

© Recensio Online, 2019, Katharina

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Bibliografie:

Verlag: dp Digital Pulishers GmbH / ISBN: 978-3960876793
Genre: Thriller
Erscheinungsdatum: 13.02.2019
Seitenanzahl: 308
Format: Taschenbuch: 12,80 € / E-Book: 4,99 €
Leseprobe: << Blick ins Buch >>
Reihe: -
Leseexemplar: Ja

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