Blogtour Station 3


„Warum zeigst du ihn nicht an?“ Was häusliche Gewalt mit Menschen macht
 
Erst vor gut einem Monat wurden von der Bundesfamilienministerin aktuelle BKA-Zahlen zum Thema Partnerschaftsgewalt in Deutschland vorgestellt. Im Jahr 2018 sind über 114.000 Frauen zur Polizei gegangen, um ihre Partner oder Ex-Partner wegen Körperverletzung, Drohungen, Nötigungen, Stalkings, sexueller Übergriffe, Freiheitsberaubung oder Zwangsprostitution anzuzeigen – vermutet wird eine weitaus höhere Dunkelziffer. Das BKA geht davon aus, dass nur jede fünfte Tat überhaupt zur Anzeige kommt. Frauen werden zu 35% von ihren eigenen Partnern ermordet – dabei ist das Risiko in einer nichtehelichen Lebensgemeinschaft ganze neun Mal höher als in einer Ehe. 
 
Mit einem schlimmen Fall häuslicher Gewalt bekommt es auch Polizistin Libby Whitman in „Brave Mädchen schreien nicht“ zu tun. Gemeinsam mit ihrem Partner Miguel Alvarez wird sie in nur vier Monaten sechsmal von Nachbarn zu Luke und Cassidy Maxwell gerufen, denn im Alkoholrausch hat Luke seiner Frau schon den Arm gebrochen und ihr eine heftige Platzwunde beigebracht.
Dennoch hat Cassidy Angst, ihren Mann anzuzeigen. Er hat sie zu Hause isoliert und eingeschüchtert, sie geht nicht arbeiten und hat kaum Kontakte zu anderen Menschen. Luke kontrolliert und unterdrückt sie, und das führt dazu, dass Cassidy die Schuld für seine gewalttätigen Wutausbrüche bei sich sucht. Libby weiß das und geht schließlich allein in Lukes Abwesenheit zu Cassidy, um der eingeschüchterten Frau ins Gewissen zu reden.

„Seit wann kennen Sie Luke?“
„Ich habe ihn in meinem letzten Jahr an der High School kennengelernt. Wir waren nicht auf derselben Schule, er ist ja auch einige Jahre älter.“
„Ich schätze Sie auf Mitte zwanzig.“
Cassidy nickte. „Ja, das stimmt.“
„Und wann haben Sie geheiratet?“
„Ach, schon sehr bald … Ich wollte von zu Hause raus und es hieb- und stichfest machen. Mein Vater trinkt, wissen Sie? Es gab immer Ärger zu Hause.“
Cassidy brachte also die entsprechende Persönlichkeitsstruktur mit, um das alles mit sich machen zu lassen. Sie kannte es ja so. Ihr Versuch, sich zu befreien, war nach hinten losgegangen.
„Sind Sie verheiratet?“, fragte Cassidy.
Libby schüttelte den Kopf. „Nein, aber ich lebe mit meinem Freund zusammen.“
„Liebt er Sie?“
„Das denke ich schon. Jedenfalls hat er mich noch nie geschlagen“, wagte Libby einen Vorstoß.
Cassidy zuckte zusammen und sagte: „Luke liebt mich auch, das sagt er mir immer wieder. Er hat ja Gründe, wütend auf mich zu sein.“
„Vielleicht, aber er hat niemals Gründe, die Hand gegen Sie zu erheben. Kein guter Mann sollte das tun“, sagte Libby.
„Es tut ihm immer leid …“
„Ja, natürlich, und trotzdem tut er es immer wieder. Er wird es auch weiterhin tun. Er hört nicht damit auf. Niemals.“
„Er versucht es … Wenn er befördert wird und mehr Geld bekommt, dann ist der Druck weg und er wird sicher nicht mehr so schnell wütend. Früher war er doch auch nicht so.“
Libby suchte Cassidys Blick und warte, bis sie einander in die Augen sahen.
„Sie haben frische Würgemale am Hals. Das darf er nicht tun, Mrs. Maxwell. Aus keinem Grund, kein einziges Mal.“
„Er war wütend …“

Geduldig und einfühlsam, aber auch mit Nachdruck versucht Libby, Cassidy Maxwell dazu zu bringen, ihren Mann endlich anzuzeigen, denn solange sie das nicht tut, können Libby und Miguel nichts weiter tun, als immer wieder dann anzurücken, wenn die Nachbarn sie zu den Maxwells rufen. Luke Maxwell weiß, wie er seine Frau manipulieren muss – erst hat er ihr Selbstvertrauen zerstört, und weil Cassidy sich eine Mitschuld für seine Gewaltausbrüche gibt, schämt sie sich zu sehr, um zu handeln. Sie ist getrieben von der Hoffnung, dass alles wieder gut wird, denn abseits seiner Wutausbrüche gibt Luke sich immer noch charmant, macht ihr Geschenke und beteuert seine Liebe. Cassidy hat noch dazu das Problem, selbst aus einem desolaten häuslichen Umfeld zu stammen und kennt es nicht anders. Das bestärkt ihre Hoffnung, endlich mal ein wenig Glück zu erleben, und so fehlt ihr der Mut, sich aus ihrer zerstörerischen Ehe zu befreien. Aber Libby weiß, dass auch der Trauschein Cassidy nicht vor Körperverletzung, verbaler Gewalt und Vergewaltigung schützt, und sie will der Frau um jeden Preis helfen. Sie glaubt auch, etwas bei Cassidy bewirkt zu haben, doch der erhoffte Anruf der Frau bleibt aus. Plötzlich scheint sie wie vom Erdboden verschluckt zu sein – und einige Tage später wird ihre brutal misshandelte Leiche in einer Kläranlage in North San José gefunden. Erst ist Libby am Boden zerstört, aber als der ermittelnde Detective Owen Young sieht, mit welchem Engagement Libby sich um Cassidy bemüht hat, holt er die junge Frau mit dem Traum vom FBI für seine Ermittlungen an Bord. Die beiden setzen alles daran, herauszufinden, wie Cassidy Maxwell zu Tode kam und was sie vor ihrem Tod alles durchmachen musste. Natürlich beginnen sie mit ihren Ermittlungen bei Luke Maxwell, aber sie merken bald, dass noch etwas anderes dahintersteckt – etwas weitaus Schlimmeres …

„Brave Mädchen schreien nicht“ ist Libby Whitmans erster Fall und das Buch ist erhältlich für Kindle, Tolino und als Taschenbuch. 

Mehr Infos auf:

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Morgen geht es weiter mit einem Autoreninterview bei StAnni’s Livingbooks.


Begleitend zu dieser Blogtour läuft auch ein Gewinnspiel, bei dem es tolle Preise zu gewinnen gibt:

1x 3 E-Books: „Brave Mädchen schreien nicht“, „Die Seele des Bösen – Finstere Erinnerung und „Schrei vor Angst – Oregon Strangler“, dazu ein Goodie-Paket

1x E-Book „Brave Mädchen schreien nicht“ und „Die Seele des Bösen – Finstere Erinnerung“

1x E-Book „Brave Mädchen schreien nicht“



Wie kann man teilnehmen?

Auf jeder Station der Blogtour gibt es eine Frage zu beantworten. Einfach einen Kommentar mit der richtigen Antwort unter dem jeweiligen Artikel/Facebook-Post hinterlassen und schon ist man mit einem Los im Lostopf! Wer jeden Tag die jeweilige Frage beantwortet, kann natürlich mehr Lose sammeln und damit seine Gewinnchancen erhöhen.
Auch, wer die Blogtour auf seinem Blog und/oder in Facebook verlinkt und diese Hinweise als Kommentar auf einem Blog hinterlässt, bekommt pro Hinweis ein Los.


Die heutige Gewinnspielfrage lautet:

Wo wird Cassidys Leichnam gefunden?


Einfach die Antwort hier als Kommentar posten und ein Gewinnspiel-Los sammeln!
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Das Kleingedruckte:

Nur volljährige Personen dürfen am Gewinnspiel teilnehmen. Die Gewinner werden per Los bestimmt und auf allen teilnehmenden Blogs sowie auf der Facebook-Seite https://www.facebook.com/dania.anne.dicken veröffentlicht. Wenn die Gewinner sich nicht innerhalb von einer Woche per Mail an autorin (at) blog-und-stift.de melden, wird neu ausgelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
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Stationen der Blogtour:

26.12.: Buchvorstellung bei Magische Momente

27.12.: Wer ist Libby Whitman? Wie ein Mädchen aus einer polygamen Sekte zum FBI kam

28.12.: Warum zeigst du ihn nicht an? Was häusliche Gewalt mit Menschen macht

29.12.: Interview mit der Autorin

30.12.: Rezension und Live-Lesung

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