Sabine Thiesler - Der Keller



Morde in der idyllischen Toskana


Inhaltsangabe:

Hannah und Heiko sind glücklich verheiratet und freuen sich auf ihr erstes Kind. Da erreicht Hannah der Hilferuf ihres Vaters: Ihre Mutter sei depressiv und selbstmordgefährdet, Hannah möge doch bitte kommen. Trotz ihrer Schwangerschaft fliegt sie in die Toskana, wo ihre Eltern ein Ferienhaus besitzen. Im Flugzeug lernt sie einen charmanten Herrn kennen, und da der Flieger erst am späten Abend in Florenz landet, nimmt sie die Einladung des sympathischen Fremden zu einem Abendessen in seinem Palazzo gerne an. Seitdem gibt es von Hannah kein Lebenszeichen mehr. Ihre Familie ist vollkommen verzweifelt, und auch die Polizei ist ratlos. Denn Hannah ist nicht die letzte junge Frau, die in der Toskana spurlos verschwindet.
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Das düstere Cover und der Klappentext haben mich sofort angesprochen, und obwohl ich mich euphorisch ins Lesen stürzte, konnte mich das Buch am Ende leider nicht überzeugen - aber dazu später mehr.

Der Einstieg ins Buch beginnt direkt interessant und wir begleiten Hannah, die Hals über Kopf nach Florenz fliegt, um ihre kranke Mutter zu besuchen. Am Flughafen begegnet sie Daniel, der auch „zufällig“ im Flugzeug neben ihr sitzt. Dieser lädt sie nach der Landung zu einem Essen mit ihm und seiner Frau in seinen Palazzo ein. Hannah nimmt dieses charmante Angebot natürlich an und ahnt nicht, dass sie damit ihr Todesurteil unterschrieben hat …

Die Autorin verwendet diverse Perspektivenwechsel und gewährt uns so Einblicke in die Familie von Hannah als auch in die Vergangenheit von Daniel. Wir erfahren viel über seine Kindheit und wie es dazu kam, dass er Octavia – die reichste Frau Italiens – zur Frau bekam. Die Beziehung zwischen Daniel und Octavia ist speziell, wie wir im Laufe des Plots schockiert zur Kenntnis nehmen.

Zu Hannah konnte ich sofort eine Verbindung herstellen und war etwas enttäuscht, dass dem Leser vorenthalten wurde, was wirklich mit ihr passierte.

Daniel kommt charmant rüber, und auch die Erlebnisse in seiner Vergangenheit lassen den Leser eine emotionale Bindung zu ihm aufbauen. 
Octavia war quasi das weibliche Pendant zu ihm und mir absolut unsympathisch. Mit ein Grund hierfür war womöglich, dass nur wenig aus ihrer Vergangenheit erzählt wurde und sie dadurch etwas farblos und oberflächlich rüberkam.

Der Schreibstil von Sabine Thiesler war in diesem Buch teilweise sehr schockierend, was natürlich zum Plot passt. Manche Szenen hat sie so detailliert beschrieben, dass sie auf mich einen emotionalen Druck ausgeübt haben. Was mir gut gefallen hat, waren die ausführlichen landschaftlichen Beschreibungen. Ich hatte tatsächlich das Gefühl, selbst in der Toskana gewesen zu sein.

Sehr enttäuscht hat mich der Schluss des Buches. Den ganzen Plot über wurde ausführlich über alles Mögliche erzählt und fast nichts ausgelassen. Es wirkte auf mich, als würde auf etwas hingearbeitet werden. Entsprechend gespannt war ich. Aber der Höhepunkt der Handlung endet abrupt und ohne Epilog oder Nachwort. Ich hätte mir dieses noch aus der Sicht von Ermittler Neri gewünscht. So gelangt der Leser mitten in einem soliden Spannungsanstieg viel zu schnell am Ende des Buches an und klappt dieses mit vielen offenen Fragen zu. Sehr schade!

Persönliches Fazit: Wer bereits Bücher von Sabine Thiesler gelesen hat, wird von diesem eventuell enttäuscht werden. Das kann die Autorin definitiv besser. Leider keine Leseempfehlung.
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Bibliografie:

AutorIn: Sabine Thiesler
Verlag: Heyne / ISBN: 978-3-453-27148-7
Reihe: -
Genre: Thriller
Erscheinungsdatum: 23.09.2019
Seitenanzahl: 480
Format: Paperback: 20,00 € / E-Book: 15,99 €
LeseprobeBlick ins Buch

Leseexemplar: Ja

Rezension: © Recensio Online, Sabrina
Cover Original: © Heyne





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