Was würdest du geben, um dein Kind zu beschützen?
Inhaltsangabe:
'Das Böse macht vor der Einöde nicht halt. Es findet einen überall.'
Die
rote Sonne steigt auch an diesem Morgen über Speargrass Hills empor,
als wäre das Grauen der letzten Stunden nur ein böser Traum gewesen.
Viel zu spät erkennen Liliana und Merlin, dass sie in das Fadenkreuz
ihrer gemeinsamen Vergangenheit geraten sind. Ein kaltblütiger
Rachefeldzug zwingt sie in einen Kampf, bei dem es mehr zu verlieren
gibt, als nur das eigene Leben. Doch die heimtückischste Bedrohung
lauert hinter einer Tür, die Liliana nie wieder öffnen wollte.
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Mit
der Fortsetzung von "Im Regen verbrannt" habe ich definitiv einen
extrem spannenden Thriller gelesen, der uns wieder tief in die Abgründe
der menschlichen Gesellschaft bringt. Dieser Teil beginnt
15 Jahre nach dem letzten. Liliana hat das Anwesen "Speargrass Hills" -
auf dem sie die glücklichsten Jahre ihrer Kindheit, aber auch die
schlimmsten Stunden ihres Lebens verbracht hat - wieder aufgebaut. Nichts
erinnert dort mehr an das, was in Lilianas Kindheit geschah. Merlin und Liliana haben in diesen 15 Jahren einiges geleistet, im Verborgenen sogar 2 Kinder gezeugt, die ausserhalb der nicht
vorhandenen Mauern von Speargrass Hills geheim gehalten werden, da Liliana die
Schatten aus ihrer Vergangenheit fürchtet. Bei einem familiären Besuch eines Tages, erfährt der Vater erstmals von seinen Enkelkindern Tallara und Coorain.
Dem 15-jährigen Coorain ist das Leben auf Speargrass Hills zu eintönig und so bittet er
Merlin, ihn zu einem Praktikum nach Deutschland mitzunehmen. Doch
als die beiden in Deutschland angekommen sind, passiert das Unglaubliche: Jemand
hat Liliana und ihre Kinder enttarnt, die 13-jährige Tallara wurde von
Menschenhändlern entführt. Liliana ist ein extrem starker Charakter. Man
kann vielleicht sagen, dass es an manchen Stellen übertrieben scheint,
wenn sie sich gegen mehrere Männer behauptet, aber ich finde, dass das
ziemlich glaubwürdig ist, wenn man ihre Vorgeschichte kennt und vor
allem die Angst um ihre Tochter berücksichtigt. Es wurde authentisch dargestellt, was sexueller Missbrauch mit einem Menschen machen kann. Auch wenn Liliana nach aussen hin so stark ist, ist sie doch extrem sensibel. Eine Charaktereigenschaft, die viele Opfer aufweisen und mir von der Autorin glaubhaft vermittelt wurde.
Die Geschichte war extrem spannend und verdammt wirklichkeitsnah beschrieben. Teilweise musste ich, besonders am Anfang in Speargrass Hills, das Buch kurz zuklappen und einen Moment durchatmen. Die Autorin hat hier nicht an Einzelheiten gespart und damit die Charaktere, gut wie böse, für mich realistisch dargestellt. Auch
die Familienzwistigkeiten, die immer mal wieder aufkommen, waren
glaubhaft und nicht übertrieben. Meiner Meinung nach tragen sie eine
Menge zu der guten Story bei. Schockierend ist auch, durch welche Gesellschaftsschichten sich diese, nicht selten pädophilen Muster, ziehen. Die
Auktionen, wo Minderjährige versteigert und für die
Jungfräulichkeit von Kindern horrende Preise von reichen Perversen
gezahlt werden, haben mich wirklich betroffen gemacht, da ich mir gut
vorstellen kann, dass solche Machenschaften in der Realität genauso
stattfinden.
Deshalb finde ich
es gut, dass Vanessa Heintz diese Themen aufgreift und in einer wirklich
spannenden, mitreissenden Story verpackt hat. Es gibt hier nicht nur
Thrill, der übrigens nichts für Zartbesaitete ist, sondern auch eine Menge
Gefühl, ohne - zumindest meistens - kitschig zu sein.
Ich muss
gestehen, dass mir die Dialoge über Sex zwischen Merlin und Liliana vor
ihren Kindern zu Beginn des Buches ein bisschen zu viel des Guten waren,
aber das hat sich schnell gelegt, und die Geschichte nahm durch Plot und
Schreibstil intensiv an Fahrt auf. Es gab viele krasse Wendungen und Schockmomente. Vor allem im finalen Showdown.
Persönliches Fazit:
Ein gelungener Thriller mit Höhen und Tiefen, den ich
hartgesottenen Thrillerfans nur ans Herz legen kann. Allerdings mit
einer Triggerwarnung, da es in dem Buch grösstenteils um die Thematik
sexuellen Missbrauchs geht.
© Recensio Online, 2019, Alice
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