Interview mit: Astrid Korten


Die Thriller-Autorin Astrid Korten veröffentlicht Bestseller am laufenden Band. Außerdem verkaufte sie bereits einige Drehbücher an die internationale Filmbranche. Um welches Thema sich ihr neuester Thriller „Poppy“ dreht und wie ihre Werke den Sprung nach Hollywood schaffen, erzählt sie uns in unserem Interview.
 
🎙️ Letzte Woche ist brandneu dein Psychothriller „Poppy“ erschienen. Das Buch beruht auf einer wahren Begebenheit, die sich um Missbrauch dreht. Hattest du Berührungsängste vor dem Thema?

- Nein. Kindesmissbrauch ist ein Thema, das niemals tabuisiert werden darf. Tagtäglich hören wir Berichte in den Medien. Die Behörden sind oft überfordert, die Justiz machtlos. Wir müssen dem Missbrauch ein Gesicht geben und das habe ich mit Poppy getan. In dem Buch kommt das Kind zu Wort. Der Psychothriller ist eine wahre Begebenheit, von der ich während meiner Studienzeit erfahren habe. Damals arbeitete ich in den Semesterferien bei einem Psychiater und stieß per Zufall auf die Patientenakte von „Poppy“, die dort psychologisch betreut wurde. Ich war so entsetzt über diese Entdeckung, weil der Missbrauch in meiner unmittelbaren Nähe stattfand und ich Poppy schon als Kind kannte. Ich habe mit Poppy die Grundschule besucht. Sie war ein humorvolles Mädchen (nur in der Schule). Mit ihr spielen durfte ich allerdings nicht, weil ihre Eltern das nicht erlaubten. Poppy durfte mit niemandem nach der Schule spielen oder Kontakt haben. Ich erinnere mich noch, wie komisch meine Freundinnen und ich das fanden. Es war ein seltsames Gefühl vor einer Haustür zu stehen, die stets verschlossen war.
 

🎙️ Du nimmst in Poppy die Perspektive eines kleinen Mädchens ein. War das eine Herausforderung für dich?

- Das war ziemlich schwierig, zumal ich Poppy kenne und wir noch heute in Kontakt stehen – ja, es war in emotionaler Hinsicht eine echte Herausforderung. Die Sprache den verschiedenen Altersstufen anzupassen – 6, 7, 10, 13 und 14 Jahre – ist mir nicht besonders schwer gefallen, da zwei hervorragende Lektoren mich begleitet haben. Nachdem der Roman fertig war, habe ich immer wieder an Poppy gedacht, insbesondere wenn ich ein gleichaltriges Kind auf der Straße sah. Der Roman hallt unglaublich nach. Die ersten Rezensionen bestätigen das auch. Ich habe beim Schreiben teilweise selbst geweint. Und gelacht, weil Poppy in der Grundschule einen besonderen, humorvollen Blick auf die Erwachsenenwelt hatte. Das war oft zum Schreien komisch. Nur durch den Humor, der allerdings nie im Widerspruch zu den erschütternden Begebenheiten, die Poppy ertragen musste, steht, konnte ich dieses Buch schreiben.


🎙️ Das Drehbuch zu „Poppy“ wurde vor kurzem bereits in Hollywood mit einem honorabel mention geehrt. Und verkauft! Wie kam der Deal zustande?

- Ich schreibe oft zuerst ein Drehbuch (englisch) und schicke es meinem Agenten in Los Angeles. Er verfügt über gute Kontakte und hat bereits mehrere Drehbücher vermittelt. Im Herbst erscheint im Piper-Verlag ein Thriller, der ebenfalls vermittelt wurde. Tim Robbins wurde durch das Piper-Manuskript auf mich aufmerksam, das ihn sehr interessiert hat. Den Grund darf ich noch nicht nennen. Tim hat auch Poppy gelesen und war begeistert. Einige Tage später hat mein Agent das Drehbuch verkauft. Die Schwerfälligkeit in dem Business gibt es wohl nur in good old Germany. Ich bin gespannt, wie dieses schwierige Thema umgesetzt wird. Der Thriller erscheint auch in USA.


🎙️ Sind für die Zukunft schon weitere Bücher geplant und möchtest du uns vielleicht verraten, in welche Richtung dein nächstes Projekt gehen wird?

- Ich habe mehrere Projekte in der Pipeline. Im Januar erscheint im Piper Verlag die Fortsetzung der „Akte Rosenrot“. In „Die Dornen des Bösen“ geht es mit Ibsen Bach weiter. Dann erscheint im Herbst ein großartiger Thriller, der in USA spielt.

Ich arbeite derzeit mit einem Großkonzern an einem neuen Projekt zusammen. Darüber darf ich allerdings noch nichts sagen, aber es geht 2020 spannend weiter.

Ich möchte an dieser Stelle meinen LeserInnen für ihre Treue herzlich danken. Ebenfalls dem Team von Recensio Online. Ihr seid fabelhaft!


https://www.astrid-korten.com/
https://www.instagram.com/astrid_korten/
https://www.piper.de/autoren/astrid-korten-10001752/
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Zum Inhalt:

„Das ist unser neues Zuhause“, sagt Mama.
„Poppy, du musst dich nie vor mir verstecken, weißt du das denn nicht?“, sagt er.
„Der hat ein Gesicht wie eine Bowlingkugel“, sagt Oma Becker.
„Euch klar ausdrücken, Leute, sagt einfach klar und deutlich, was ihr meint“, sagt der Lehrer.
Hilfe, denkt Poppy.

Die sechsjährige Poppy lebt mit ihrer Mutter in einem heruntergekommenen Vorstadtviertel. Eines Tages ziehen sie in eine prachtvolle Villa zu dem neuen Mann ihrer Mutter. Der neuer „Papa“ erfüllt Poppy jeden Wunsch. Er sagt, er liebt sie, kann mit ihr Erwachsenengespräche führen, und überhäuft sie mit Geschenken. Poppys Mutter ist glücklich. Sie kann sich endlich kaufen, was immer sie möchte. Alles wäre gut, gäbe es da nicht die eine Sache …

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Erste Stimmen:

„Nachdem du Poppy gelesen hast, möchtest du das Mädchen nie wieder allein lassen.“ Tim Robbins – Regisseur/Schauspieler

„Einer der stärksten und gewagtesten Romane dieses Jahres, der auf wahre Begebenheiten beruht. Diese Geschichte über Psychospiele, Missbrauch und Resilienz ist sowohl herzerwärmend als auch unerträglich, vital und außerordentlich beängstigend, und wird von seiner liebenswerten Heldin Poppy beflügelt.“ WAZ

„In Poppy – nach einer wahren Begebenheit – gibt Astrid Korten dem Mädchen Poppy eine Stimme, und mit ihrem leichten, aber messerscharfen Ton gelingt es ihr, das Unvorstellbare vorstellbar zu machen. Sie wirft Licht auf ein dunkles Thema und weiß, wie man mit Humor eine erschütternde Geschichte erzählt - eine großartige Leistung.“ Stadtspiegel

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