Guillermo Martínez - Die Oxford-Morde


Lässt sich durch Logik das perfekte Verbrechen planen?

Inhaltsangabe:

An einem lauen Sommerabend in Oxford findet ein argentinischer Mathematik-Doktorand die Leiche seiner Vermieterin. Kurz darauf geschehen weitere Morde, und kein Geringerer als Arthur Seldom, der berühmte Professor für Logik, erhält jedes Mal eine Nachricht mit einem rätselhaften Symbol. Schnell ist klar: Wenn sie den nächsten Mord verhindern wollen, müssen Seldom und der junge Doktorand die logische Reihung der Symbole entschlüsseln ...
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In meinem familiären Umfeld gibt es Menschen, die würden behaupten, ich wäre nicht nur ein Tiefflieger in Mathematik gewesen, sondern ich sei erst gar nicht gestartet. Nun, das hat mich dennoch nicht davon abgehalten, in die Tiefen der mathematischen Logik und Wahrscheinlichkeitsrechnung einzutauchen und zusammen mit dem argentinischen Doktoranden und Professor Seldom auf Mörderjagd zu gehen.

Erzählt wird die Handlung aus der Sicht des Doktoranden, viele Jahre nach den eigentlichen Vorfällen in Oxford. Gerade erst in England angekommen, findet er zusammen mit dem renommierten Professor Arthur Seldom die Leiche seiner Vermieterin Mrs. Eagleton. Seldom ist nicht zufällig am Tatort. In seinem Universitätspostfach befand sich eine rätselhafte Botschaft, die ihn zum Haus von Mrs. Eagleton führte.

In den folgenden Kapiteln, die eine angenehme Länge haben, versuchen die beiden Mathematiker, das mysteriöse Symbol aus besagter Botschaft zu entschlüsseln und damit mögliche weitere Morde zu verhindern. Martínez, selbst Mathematiker, schildert dabei eindrucksvoll, auf welche Weise Verbrechen unerkannt bleiben könnten, folgte man ausschließlich den Gesetzen der Logik. Leider verliert er sich gerade im ersten Drittel für meinen Geschmack fast zu sehr in den Tiefen mathematischer Theoreme, schafft dann aber glücklicherweise doch jedes Mal rechtzeitig den Bogen zurück zu den eigentlichen Mordermittlungen.

Schlussendlich hat mich die gerade im letzten Drittel rasant ansteigende Spannung überzeugt, die ihren Höhepunkt in der Lösung des Rätsels findet. Martínez gelingt hier ein hervorragender Mix aus Wissenschaft und Krimi, der dem Leser zwar hin und wieder einiges an Konzentration abverlangt, dafür aber erstaunliche Zusammenhänge aufzeigt, die auch ohne großes mathematisches Verständnis nachvollziehbar und ausnahmslos interessant sind. Bleibt die Frage zu klären: Kann es das perfekte Verbrechen geben?

Martínez zeichnet die handelnden Charaktere authentisch und detailliert. Durch seine fließende, intelligente Sprache verleiht er den Figuren Tiefgang und gewinnt so die Sympathie der Leser.

Persönliches Fazit: Guillermo Martínez liefert mit „Die Oxford-Morde“ einen wirklich gelungen Kriminalroman, der zwar besonders zu Beginn einige Längen aufweist, die sich aber mit fortschreitender Handlung auflösen und in einem überraschenden Twist enden. Ich empfehle „Die Oxford Morde“ vor allem Liebhabern von Kriminalroman. Der zweite Teil
Der Fall Alice im Wunderland“ wird alsbald hier einziehen.
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Bibliografie:

Autor: Guillermo Martínez
Verlag: Eichborn
ISBN: 978-3-8479-0047-4
Reihe: Teil 1
Genre: Kriminalroman
Erscheinungsdatum: 29.05.2020
Seitenzahl: 221
Format: PB: 14,00 € / E-Book: 9,99 €
Leseprobe: Blick ins Buch
Leseexemplar: Ja


Rezension: ©️ RO, Franziska
Cover Original: ©️ Eichborn Verlag
Grafikgestaltung: ©️ Sabrina


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