Nina Sadowsky - Die Erlöserin

Tödliche Fehler rächen sich immer.
 
Inhaltsangabe:

Catherine beerdigt keine Toten. Sie rettet die Lebenden – aus unerträglichen, gewaltvollen, gefährlichen Lebensumständen. Ihr im Darknet ansässiges Schutzprogramm ist oft die letzte Hoffnung für Frauen, die keinen anderen Ausweg mehr wissen: Catherine verschafft ihnen neue Identitäten. Sie ist effektiv und schnell. Sie ist die Beste auf ihrem Gebiet. Nur ein einziges Mal hat sie einen Fehler begangen, mit tödlichen Konsequenzen. Sie glaubt, ihn erfolgreich verschleiert zu haben. Doch plötzlich holt die Vergangenheit sie wieder ein – und die einzige Person, die sie retten kann, ist sie selbst …
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Dieser Thriller lässt mich etwas zwiegespalten zurück. Die Charaktere sind so distanziert beschrieben, dass es gar nicht erst emotional werden konnte.

Da wäre Catherine, „Chefin“, Erlöserin der Frauen. Trotz ihrer guten Absichten, die Frauen aus ihren schrecklichen Lebensumständen zu retten und sie mit neuen Identitäten und Leben auszustatten, wirkt sie manches Mal überheblich. Stellenweise hat es mich gewundert, dass sie die nötige Empathie aufbringen kann, den Opfern zu helfen.

Natalie, mit der der Leser gefühlt am meisten Zeit verbringt. Nach und nach offenbart sich ihre Persönlichkeit. Eine Essstörung sowie Selbstverletzung sind ein Teil davon – der, der sie in ihren Augen am meisten ausmacht. Auch wenn ihre Probleme noch so tragisch sind: Im Verlauf der Story bekommt man das Gefühl, dass sich alles wiederholt und man sich in einem Teenie-Buch befindet. Das soll keineswegs abwertend gemeint sein, allerdings bringt es die Story nicht unbedingt voran und lässt Natalie wie eine Nervensäge erscheinen. Dabei bietet ihr Charakter Platz für so viel komplexere Züge. Ebenso erging es mir mit Jake, der seiner Schwester wie ein Schoßhündchen untertan war.

Vielleicht liegt das in der Familie, denn ihr Onkel Frank ist da auch nicht besser. Er jammert durchweg, statt in Aktion zu treten und sein Leben in andere Bahnen zu lenken.

Diese vier Erzähler und zusätzlich eingebaute Rückblenden machen die Story erst zu dem, was sie ist. Durch die vielen Perspektiven und die damit verbundenen kurzen Kapitel flogen die Seiten meistens nur so, und man wurde praktisch zum Weiterlesen angetrieben. Von Natalie hat man manchmal ein bisschen zu viel des Guten erfahren, so waren die Wendungen wenig überraschend. Am Anfang eines Kapitels gab es immer einen kurzen, verwirrten Moment, der sich aber schnell aufgelöst hat.

Die Idee von Catherines Unternehmen finde ich sehr interessant und war unter anderem auch der Grund, weshalb mich dieses Buch angesprochen hat. Doch leider ist das immer mehr nach hinten gerückt, ins Vergessen, und es wurde nur kurz angerissen, was es damit auf sich hat. Ich hätte mir hier wirklich mehr Hintergründe gewünscht.

Trotz der Kritik ist "Die Erlöserin" ein spannendes Buch für zwischendurch, das ich den Thrillerliebhabern ans Herz legen kann!

Persönliches Fazit: Sehr schön bringt die Autorin rüber, dass Geld nicht glücklich macht. Es vergoldet lediglich die Stäbe des Käfigs, in dem man lebt. Allerdings kann man sich mit dem Geld den Service von Catherine leisten und so aus dem Käfig ausbrechen. 


© Recensio Online, 2019, Katharina
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Bibliografie:

Autor: Nina Sadowsky
Verlag: Penguin / ISBN: 978-3328103660
Genre: Thriller
Erscheinungsdatum: 11.03.2019
Seitenanzahl: 448
Format: Taschenbuch: 10,00 € / E-Book: 8,99 €
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Reihe: -
Leseexemplar: Ja

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