Barbara Wendelken - Nur wer die Hölle kennt



Die Hölle auf Erden ist manchmal gar nicht so weit entfernt


Inhaltsangabe:

Die fünfzehnjährige Melody schleicht sich heimlich fort, um den Geburtstag ihrer Freundin Simone zu feiern. Als sie heimkommt, steht der Reiterhof ihrer Mutter in Flammen. Ihre Mutter, ihr kleiner Bruder und eine Pferdewirtin kommen ums Leben. Der Brandstifter wird nicht gefasst. Zwanzig Jahre später kehrt sie nach Martinsfehn zurück und ist erneut auf Simones Geburtstag eingeladen. Simone verkündet auf der Feier, dass sie den Brandstifter kennt. Am nächsten Tag ist sie tot. Die Kommissare Nola von Heerden und Renke Nordmann müssen tief in der Vergangenheit graben, um den Täter zu finden.
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Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt, die sehr gut miteinander verbunden sind. Dreh- und Angelpunkt der Geschichte ist eine Nacht zwanzig Jahre zuvor. Die damals fünfzehnjährige Melody wird als Brandstifterin bezichtigt – in einem von ihr gelegten Feuer sollen mehrere Menschen ums Leben gekommen sein, unter anderem ihre Mutter und ihr Stiefbruder. Doch ihr konnte nichts nachgewiesen werden. Dieser Teil der Geschichte wird aus der Vergangenheit erzählt und verknüpft mit den aktuellen Geschehnissen: Melody kehrt in ihr Heimatdorf zurück. Als es Hinweise darauf gibt, die den Täter von damals entlarven könnten, wird Melodys ehemals beste Freundin ermordet. Die Ermittler Nola van Heerden und Renke Nordmann verbinden diese beiden Taten und öffnen die Akte von 1997 erneut.

Bei Büchern, die Gegenwart und Vergangenheit miteinander verknüpfen, entwickeln und verändern die Charaktere sich extrem. Keine der erwachsenen Figuren war mir nur halbwegs sympathisch, bis auf Nola. Allerdings fand ich die Darstellung sehr authentisch, weswegen es letztendlich nicht schlimm war, dass ich mehr Antisympathie empfand. Im richtigen Leben mag ich auch nicht jeden - und nicht jeder mich.

Nola hat schon so einiges erlebt. Dass man sie der Brandstiftung bezichtigt und von zu Hause weggeschickt hat, hinterließ einige Narben. Dazu kommt die schlimme Beziehung zum Vater ihres Sohnes, aus der sie sich glücklicherweise retten konnte.

Gut gefallen hat mir auch, dass die Ermittler innerhalb der Reihe eine Entwicklung durchmachen, diese aber nicht im Vordergrund steht. So erfährt man, dass Nolas Kollege Conrad alkoholkrank ist, weswegen Renke ihr bei den Ermittlungen zur Seite steht. Die beiden verbindet jedoch auch über die berufliche Ebene hinaus eine besondere Beziehung.

Insgesamt konnte dieser Krimi mich überzeugen. Durch die vielen Wendungen blieb die Spannung stets konstant und man konnte als Leser immer wieder ein Puzzlestück ins Bild setzen. Da die Kapitel relativ kurz sind, liest sich das Buch ruckizucki weg.

Persönliches Fazit: Solider Ostfriesland-Krimi mit packender Geschichte und vielen Emotionen.
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Bibliografie:

Autorin: Barbara Wendelken
Verlag: Piper / ISBN: 978-3-492-31304-9
Reihe: Martinsfehn-Krimis, Teil 4
Genre: Krimi
Erscheinungsdatum: 01.03.2019
Seitenanzahl: 432
Format: Taschenbuch: 11,00 € / E-Book: 9,99 €
Leseprobe: - 
Leseexemplar: Ja

Rezension: © Recensio Online, Katharina
Cover Original: © Piper



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