Teilst du dein Essen, wenn du nicht weißt, ob du noch etwas bekommst?
Inhaltsangabe:
Erst wird ein junger Mann angespült, und dann strandet der Wal. Die dreihundertsieben Bewohner des Fischerdorfs St. Piran spüren sofort: Hier beginnt etwas Sonderbares. Doch keiner ahnt, wie existentiell ihre Gemeinschaft bedroht ist. So wie das ganze Land. Und vielleicht die ganze Welt. Weil alles mit allem zusammenhängt.
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Auf dieses Buch bin ich durch den doch etwas speziellen Titel aufmerksam geworden, und auch der Klappentext hat mich neugierig gemacht.
Als Joe im Fischerdorf St. Piran nackt am Strand aufgefunden wird, ist der Trubel groß. Nachdem er wiederbelebt wurde, bringt man ihn zum Arzt, bei dem er auch unterkommt. Er wird von allen wohlwollend aufgenommen und ist quasi eine kleine Attraktion in dem beschaulichen Dörfchen. Kurz darauf strandet ein Wal am selben Gestade, und Joe schafft es, das ganze Dorf zu mobilisieren, um das riesige Tier wieder ins Meer zu verfrachten. Das macht ihn zu einem kleinen Helden. Doch dies soll nicht seine einzige ruhmhafte Tat bleiben, denn er ahnt bald, dass etwas Schlimmes auf sie alle zukommt.
Die folgende Epidemie bringt die ganze Welt, wie wir sie kennen, ins Wanken. Keine Flüge mehr, kein Öl ... ohne Öl, kein Benzin ... ohne Benzin, kein Warenverkehr ... ohne Warenverkehr, keine Lebensmittel ... und ohne Lebensmittel, ja, was dann? Was tust du, wenn dein Nachbar nichts mehr zu essen hat, du noch eine kleine Reserve? Gibst du ihm etwas davon ab? Was tust du, wenn du selbst der Hungernde bist? Gehst du zu deinem Nachbarn und bestiehlst ihn?
Das sind unter anderem Fragen, die dieses Buch aufwirft, und ich bin da ja eher pessimistisch eingestellt. Ich würde davon ausgehen, dass der Großteil der Menschen sich einbunkert und sein Zeug für sich behält, was ja heute auch schon als "preppen" bekannt ist. Auch würde ich davon ausgehen, dass ich, wenn ich Hunger habe, zur Not stehlen würde.
Mich hat die Geschichte von Joe, auch vor seiner Ankunft in St. Piran, sehr berührt und nachdenklich gemacht. Ich muss sagen, dass ich mich in das kleine Dorf mit seinen ganzen Bewohnern verliebt habe. Jeder einzelne Charakter hat absolut authentische Züge, Macken und Eigenheiten. Und allesamt sind sie einfach liebenswert, auch wenn nicht jeder fehlerfrei ist.
Der Schreibstil ist wunderbar flüssig und bildreich, so dass ich mich teilweise wirklich im Buch verloren habe. Das lag unter anderem auch daran, dass man öfter mal als Leser angesprochen und aufgefordert wird, sich nun etwas Bestimmtes vorzustellen. Habe ich so noch nicht gelesen, hat bei mir aber einwandfrei geklappt!
Insgesamt habe ich die Handlungen so nicht kommen sehen, sondern etwas ganz anderes erwartet. Ich bin sehr froh, dieses Buch gelesen zu haben.
Persönliches Fazit: Ein absolut lesenswertes Buch über die Menschen und die Menschlichkeit, das aufzeigt, wie abhängig alles von quasi allem ist. Mich hat es überwältigt, aber auch traurig gestimmt. Klare Leseempfehlung meinerseits!
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Bibliografie:
Autor: John Ironmonger
Verlag: Fischer
ISBN: 978-3596704194
Reihe: -
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 25.03.2020
Seitenanzahl: 480
Format: TB: 12,00 € / E-Book: 9,99 €
Leseprobe: Blick ins Buch
Leseexemplar: Ja
Rezension: © RO, Alice
Cover Original: © Fischer
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