Filmkritik: Hustlers


„Auf der einen Seite sind die Leute, die mit dem Geld werfen, auf der anderen Seite die Menschen, die dafür tanzen“.




Filmdaten

Originalname:
Hustlers
 
   
Start Deutschland: 28.11.2019
DVD: 10.04.2020
Genre: Krimi, Drama, Komödie

Laufzeit: 111 Minuten
FSK: 12
Vertrieb: LEONINE
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Inhalt


Die Stripperinnen Destiny (Constance Wu), Ramona Vega (Jennifer Lopez), Diamond (Cardi B) und ihre Kolleginnen arbeiten jeden Abend hart, um ihre schmierige, aber durchaus wohlhabende Kundschaft bei Laune zu halten. Doch obwohl die zu großen Teilen aus reichen Wall-Street-Spekulanten besteht, nehmen die Frauen jeden Abend nur einen Hungerlohn mit nach Hause, von dem sie kaum die Miete bezahlen können. Doch damit soll nun ein für alle mal Schluss sein. Gemeinsam hecken sie einen raffinierten Plan aus, mit dem sie die Geschäftsmänner um ihre substantiellen Reichtümer erleichtern und die soziale Gerechtigkeit in einem Amerika, das durch die Spekulanten beinahe ruiniert wurde, wieder ein bisschen geraderücken können.

Die Geschichte basiert auf einem aufsehenerregenden Artikel von Jessica Pressler, der 2015 im „New York Magazine“ erschien. 


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Meinung von Julie


New York, 2007. Die junge Dorothy ist kürzlich aus Las Vegas hierher gezogen und kämpft nun ums finanzielle Überleben. Sie wohnt bei ihrer kranken Großmutter in einem kleinen Apartment und verdient sich ihren Lebensunterhalt als Stripperin Destiny. Jeden Abend arbeitet sie in einem Nachtclub. Für die zahlenden Gäste tanzt sie und zieht sich aus. Rassistische Äußerungen werden gekonnt ignoriert und süffisante Sprüche weggelächelt. Dass dieses Leben weder glitzernd noch profitabel ist, hat sie früh begriffen, doch der große Erfolg blieb bisher leider aus. Dann sieht sie eines Abends ihre Kollegin Ramona an der Stange tanzen und versteht, warum sie der Star des Clubs ist. Ramona zeigt keine Angst, sie ist selbstbewusst, kann sich gut bewegen, spielt mit den jubelnden Männern, von denen die meisten an der Wall Street arbeiten, und wird mit Geld nur so überhäuft. Destiny sieht ihre Chance gekommen und freundet sich mit Ramona an. Von ihr lernt sie, wie man die Gäste um den Finger wickelt und ihnen die Geldscheine massenweise aus der Tasche zieht.

  
Bereits zu Beginn des Kennenlernens merkt man deutlich, dass beide Frauen einander gebraucht haben - wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Die dünne Linie zwischen Selbstverwirklichung und Abhängigkeit ist den ganzen Film über zu sehen. 

Alles läuft immer besser, Destiny gewöhnt sich an den neuen Lebensstil, der so viel mehr Luxus zu bieten hat als ihr ärmliches Leben zuvor. Nichts kann sie mehr aufhalten ... und dann kommt 2008 mit der großen Finanzkrise, die viele Männer ihren Job kostet, eine drastische und dramatische Wendung. Die Kundschaft ändert sich. Die Gäste sind immer weniger bereit, für die Tanzeinlagen der Stripperinnen hinzublättern. Was also tun? 
Schwierige Zeiten ziehen verhängnisvolle Entscheidungen mit sich. Die Mädels tüfteln eine kriminelle Masche aus, um wohlhabende Kunden auszunehmen. So setzen sie die Männer unter Drogen, damit diese sich später an nichts mehr erinnern können, und plündern deren Kreditkarten. Doch wie das so ist mit der Gier und dem Karma: Irgendwann gerät ihr Geschäft völlig außer Kontrolle und die Probleme werden immer ernster. Hier hätte ich mir inhaltlich mehr Tiefe gewünscht, mehr von dem falschen Rampenlicht und mehr von der düsteren Welt, in der sich die Figuren bewegen.

Da Destiny bei ihrer fortlaufenden Erzählung einige Geschehnisse falsch deutet, rückt sie diese nachträglich in ein komplett neues Licht, wodurch überraschende Twists entstehen. 

Schauspielerin Constance Wu hat die Rolle der naiven, manipulierbaren Destiny großartig umgesetzt. Und auch Jennifer Lopez beeindruckt neben gekonnten Pole-Dance-Einlagen mit facettenreichen Darbietungen. Sie mimt die verruchte, dominante Ramona, die mit allen Wassern gewaschen ist und mit der man sich besser nicht anlegen sollte. Gleichzeitig ist sie aber auch die Person, die versucht, ihre "Familie" beisammen zu halten und zu beschützen. 

New York als Setting passt hier einfach perfekt zur Story, auch wenn das Szenenbild ruhig hätte dreckiger sein können, wie es sich für dieses Milieu eben gehört.

Fazit: Ein unterhaltsamer Frauenpower-Film, der mich gut unterhalten, hier und da sogar überraschen und mit einem ziemlich coolen R&B/Hip Hop Soundtrack begeistern konnte.


© Recensio Online
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Cast & Crew

Darsteller:  
 
   
   
Jennifer Lopez
Constance Wu
Julia Stiles
Cardi B
Keke Palmer u.a. 
 
Regisseur:   
   
   
Lorene Scafaria

Produzent:   
   
   
Jennifer Lopez
Elaine Goldsmith-Thomas
Jessica Elbaum
Will Ferrell u.a.

Drehbuch:  
 
   
   
Lorene Scafaria

Kamera:   
   
   
Todd Banhazl

Musik:   
   
   
various

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